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Krankenstand minimieren: So bleiben Mitarbeiter langfristig leistungsfähig und motiviert

Laut Statistischem Bundesamt waren Arbeitnehmer in Deutschland im Jahr 2018 durchschnittlich 10,6 Arbeitstage lang krankgemeldet. Es gibt unterschiedliche Gründe dafür, warum Mitarbeiter mitunter längere Zeit ausfallen. In den letzten Jahren stieg die Anzahl an psychischen Leiden wie Depression, Erschöpfung und Burn-out. Aber auch Demotivation, zu hoher Leistungsdruck sowie körperliche Stresssymptome wie Schulter-, Nacken- und Rückenschmerzen führen zu einem erhöhten Krankenstand. Fehlzeiten ziehen auch immer finanzielle Einbußen nach sich, da sie organisatorischen Aufwand verursachen und das Gehalt auch bei Krankheit bis zu sechs Wochen lang weitergezahlt wird. Indem Sie ganz bewusst in die Gesundheit und Zufriedenheit Ihrer Mitarbeiter investieren, erwirtschaften Sie also langfristig höhere Gewinne.

Am Anfang steht die Analyse der Fehlzeiten

Bevor Sie konkrete Schritte zur Minimierung von Fehlzeiten einleiten, sollten Sie versuchen, herauszufinden, warum Ihre Angestellten fehlen. Gibt es beispielsweise saisonbedingt höhere Fehlzeiten, könnte eine Grippewelle der Grund dafür sein. Möglicherweise gab es auch einen konkreten Monat, in dem eine Magen-Darm-Grippe umging. Oder Sie stellen einen Zusammenhang mit einem bestimmten Projekt her, das mit viel Stress und Termindruck verbunden war. Vielleicht war auch im Sommer eine Klimaanlage zu niedrig eingestellt, sodass in der Folge überdurchschnittlich viele Mitarbeiter erkältet waren. Außerdem spielt es eine Rolle, ob die Fehlzeiten Ihr gesamtes Team oder nur einzelne Angestellte betreffen. Haben beispielsweise von zehn Mitarbeitern neun unterdurchschnittlich hohe Fehlzeiten, ein einzelner Mitarbeiter war jedoch sehr häufig krankgemeldet, handelt es sich vermutlich um ein individuelles Problem. In diesem Fall ist es nicht notwendig, das gesamte Gesundheitsmanagement Ihres Unternehmens umzustrukturieren. Vielmehr können Sie versuchen, für das zugrundeliegende Problem eine individuelle Lösung mit der entsprechenden Person zu finden.

Schaffen Sie ein angenehmes Arbeitsklima

In einem Unternehmen, in dem die Arbeitnehmer sich wohlfühlen, ist auch in der Regel der Krankenstand niedriger. Schaffen Sie daher ein Umfeld, in dem ausreichend Raum für Fortbildung und neue, spannende Projekte ist - Langeweile ist einer der größten Motivationskiller. Motivieren Sie durch hilfreiches Feedback. Das bedeutet, Kritik konstruktiv zu formulieren und an den richtigen Stellen zu loben. Geben Sie Ihren Mitarbeitern die Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen und sich in Arbeitsabläufe selbstständig einzubringen. Auch flexible Arbeitszeiten - sofern umsetzbar - sind eine große Entlastung. Wenn Beschäftigte kleine Kinder betreuen oder Angehörige pflegen, können Sie sie durch Homeoffice-Lösungen unterstützen. Auf diese Weise erhöhen Sie die Chancen, langfristig loyale und motivierte Mitarbeiter im Unternehmen zu haben. Für das Arbeitsklima spielt außerdem die zwischenmenschliche Kommunikation eine große Rolle. In einem Umfeld, in dem Transparenz und Wertschätzung gelebt werden, ist die psychische Belastung geringer als in einem, in dem vor allem Konkurrenzdruck herrscht. Sollte Ihnen eine Mobbing-Situation zu Ohren kommen, nehmen Sie den Vorfall unbedingt ernst - er kann weitreichende negative Folgen haben. Es ist die Aufgabe eines Arbeitgebers, auch für das psychische Wohlbefinden am Arbeitsplatz zu sorgen. Sollten klärende Gespräche ergebnislos verlaufen, kann unter Umständen eine Mediation helfen.

Der Fitness auf die Sprünge helfen

Eine ausgewogene Ernährung, die auf frischen Zutaten basiert, hilft dabei, das Immunsystem zu stärken. Hierbei können Sie Ihre Mitarbeiter unterstützen, indem Sie dafür sorgen, dass gesunde Snacks bereitstehen und das Essen in der Kantine überwiegend frisch ist. Gegen Rückenschmerzen und Verspannungen, die auf eine überwiegend sitzende Tätigkeit zurückgehen, helfen Maßnahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements. Bieten Sie in der Mittagspause Yoga- oder andere Sportkurse an, die Haltungsbeschwerden entgegenwirken. Auch Stehtische und ergonomische Sitzgelegenheiten können hilfreich sein. Ermutigen Sie Ihre Mitarbeiter außerdem dazu, in der Mittagspause ein paar Schritte spazieren zu gehen. Frische Luft und Sonnenlicht für die Vitamin-D-Produktion helfen dabei, ausgeglichen und gesund zu bleiben.

Entspannung und Rückzug gewährleisten

Zwei der größten Faktoren für Fehlzeiten am Arbeitsplatz sind Stress und psychische Belastungen. Auch jüngere Menschen fallen zunehmend wegen Depressionen und Angsterkrankungen aus. Ein Grund für dieses Problem ist, dass Arbeitnehmer in der zunehmend digitalisierten Gesellschaft oft das Gefühl haben, immer erreichbar sein zu müssen. Wer jedoch stets ansprechbar ist und auch nach Dienstschluss noch E-Mails beantwortet, kommt schlechter zur Ruhe. Versuchen Sie deshalb, Ihren Mitarbeitern keine E-Mails nach Feierabend oder im Urlaub zu schreiben, damit diese ihre Auszeit uneingeschränkt genießen können. Stress am Arbeitsplatz können Sie auch mit einem Ruheraum reduzieren, in den sich die Mitarbeiter in den Pausen zurückziehen können.

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