Lockdown als Innovationstreiber

Eine nicht ganz zu erwartende Entwicklung

Seit nun schon fast drei Jahren wird unser Land von einer Atemwegserkrankung heimgesucht. Während an manchen Stellen Personalprobleme durch krankheitsbedingte Ausfälle auftraten, waren es auch die eingeführten Regeln und Verordnungen, die landauf, landab zu Störungen für die Geschäftstreibenden führten.

Die Branche Versicherungen und Geldanlagen sieht indes wenig Grund, sich zu beschweren. Die anfänglichen Einbußen aufgrund von Kontaktsperren konnten bald kompensiert werden. Die Berater, Agenturen und Versicherer stellten das Kundengeschäft sehr bald auf digitale Methoden um. So hielt sich der Schaden in Grenzen – und wurde sogar zum Gewinn.

Videokonferenzen ersetzen das persönliche Gespräch

Die modernen Mittel des Internet und der Ausbau von Hochgeschwindigkeitsnetzen ermöglicht es, dass fast jeder von daheim aus per Video Gespräche führen kann. Die Kunden der Versicherungsbranche nahmen schnell die Vorteile für sich in Anspruch. Zwar besitzt ein Gespräch, das persönlich an einem Tisch stattfindet, noch mehr Intimität, mehr Vertraulichkeit – doch die Videokonferenz erspart den Mandanten Hin- und Rückfahrt, und die Terminfindung wird wesentlich vereinfacht.

Dokumente und Unterlagen können über Internet und PC nahezu genauso einfach überreicht werden, wie im Gespräch in der Agentur. Darüber hinaus leistet der digitale Dokumentenaustausch noch einen netten Beitrag für den Umweltschutz: es wird eine große Menge Papier gespart. Unterschriften können rechtssicher digital geleistet, und Verträge ordentlich geschlossen werden.

Moderne Technologie erleichtert den Mandanten die Wahl

Vergleichsportale und Konfiguratoren wurden nicht erst in den letzten zwei Jahren erfunden – es gibt sie schon seit Jahren. Durch den Zwang, daheim zu bleiben, kamen allerdings viele Menschen mit Beratungsbedarf erstmals auf die Idee, sich auf den Webseiten der Makler und Versicherungen umzusehen. Dass sie dort per Chatfenster – oft auch mit Video – direkte Antworten auf Ihre Fragen bekamen, empfanden viele als angenehm, im Vergleich dazu, ein Telefonat zu führen, oder auf einen Termin warten zu müssen.

Die Ergebnisse, die ein Vergleichsportal innerhalb von Sekunden liefert, waren früher Sache umfangreicher Recherchen und Beratungsgespräche. In wenigen Augenblicken kann ein Konfigurator ein Versicherungspaket inklusive der fälligen Beiträge zusammenstellen, das genau auf die Bedürfnisse passt. Der Mandant sitzt in Ruhe an seinem Bildschirm und kann mit alternativen Konstellationen spielen, und sieht sofort das Ergebnis.

Gerade dieses „Herumprobieren“ führt oft erst zur idealen Absicherung, die auch preislich für den Mandanten attraktiv ist. Im persönlichen Gespräch, mit Diskussion über die veränderten Voraussetzungen und jeweiligem Ausdruck des passenden Angebots, war dies früher nahezu nicht möglich.

Apps bieten vor allem für den Mandanten Mehrwert

Gemeinschaftlich branchenweit entwickelte Apps wie Simplr erleichtern den Mandanten das Verwalten ihrer Versicherungen ungemein. Früher bedurfte es mindestens eines Telefonats, bei mehreren Versicherungsgebern entsprechend mehr als eines, um den Status der Versicherungen abzurufen. Heute genügt dazu ein kurzer Blick auf die App und einige wenige Fingerbewegungen.

Die Lockdownzeit half bei dieser Entwicklung, das zeigt eine groß angelegte Studie

Schon früh im Jahr 2020 wurde durch die Agentur Marco Mahling in München eine Studie in Auftrag gegeben, die einen Überblick über die Veränderungen verschaffen sollte. Dabei wurden über 3000 Berater, sowohl freie als auch gebundene, sowohl Einzelunternehmer als auch große Agenturen befragt. Wehklagen war nur wenig zu hören – vielmehr bestimmte Aufbruchstimmung den Tenor.

Die Branche war bereit, die digitale Zukunft zur Gegenwart werden zu lassen, und die Kundschaft hieß es willkommen.

Konkret brachte die Studie zutage, dass nur in relativ wenigen Fällen Menschen aus Geldnot Versicherungen kündigten, oder Beiträge zu kürzen wünschten – auf Kosten der Absicherung. Dies war eigentlich als eines der Ergebnisse der Studie erwartet worden: dass Mandanten, die aufgrund von Kurzarbeit oder Arbeitsplatzverlust sparen mussten, beim Versicherungsschutz den Rotstift ansetzen würden.

Stattdessen gaben die Befragten an, dass die Verwendung von Video-Chats, Apps und E-Mails nicht nur anteilmäßig gestiegen, sondern auch bei der Akzeptanz kräftig zugelegt hatte.

Die Branche ist durchaus ein Bisschen stolz auf das Erreichte

Die Nachbearbeitung der Studie ergab ein durchweg positives Bild. Neben der gelungenen Transformation, hin zum digitalen Business, stieß vor allem ins Auge, dass nur in wenigen Fällen am Versicherungsschutz gespart werden musste. Diese Erkenntnis darf ohne Zweifel als großer Erfolg verbucht werden. Insbesondere der wirklich geringe Ausfall von Zahlungen kann der beraterischen Kompetenz der Makler und Agenten zugeschrieben werden. Gespräche, die im Anschluss an die Studie mit Teilnehmern geführt wurden, ergaben, dass es durchaus Fälle gab, in denen vereinzelte Mandanten in Not geraten sind, doch wurde stets eine Lösung gefunden, die vom Kunden gestemmt werden konnte, ohne seine Absicherung zu gefährden.

Abschließend

Derzeit sind persönliche Gespräche wieder ohne Einschränkungen erlaubt, doch auch die Berater haben die digitale Welt zu schätzen gelernt, weshalb die neuen Methoden mit Sicherheit bleiben werden. Viele Mechanismen nehmen den Maklern spürbar Arbeit ab, und helfen zudem, Fehler zu vermeiden. Überdies kann im Augenblick niemand sagen, ob nicht die Maßnahmen wiederkommen werden. So wird die Versicherungsbranche auch in Zukunft mehr und mehr digital agieren.

Über Marco Mahling:

Herr Mahling ist freier Finanzberater und Versicherungsmakler. Er betreibt eine kleine Agentur in München. Für ihn ist wichtig, dass seine Kunden nicht zu viel ihrer wertvollen Zeit für Versicherungsfragen aufwenden müssen – diese Arbeit nimmt er ihnen ab.

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