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Kostenmanagement

Werbung – auch schon für kleines Geld!

Service ist der Schlüssel zu einem guten Geschäft. Doch jeder Kontakt mit dem Endkunden enthält auch ein Element der Werbung. Denn bei jedem Verkauf, jeder Lieferung und jeder Reklamation demonstrieren Sie Ihre Leistung – positiv, wie negativ! Wir zeigen Ihnen, worauf es sich dabei lohnt zu achten und wie Sie auch mit einem kleinem Budget gute Werbung machen können.

Gute Werbung lässt sich auch mit kleinem Budget realisieren. Gute Werbung lässt sich auch mit kleinem Budget realisieren.

Normalerweise verbinden Sie Werbung mit Werbemedien wie Fernsehen, Radio oder Zeitung und den entsprechenden Kosten.

Manche Werbung kostet nur ein Lächeln

Doch manche Werbung kostet nichts: z. B das freundliche Lächeln, mit dem Sie Ihre Kunden begrüßen; die einladende Wirkung eines gepflegten Ladenlokals oder Firmengebäudes oder der gute Eindruck, den ein aufgeräumter Lagerplatz macht.

Aber auch alle Drucksachen, die Sie sowieso für den Geschäftsverkehr brauchen, können Sie zu Werbezwecken nutzen: Corporate Identity ist hier das Zauberwort.

Corporate Identity

Corporate Identity (Unternehmensidentität) ist ein Konzept, das dem Unternehmen einen einheitlichen Charakter – eine eigene Persönlichkeit – verleihen soll.

Nach außen kann dies einerseits durch den Aufbau eines Firmenimages bewirkt werden. So soll der Öffentlichkeit, den Kunden, der Presse, den Lieferanten usw. ein unverwechselbares und durchgängig gleiches Bild präsentiert werden. Andererseits wirkt es nach innen, indem es ein „Wir-Bewusstsein“ schafft und so zu einer gelebten Unternehmenskultur beiträgt.

Corporate Identity umfasst zum Beispiel das Leitbild, den Namen, das Logo und andere visuelle oder akustische Zeichen, die für das Unternehmen typisch sind. Corporate Design bezieht sich in erster Linie auf das visuelle Erscheinungsbild.

 

Sorgen Sie für Einheitlichkeit

Gerade bei Firmendrucksachen ist es einfach, ein einheitliches Bild abzugeben. Schauen Sie deshalb einmal die Visitenkarten an: Haben sie möglichst dasselbe Format, dasselbe Logo? Und wie sieht es mit den Briefköpfen aus? Sicherlich haben Sie die rechtlichen Vorschriften beachtet – aber auch das einheitliche Erscheinungsbild?

Und wie steht es um die E-Mails? Nutzen Sie dort schon die Chance, den Firmenabsender und Ihr Logo zu integrieren?

Werben Sie zu besonderen Anlässen

Als kleines Filialunternehmen, das am Ort bekannt und verwurzelt ist, können Sie davon ausgehen, dass sich die Menschen für Sie interessieren – sowohl Stammkunden wie potenzielle Neukunden.

Dieses Interesse lässt sich zu Werbezwecken nutzen. So könnten Sie bei einem Firmenjubiläum einen redaktionellen Beitrag in der Lokalzeitung zur Firmengeschichte platzieren.

Oder Sie könnten bei einem Straßenfest über ein neues Produkt informieren, dass Sie ins Programm aufgenommen haben (der Hersteller könnte dann Ihr Werbepartner sein und sich mit Werbematerial und Budget beteiligen).

Es ist aber auch möglich, dass Ihr Unternehmen neue Geschäftsräume einweiht, was dem Lokalblatt wieder einen Artikel wert sein könnte. Diese – für Sie kostenlose – Werbung durch einen redaktionellen Beitrag (etwa in  einer Tageszeitung) nennt man PR, Public Relations.

Mehr Werbung?

Beginnen Sie bei der Zielgruppe. Für jedes Unternehmen gibt es spezielle Gruppen von Menschen, die als Kunden infrage kommen.

