Die Chancen der Selbstständigkeit in der IT-Branche

Mit der Strukturierung der IT-Branche unter dem Gesichtspunkt der selbstständigen Tätigkeit können die Gründungsgedanken vieler IT-Fachleute detailliert fundiert werden. Dazu wird weiterer Mut benötigt, um den Schritt in die Selbstständigkeit auch tatsächlich zu wagen. Dass dieser Mut berechtigt ist, gerade in der IT-Branche, zeigen die speziellen Chancen für neue, junge und kleine Unternehmen im IT-Umfeld.

In der IT-Branche fehlen noch immer selbstständige Fachleute und Unternehmensgründungen

Nicht umsonst werden gerade für Hightech-Gründungen immer wieder Preise und Fördermittel vergeben. Wer die IT-Branche mit anderen Wirtschaftszweigen vergleicht, wird eine besondere Eignung für Selbstständigkeit feststellen, die in der Industrie, im Handel, aber auch im Handwerk nicht immer gegeben ist.

Vorteil gegenüber anderen Branchen

  • Spezialisierung
    • In der Informationsverarbeitung gibt es viele Bereiche, für deren optimale Umsetzung viel Spezialwissen gebraucht wird. Da es sich nicht immer lohnt, dieses in den Unternehmen aufzubauen, ist die Nachfrage nach externem Know-how sehr groß. Um den Bedarf in den Unternehmen abdecken zu können, ist Flexibilität gefragt. Diese bieten ein kleines Unternehmen oder allein tätige Selbstständige in hohem Maße. Das Risiko für den externen IT-Fachmann liegt in der Möglichkeit, nicht immer Anschlussaufträge zu finden.
  • Innovationen
    • Ein Teil der notwendigen Spezialisierung ist bedingt durch die große Zahl von Innovationen, die es in der IT-Branche gibt. Neue Technik und deren praktische Anwendung gibt es permanent. So wartet derzeit z.B. die Drohnentechnik auf die Umsetzung in kommerziell nutzbare Lösungen. Viele IT-Manager wollen und können sich und ihre Mitarbeiter nicht überall und ständig auf dem neuesten Stand der Technik halten. Das führt zu Chancen für externe Fachleute in Form von Beratungs- und Schulungsbedarf. Bezahlt wird diese Chance mit dem Weiterbildungsbedarf, der sich auch bei dem IT-Fachmann ergibt.
  • Investitionen
    • Wer sich in der IT-Branche selbstständig machen will, muss keine große Investitionen tätigen. Es reichen ein Telefon, ein Auto und ein Arbeitsplatz. Vergessen wird oft, dass auch in die Kundengewinnung Arbeit fließen muss. Der Aufbau eines Netzwerks und das Marketing auch eines kleinen Unternehmens brauchen Zeit und Ideen.
  • Projekte
    • Die Zahl der in der IT-Branche abgewickelten Projekte ist enorm. Wegen der ständigen Veränderungen in Technik, Software und Anwendung gibt es einen permanenten Fluss neuer Projekte. Darin ist es besonders einfach und für die Unternehmen gewinnbringend, externe Mitarbeiter temporär zu nutzen. Sie verbessern dadurch die Wissensbasis, ohne das Risiko einer Anstellung einzugehen.

Vorhandenes Know-how nutzen

Die IT-Branche ist nicht nur für selbstständig Tätige knallhart. Auch angestellte Mitarbeiter von Anwendern und IT-Unternehmen sind nur dann erfolgreich, wenn sie über ausreichendes und aktuelles Know-how verfügen. Im IT-Bereich tummeln sich daher viele exzellente Fachleute. Das ist wieder ein Plus, wenn es um selbstständige Tätigkeiten geht. Denn wer als angestellter IT-Fachmann erfolgreich ist, kann sicher sein, über die notwendige fachliche Qualifikation zu verfügen.

Praxis-Tipp:

Für eine erfolgreiche Gründung ist fachliche Qualifikation in der IT nicht ausreichend. Es gibt weitere Anforderungen an das Wissen. Darüber werden wir weiter unten noch informieren.

Basis des IT-Wissens: Worauf bauen die meist hervorragenden Kenntnisse der IT-Fachleute auf?

IT-Ausbildung

Noch vor wenigen Jahren berichteten Beiträge über IT-Know-how von autodidaktisch erworbenem Wissen ohne geregelte Ausbildung. Das ist heute nicht mehr so. Es gibt IT-Ausbildungsgänge, die im Rahmen der dualen Ausbildung Fachleute heranziehen. Es gibt an vielen Hochschulen Studiengänge, die sich mit der Informatik beschäftigen. Hier gibt es geregelte Ausbildungsordnungen, die auch eine Einschätzung der Fähigkeit so ausgebildeter Menschen ermöglichen.

Ausbildung durch IT-Hersteller

Das gilt auch für Ausbildungsgänge, die von den IT-Herstellern und Systemhäusern angeboten werden. Dort ist die Ausbildung jedoch meist auf bestimmte Techniken oder Anwendungen ausgerichtet (Netzwerktechniker, SAP-Berater usw.).

Weiterbildung

Die Arbeitgeber in großen und vielen mittelständischen Unternehmen haben ebenso wie die Arbeitnehmer ein großes Interesse daran, dass die IT-Mitarbeiter für ihre Aufgaben sehr gut ausgebildet werden. Dazu wird dann Weiterbildung im Rahmen der beruflichen Tätigkeit erfolgen. Auch kleine Unternehmen haben das gleiche Interesse, es fehlen oft jedoch die Mittel für teure IT-Schulungen. Durch den Zwang zur Wirtschaftlichkeit ergibt sich ja auch der Mangel an Know-how und damit die Nachfrage nach externer Hilfe.

