Freiberuflich und finanziell unabhängig: Tipps für erfolgreiches Geldmanagement

Freiberufler müssen mit ihrem Kapital besonders sorgfältig umgehen. So halten sie einerseits ihren Betrieb am Laufen und stellen andererseits sicher, dass sie im Alter bestmöglich abgesichert sind. Unter anderem ist es wichtig, dass sie konkrete Budgets festlegen, Investitionen tätigen und Rücklagen bilden. Dieser Artikel erläutert ausführlich die verschiedenen Maßnahmen, die Freiberufler und Selbstständige für ein effizientes Geldmanagement ergreifen können.

Konkretes Budgets festlegen

Wenn grundsätzlich unbegrenzt viel Budget zur Verfügung steht, neigt man dazu, mehr Geld auszugeben, als nötige wäre. Deswegen ist es wichtig, für unterschiedliche Aufgaben konkrete Budgets festzulegen. Ansonsten passiert es schnell, dass das gesamte vorhandene Kapital für Investitionen eingesetzt wird, dann aber kein Geld mehr für die Personalkosten, die Steuer oder andere wichtige Aufgaben zur Verfügung steht. Hierdurch geraten Freiberufler schnell in finanzielle Schieflage. Um dies zu vermeiden, sollte genau festgelegt werden, welcher Unternehmensbereich welche Gelder zur Verfügung hat.

Die Digitalisierung bietet viele Möglichkeiten, für eine effiziente Budgetierung zu sorgen und einen Überblick über die eigenen Finanzmittel zu behalten. So gibt es beispielsweise Apps, die die Ausgaben einzelner Mitarbeiter oder Aufgaben festhalten und eine Warnung aussprechen, wenn sich das verfügbare Budget dem Ende nähert. Außerdem gibt es spezielle Guthabenkarten, auf die ein bestimmter Betrag aufgeladen wird. Mitarbeiter sind dann nur in der Lage, solange mit ihrer Karte zu bezahlen, bis das Guthaben aufgebraucht ist.

Investitionen tätigen

Das Gefährlichste, was Freiberufler machen können, ist, sich mit dem Status Quo zufriedenzugeben. Dann verpassen sie nämlich wichtige Trends und Entwicklungen und werden von der Konkurrenz überrollt. Stattdessen ist es wichtig, den Finger immer am Puls der Zeit zu haben und Geld in neue Entwicklungen und Produkte zu investieren. Je nach Art des Unternehmens können Freiberufler revolutionäre Artikel herstellen, ihre Betriebsprozesse optimieren, in Fort- und Weiterbildungen investieren und viele weitere Maßnahmen ergreifen. Um das hierfür notwendige Kapital zur Verfügung zu haben, greifen viele auf einen Kredit für Freiberufler und Selbstständige zurück.

Es ist wichtig, die verschiedenen Investitionen nicht blauäugig durchzuführen, sondern einen konkreten Investitionsplan aufzustellen. Dieser hält unter anderem fest, welche Arten von Investitionen sinnvoll und nötig sind. Beispielsweise können neue Geräte angeschafft, Automatisierungsprozesse vorangetrieben oder Maßnahmen zur Arbeitssicherheit ergriffen werden. Den unterschiedlichen Möglichkeiten wird dann eine Priorität und ein Budget zugewiesen. So behalten Freiberufler immer den Überblick über sinnvolle und notwendige Investitionen und können diese gezielt tätigen.

Rücklagen bilden

Immer wieder kommt es zu schwachen Jahren oder zu unerwarteten Kosten. Unternehmen können immer dann mit solchen Ausnahmesituationen gut zurechtkommen, wenn sie zuvor Rücklagen gebildet haben. Dann sind sie in der Lage, selbst hohe Rechnungen zu bezahlen, ohne dass hierdurch die Flexibilität und Zahlungsfähigkeit des Unternehmens gefährdet würde. Die Rücklagen sollten hierbei so hoch sein, dass Schwierigkeiten ohne Probleme gemeistert werden können, aber nicht so hoch, dass nur noch wenig Geld für Investitionen und andere Projekte zur Verfügung steht.