Versuchen Sie Ihre Zielgruppe so genau wie möglich einzugrenzen, denn nur dann ist es möglich, die Werbung passgenau auf sie abzustellen. Sogenannte Streuverluste sind möglichst gering zu halten.

Das heißt: Die Werbung soll wirklich nur bei den Leuten ankommen, die sich auch für das Produkt interessieren könnten. Deshalb müssen Sie Ihre Zielgruppe nach bestimmten Kriterien aus der Menge der übrigen Menschen heraussuchen.

Die folgenden Kriterien bieten sich an:

  • Alter: In welcher Altersgruppe sind Ihre Kunden? Senioren kaufen zum Beispiel in anderen Läden als Jugendliche, sie haben einen anderen Bedarf an Beratung und kaufen andere Produkte in anderer Verpackung.
  • Einkommen: In welcher Einkommensklasse befinden sich Ihre Kunden? Billig- und Luxusprodukte lassen sich nicht in ein und demselben Laden verkaufen.
  • soziales Umfeld: Leben Ihre Kunden in einer Familie, haben sie Kinder? Singles oder Paare ohne Kinder haben einen anderen Bedarf als Familien mit Kindern.
  • Ausbildung: Welche Bildungsabschlüsse haben Ihre Kunden? Viele Interessen sind bildungsabhängig. Die 10-bändige Brockhausausgabe etwa verkauft man nur wenigen.
  • geographischer Bereich: In welchen geographischen Grenzen bewegen sich private Kunden, um ein Produkt zu kaufen? Lebensmittel des täglichen Bedarfs werden im engen Umkreis gekauft, für Designerkleidung sind Verbraucher aber bereit, weiter zu fahren.

Versetzen Sie sich in Ihre Zielgruppe hinein

Ihr Werbebudget ist umso effektiver angelegt, je exakter Sie Ihre Zielgruppe ansprechen. Falls Sie das Geld für einen Expertenrat hier nicht ausgeben können, so bieten sich Ihnen unter anderem diese Regeln an:

Denken Sie daran, dass jüngere Menschen eine höhere Wahrnehmungsgeschwindigkeit haben als ältere. Radiowerbung für Jüngere kann deshalb schneller sein, auch hektischer. Ältere Menschen brauchen eine verständliche, ruhige Sprache.

Grundsätzlich sollten Inhalte für Ältere Objektivität, Ernsthaftigkeit und Sicherheit ausstrahlen. Ältere Menschen fühlen sich in traditionellen Zusammenhängen wohl, jüngere springen auf Innovationen und Trends an.

Für jede Altersgruppe gilt aber: Verknüpfen Sie Ihre Werbebotschaft mit positiven Emotionen.

Wichtig ist auch die Region, in der Sie Ihre Zielgruppe erreichen wollen: Wie weit muss Ihre Werbung verbreitet werden, um Ihre Zielgruppe sicher zu erreichen, aber gleichzeitig auch keine Streuverluste zu erleiden?

Auswahl des Werbemediums

Nun haben Sie Ihre Zielgruppe gefunden und überlegen, welches Medium sich anbietet – wir nennen Ihnen hier nur die für Sie interessantesten. Sicher ist, dass Fernsehwerbung für kleinere Unternehmen eher ausfällt: hohe Streuverluste und unbezahlbare Preise.

Doch schon Radiowerbung kann interessant sein. Es gibt eine bunte Mischung regionaler Radiosender, deren Sendereichweiten große Städte oder Regionen abdecken. Hier lässt sich Werbung durch die Auswahl des passenden Senders, der richtigen Sendezeit und des aktuellen Sendeinhalts differenzieren.

Gute Radiospots sind schon für 1.000 € zu haben, zuzüglich der Sendekosten zwischen einigen 100 € bis einigen 1.000 € pro Ausstrahlung.

Anzeigenwerbung

Anzeigen können in Tageszeitungen, Publikumszeitschriften (Bunte etc.), Fachzeitschriften und den kostenlosen Anzeigenblättern erscheinen. Anzeigen sind von den Lesern akzeptiert, da sie – anders als beispielsweise Fernsehspots – keine Inhalte unterbrechen: Der Leser kann weiterblättern.