Praxis-Tipp:

Wer mit dem Gedanken spielt, sich in der IT-Branche selbstständig zu machen und bereit ist, das langfristig vorzubereiten, kann mit der Weiterbildung beginnen. Es kann sinnvoll sein, anstelle einer Gehaltserhöhung vom Arbeitgeber besondere Weiterbildungsangebote bezahlt zu bekommen. So kann noch fehlendes Wissen erarbeitet werden.

Erfahrung

Unschlagbar gerade in der Informationsverarbeitung ist die Erfahrung der dort Tätigen. Es ist der größte Vorteil für Existenzgründer, wenn sie über einige Jahre echter Praxis verfügen. Immer häufiger finden sich IT-Mitarbeiter, die bereits als Kind mit Computern intensiv und tiefgreifend gearbeitet haben. Wer heute bereits zehn Jahre in der Branche ist, hat viele Entwicklungen gesehen, deren Erfolg oder deren Scheitern miterlebt.

Vor allem sorgt die Erfahrung dafür, dass die Zusammenhänge in der Informationstechnik erkannt werden. Gleichzeitig steht der wirtschaftliche Nutzen im Mittelpunkt, nicht mehr die reine Freude am Neuen. Solche Erfahrungen bietet, mit wenigen Ausnahmen, nur die IT-Branche.

Kunden sind vorhanden

Für jedes Unternehmen und für jeden Selbstständigen sind die Kunden der wichtigste Erfolgsfaktor. Je mehr Kunden vorhanden sind, desto größer ist die Nachfragen nach Leistungen und Produkten, desto höher sind die Chancen für kleine und neue Unternehmen im Markt. Die IT-Branche unterscheidet sich auch hinsichtlich des Kundenpotenzials positiv von anderen Wirtschaftsbereichen.

Kunden sind ausreichend vorhanden

Die Anwender in der IT-Branche sind es gewohnt, IT-Leistungen und externe IT-Helfer einzukaufen. Der Einsatz Externer hat eine lange Tradition. Der Anteil der fremdbeschafften Dienstleistungen für besondere Anwendungen schwankt von Unternehmen zu Unternehmen und von Zeit zu Zeit.

Praxis-Beispiel:

Ein typisches Beispiel für eine externe Dienstleistung im IT-Bereich, die sich im Laufe der Zeit verändert und anpasst, sind die zu Beginn der IT-Entwicklung stark verbreiteten Rechenzentren. Heute gibt es neben der DATEV nur noch weniger Dienstleister, die sich so nennen. Nach einem starken Rückgang typischer Rechenzentren in den 80er- und 90er-Jahren finden sich deren typischen Leistungen heute unter SAAS (Software as a Service) und/oder unter Cloud Computing wieder. Die technische Entwicklung und die weite Verbreitung der IT-Anwendungen hat zu einem tiefen Wandel der Rechenzentrumsleistung geführt, sie aber nicht vollständig verschwinden lassen. Die Unternehmen, die anpassungsfähig sind, können auch entsprechend erfolgreich weiterarbeiten. Die Kunden haben ihre Nachfrage verändert, schätzen aber IT-Dienstleistungen weiterhin.

Zahl der Kunden wächst

Neben den vorhandenen Kunden kommen weitere hinzu. Auch für kleine Unternehmen werden komplexe IT-Anwendungen wirtschaftlich. Bedarf an Unterstützung entsteht. Anwender, die bisher ihre IT durch eigene Mitarbeiter betreut haben, versuchen, durch Outsourcing und externe IT-Dienstleister die Kosten zu senken und vor allem flexibler zu werden.

Bedarf der Kunden wächst

Bei den Anwendern der IT-Branche, die bereits IT-Leistungen kaufen, wächst der Anwendungsbereich. Dadurch entstehen neue Chancen für IT-Dienstleister. Bedingt wird dies durch neue Technologien und neue Anwendungsmöglichkeiten, wie sie z.B. durch die Verbindung von Telefonie und IT im Unternehmen entstehen. Gleichzeitig werden Geräte und Software preiswerter, was eine Ausweitung der IT-Nutzung beim Anwender bewirkt. Das Potenzial für Selbstständige in der IT-Branche wächst.

Praxis-Tipp:

Für neue Unternehmen oder kleine Anbieter, die erfolgreicher werden wollen, bietet das Wachstum in der IT-Branche besonders gute Ausgangspunkte. Wachstum mit den eigenen Kunden ist die einfachste Art, zu profitieren. Gleichzeitig wird die Werbung neuer Kunden einfacher, da die Konkurrenz bei großer Nachfrage weniger Druck ausübt.

Chancenfazit: Gute Voraussetzungen für Neuankömmlinge

Die IT-Branche bietet also durch ihre besonderen Strukturen den Selbstständigen als IT-Dienstleister oder Händler eine hervorragende Ausgangsstellung. Diese kann von den gut ausgebildeten Fachkräften genutzt werden, um sich erfolgreich als Selbstständige in der IT-Branche um die wachsende Nachfrage der Kunden zu bemühen. Das haben selbstverständlich auch viele IT-Fachleute erkannt und sich bereits auf den Weg in die Selbstständigkeit gemacht. Damit entsteht jedem neuen Anbieter auf dem IT-Markt Konkurrenz. Verglichen mit anderen Branchen bietet der Markt für Informationstechnologie und Informationsverarbeitung jedoch wesentlich mehr Chancen für Neuankömmlinge.

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