Bahlsen GmbH & Co.KG

Süß oder bitter?

Bahlsen-Forscher suchen den "europäischen Geschmack". Engländer mögen es kräftig, Italiener hart und für Franzosen darf's nicht bitter sein. "Geschmäcker sind verschieden" - Das gilt auch für die Markenkekse aus Hannover.


Die Forscher des Gebäckherstellers Bahlsen wissen: Was den deutschen Kunden schmeckt, gefällt noch lange nicht den Konsumenten in Spanien oder Polen. "Ein europäisches Produkt zu machen, ist extrem schwierig", sagt der Leiter der Entwicklungsabteilung, Heinz- Dieter Lechte. Ein erfolgreicher Keks in Deutschland lässt die Geschmacksnerven der Menschen jenseits der Grenzen mitunter kalt. Und dass zum Geschmack auch noch das Aussehen und das Umfeld stimmen muss, damit Gebäck Verzückung auslöst, macht die Arbeit der Experten auch nicht leichter.

"Das ist wie mit einem leckeren Wein, den Sie in der Toscana genießen, in lauschiger Atmosphäre - und wenn Sie später zu Hause einen italienischen Abend veranstalten, schmeckt der gleiche Wein komischerweise irgendwie anders", weiß der 61-Jährige Lechte.

Zum Beweis, wie sich der Geschmack eines Menschen durch den äußeren Anschein beeinflussen lässt, führt Lechte seine Besucher in den Sensorik-Raum - ein karges Zimmer, in dem die Bahlsen-Forscher ihre Geschmackstests machen. Rotes Licht lässt ein dort stehendes Schälchen mit Wackelpudding dunkelrot erscheinen - eindeutig Kirschgeschmack, oder? Falsch: Es ist Waldmeister.

Weitgehend interpretationsfrei ist dagegen der Geschmack der Leibniz-Butterkekse. Die flachen, mürben Knusperstücke machten das Traditionsunternehmen Bahlsen, das seit mehr als 100 Jahren in der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover ansässig ist, über die Grenzen hinaus bekannt. Heute liefert Bahlsen mit einem Jahresumsatz von 545 Millionen Euro Gebäck und Süßwaren in 80 Länder. Beleg dafür, dass die Tester in die richtigen Kekse aus dem Ofen gezaubert haben.

Der jeweilige Geschmack ist im Menschen tief verwurzelt. "Gerüche, die man aus der Kindheit kennt und mit positiven oder negativen Erinnerungen verknüpft, prägen das ganze Leben lang den Geschmack", erläutert Lechte. Und da die Küche in Italien traditionell eine andere ist als etwa die in England, seien auch die Geschmäcker von Italienern üblicherweise anders als die von Engländern. "Man braucht das Verständnis für die Kultur, um den Länder-Geschmack zu treffen." Forschung im Backlabor braucht auch Recherche in Sachen Esskultur.

Bei der Entwicklung neuer Plätzchen oder Schokoriegel erstellen die Mitarbeiter zunächst ein Produktkonzept: In wie vielen und welchen Ländern soll das Produkt verkauft werden? Dann wird das neue Rezept zusammengemixt - mit mehr oder weniger Zucker, Fett oder Schokolade. Um herauszufinden, ob die Neuentwicklung dem Zielpublikum letztlich auch schmeckt, lassen die Bahlsen-Forscher Menschen in den entsprechenden Ländern die Erfindung probieren. Erst wenn diese Testreihen zufrieden stellend ausgefallen sind, geht das neue Produkt in den Handel.

Kontakt: Bahlsen

Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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