In diesem Zusammenhang kann die 50:30:20-Regel für Freiberufler nützlich sein. Diese sieht vor, dass 50% des verfügbaren Kapitals zur Deckung der laufenden Kosten eingesetzt wird. Hierzu gehören unter anderem Personalkosten, Steuern, Energiekosten, Reinigungskosten, Sicherheitskosten und vieles mehr. 30% des verfügbaren Budgets wird verwendet, um Investitionen zu tätigen, Forschung zu betreiben und das eigene Unternehmen zukunftsfähig zu halten. 20% werden hingegen zur Seite gelegt, um auf eventuelle Schwierigkeiten und unerwartete Kosten reagieren zu können.

Für das Alter vorsorgen

Freiberufler zahlen nicht automatisch in die Rentenkasse ein. Sie müssen sich daher selbst um ihre Altersvorsorge kümmern. Hierfür gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Einerseits können Freiberufler freiwillige Beiträge zur Rentenversicherung leisten und somit Rentenansprüche erwerben. Alternativ kann man sich um eine private Altersvorsorge kümmern, um im Alter möglichst finanziell flexibel zu sein.

Es gibt viele unterschiedliche Anlagemodelle, auf die Freiberufler zurückgreifen können. Einige sind risikoscheu und legen ihr Geld fest an oder eröffnen ein Tagesgeldkonto. Wer bereit ist, für höhere Renditen ein höheres Risiko einzugehen, kann sich stattdessen für Aktien entscheiden. Diese sollten allerdings breit aufgestellt sein, damit steigende Kurse auf der einen Seite fallende Kurse auf der anderen Seite ausgleichen. Ebenfalls beliebte Vorsorgevarianten sind eine Lebensversicherung und Investitionen in Immobilien.

Eine professionelle Buchhaltung und Rechnungsstellung

Zu einem erfolgreichen Geldmanagement für Freiberufler gehören eine professionelle Buchhaltung und Rechnungsstellung. Die Rechnungsstellung sollte so erfolgen, dass Kunden immer möglichst zeitnah bezahlen. So stehen immer genügend Gelder zur Verfügung und die Freiberufler können ihren sämtlichen finanziellen Verpflichtungen nachkommen. Außerdem muss die Rechnungsstellung professionell und korrekt erfolgen, um sich Zeit und Mühe bei der Korrektur von Rechnungen zu ersparen.

Die Buchhaltung sollte ebenfalls zuverlässig durchgeführt werden. So ist es möglich, immer zeitnah Dokumente an den Steuerberater zu senden und möglichst niedrige Steuern zu zahlen. Es lohnt sich häufig für Freiberufler, in spezielle Buchhaltungstools zu investieren. Diese sorgen dafür, dass man bei der Arbeit stets den Überblick behält und alle Dokumente schnell und einfach findet, wenn man sie braucht.

Für Diversifikation sorgen

Beim Geldmanagement für Freiberufler spielt Diversifikation eine wichtige Rolle. Das betrifft sämtliche Unternehmensbereiche. So ist es sinnvoll, bei Investitionen breit aufgestellt zu sein und ganz unterschiedliche Trends und Entwicklungen zu verfolgen. So ist die Wahrscheinlichkeit am größten, Produkte und Services anzubieten, die bei der Zielgruppe gut ankommen. Ebenso wichtig ist es, bei innerbetrieblichen Prozessen sowohl auf Fachwissen von Mitarbeitern als auch auf digitale Technologien und KI zu setzen.

Bei Vorsorgemodellen sollte ebenfalls auf Diversität geachtet werden. So kann man Rücklagen auf ganz unterschiedliche Weise bilden. Die einen Freiberufler legen lediglich Geld zur Seite, andere investieren in Immobilien, in der Hoffnung, dass deren Wert steigt. So kann man bei Bedarf Gebäude verkaufen und hat Kapital zur Verfügung. Gerade bei der Altersvorsorge bieten sich vielfältige Möglichkeiten zur Diversifikation an, um nicht alles auf eine Karte setzen zu müssen. Nicht zuletzt sollten auch bei der Auswahl von Tools für die Buchhaltung und die Rechnungsstellung möglichst viele unterschiedliche Lösungen gewählt werden, die perfekt ineinandergreifen.

Fazit

Freiberufler haben in Bezug auf das Geldmanagement viele unterschiedliche Möglichkeiten zur Verfügung. Wichtig ist es, die einzelnen Maßnahmen perfekt aufeinander abzustimmen und dafür zu sorgen, dass sie sich gegenseitig ergänzen. Sollte man sich in bestimmten Bereichen unsicher sein, ist es von Vorteil, eine professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen oder einzelne Aufgaben an erfahrene Dienstleister auszulagern.

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