Für kleine Budgets sind nur die regionalen Tageszeitungen und die Anzeigenblätter interessant. Fachliche Unterstützung erhalten Sie durch die Gestalter der Zeitung. Allerdings: Falls Sie diese Hilfe in Anspruch nehmen, sind Sie an diese Zeitung gebunden. Prüfen Sie deshalb auch das Angebot eines externen Gestalters.

Nun noch einige weitere Tipps, um Ihre Anzeigenwerbung preiswerter zu machen:

  • Verzichten Sie auf eine Anzeige in der Samstagsausgabe und wählen Sie besser den Freitag.
  • Bestehen Sie nicht auf einen festen Platz für Ihre Anzeige, denn: Das verringert den Preis. Außerdem bekommen Sie ab und zu auch einen der besten Plätze – rechts oben in der Ecke.
  • Wenn Sie mehrere Anzeigen nacheinander schalten, ist es möglich, die Größe der Anzeige allmählich zu reduzieren, ohne dass der Leser es merkt.
  • Wenn Ihre Werbung in regelmäßigen Abständen immer wieder erscheint, können Sie auch auf die Farbe verzichten, was eine wesentliche Einsparung bedeutet.

Mit Flyern sind Sie sehr flexibel

Flyer werden zwar wie eine Anzeige gestaltet, sie bieten aber mehr Raum für Ihre Werbebotschaft. So können Sie Ihre Produkte ausführlich beschreiben, Preise nennen, aber auch auf spezielle Anlässe hinweisen.

Wichtig ist, dass die Qualität des Flyers zur Qualität Ihres Angebots passt. Wählen Sie dementsprechend das Papiergewicht, die Qualität des Papiers (eventuell recycelt?) und die Hochwertigkeit des Drucks.

Bei der Verteilung sind Sie nun sehr flexibel. Sie können die Flyer an ausgesuchte Adressen verteilen, aber auch direkt den Personen der Zielgruppe überreichen: Frauen oder Männern, Älteren, Brillenträgern usw.

Darüber hinaus können Sie Ihre Zielgruppe an bestimmten Orten aufsuchen, wie etwa auf Bahnhöfen oder bei Stadtfesten oder Sie können mit anderen Geschäften absprechen, dass Sie Ihre Flyer dort auslegen dürfen.

Internet-Werbung auch für kleine Unternehmen: erster Schritt über die Homepage

Für Ihren Internet-Auftritt brauchen Sie unbedingt professionelle Werbeleute, womit Sie bei einigen 1.000 Euro ankommen.

Zusätzlich müssen Sie den Inhalt aktuell halten, außerdem gibt es laufende Kosten durch die Webadresse und die Server-Verfügbarkeit. Doch der Aufwand lohnt sich meistens, zumal auch die Generation über 50 Ihren Informationsbedarf über das Netz zunehmend deckt.

Der Kauf über das Internet hängt allerdings noch sehr von der Sicherheit des Zahlungsweges ab. Überlegen Sie also, ob Sie Ihre Zielgruppe im Internet auch erreichen wollen.

Grundsätzlich gilt für das Medium Internet: Eine regionale Spezialisierung ist nicht möglich, da hohe Streuverluste entstehen und die daraus entstehenden und die permanenten Kosten nicht zu vernachlässigen sind.

Wählen Sie Ihre Werbepartner sorgfältig aus

Sparen Sie nicht an der falschen Stelle, wenn es darum geht, mit der Werbung einen guten Eindruck zu machen. Suchen Sie sich deshalb Fachleute, wenn Sie Drucksachen gestalten möchten.

Bei kleinen Auflagen ist es auch einen Test wert, die Internetanbieter auszuprobieren. Geben Sie dazu „Visitenkarten“ oder „Flyer“ in die Suchmaschine ein, vergleichen Sie die Angebote und machen Sie eventuell einen Testauftrag.

Dr. Eva Baumann
Diplom-Ökonomin Dr. phil. Eva Baumann arbeitete im Controlling und in führender Position in der Wirtschaft. Nach einem Studium der Philosophie führt sie nun beide Erfahrungswelten zusammen. Sie leitet u. a. Kurse zur Betriebswirtschaft, die gerade auch Fachfremden den Einstieg ermöglichen.

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