Transfergesellschaften: Mitarbeitende kriselnder Unternehmen qualifizieren, beraten und neu vermitteln

Gerät ein Unternehmen in wirtschaftliche Schieflage, sind in der Regel zu allererst die Mitarbeitenden die leidtragenden, denn die Stellschraube Personal wird als erstes gedreht. Die Folge sind Freisetzungen (der höfliche Begriff für Kündigung) von Mitarbeitenden. Mit einer Transfergesellschaft lässt sich der Trennungsprozess zwischen dem bisherigen Arbeitgeber und betroffenen Mitarbeitenden in guter Form bewältigen.

Berücksichtigung der Belange der Arbeitgeber & Bedürfnisse der Mitarbeiter*innen

Bei nicht mehr abzuwendenden Entlassungen sind immer zwei Seiten zu berücksichtigen, nämlich die Seite des Arbeitgebers und die der Betroffenen. Um beide Parteien möglichst lösungsorientiert zusammenzuführen, braucht es auf Seite der Transfergesellschaft erfahrene und sehr engagierte Berater. Zudem sind möglichst zahlreiche und gute Kontakte zu Unternehmen notwendig, die als potenzielle neue Arbeitgeber infrage kommen.

Augenblicklich herrschen schwierige Rahmenbedingungen, weshalb Gesellschaften, die übergangsweise entlassene Mitarbeiter auffangen und neu vermitteln sollen, es sich zur Aufgabe gemacht haben, den bevorstehenden Personalumbau unter Beteiligung aller Parteien erfolgreich zu gestalten. Zu den wichtigen, internen Prozessen gehört vor allem die Sicherstellung einer professionellen Begleitung.

Eine solche zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass sie frühzeitig beginnt, eine Handlungsgrundlage in Form eines Sozialplans entwickelt und zudem eine Klärung der finanziellen Mittel herbeiführt. Am Ende des Trennungsprozesses hat die Gesellschaft im Idealfall für einen Interessenausgleich gesorgt, also dafür, dass der Schaden möglichst gering ausfällt und nicht nur das bisherige Unternehmen zufrieden ist. Auch die Mitarbeitenden sollen am Schluss eine neue berufliche Perspektive für sich sehen.

Eine gute Transfergesellschaft erkennt man hauptsächlich daran, wie und mit welchem Personal sie arbeitet. Dazu kooperieren diese mit Experten für die jeweiligen Phasen des Begleitungsprozesses. Am Anfang kommen z.B. Sozialpädagogen und Coaches zum Einsatz, später übernehmen Vermittlungsexperten die Arbeit. Vertrauenswürdig sind Transfergesellschaften mit langjähriger Erfahrung und umfassenden Kenntnissen zur Region, in der sie neue Stellen vermitteln möchten. Zu den Qualitätsmerkmalen gehören das schon genannte gute Netzwerk sowie größtmögliche Offenheit für Kooperationspartner.

Wie eine Transfergesellschaft arbeitet

Die Begleitung durch eine Transfergesellschaft erfolgt schrittweise bzw. in unterschiedlichen Phasen. René Leibold, der geschäftsführende Gesellschafter von connect.QBV, beschreibt die internen Prozesse in seiner Transfergesellschaft folgendermaßen: „Eine professionelle Begleitung beginnt damit, den Betroffenen die Zeit zu geben, die Situation zu verarbeiten und anzunehmen. Die Mitarbeiter haben ja nichts falsch gemacht, sondern sind hart getroffen. Und jeder Einzelfall hat seine eigene Geschichte. Nach dieser ersten Phase, wir sprechen hier über Wochen und nicht Monate, beginnt die Phase der Neuorientierung. Oft haben sich die Betroffenen seit Jahrzehnten nirgendwo beworben, waren zufrieden mit ihrem Job. Neue Perspektiven müssen erarbeitet und begleitet werden. Dann kommt es zu Qualifizierungen, die hin zu neuen Fähigkeiten führen, die die Vermittlungschancen verbessern. Dann kommt es zur aktiven Phase des Bewerbens und letztlich zur neuen Arbeit. Die Erfahrung zeigt: Wer am Anfang nicht erst einmal die neue Lebenssituation annimmt und sich sortiert, kommt später ins Stocken.“

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