Viel hilft nicht immer viel – diese juristischen Stolperfallen gilt es bei einer Umstrukturierung zu vermeiden

Oftmals werden in Unternehmen Umstrukturierungen nötig, um nicht in die Krise abzurutschen. Für Mitarbeiter in einem Betrieb verursachen Umstrukturierungsmaßnahmen oftmals Unsicherheit und Angst, da ihre Jobs auf dem Spiel stehen könnten.

Um diesen Unsicherheiten und Ängsten als Arbeitgeber entgegenzuwirken und gleichzeitig für eine gelungen Umsetzung der Maßnahmen zu sorgen, gibt es einige Dinge zu beachten. Viele Firmen engagieren in solchen Zeiten eine Change Management Beratung, um sich abzusichern. Damit die Umstrukturierung nicht in einen Rechtsstreit ausartet, sollten folgende Grundsätze eingehalten werden.

Ehrlich währt am längsten

Eine Umstrukturierung wirft viele Fragen auf und kann innerhalb des Unternehmens für Sorgen bei vielen Mitarbeitern sorgen. Als Arbeitgeber kann es schnell passieren, dass man sich zu schnellen Antworten und Versprechungen verleiten lässt, die man eventuell gar nicht einhalten kann.

Hier ist Vorsicht geboten. Die Unternehmensführung sollte nur Aussagen treffen, die sie auch einhalten kann, andernfalls läuft sie Gefahr verklagt zu werden. Selbst, wenn Abmachungen, wie zum Beispiel der Ausschluss einer möglichen Kündigung, nur mündlich getroffen wurden, sind diese oft rechtswirksam.

Frühzeitige Kommunikation mit dem Betriebsrat

Um Umstrukturierungen durchführen zu können, muss dies, für den Fall es existiert ein Betriebsrat, mit diesem abgesprochen und frühzeitig kommuniziert werden. Der Betriebsrat muss laut §§ 111 ff. BetrVG immer dann miteinbezogen werden, wenn betriebliche Änderungen vorgenommen werden sollen. Für den Fall, dass der Belegschaft durch die Umstrukturierung Nachteile entstehen, muss mit dem Betriebsrat ein Interessensausgleich geschlossen werden.

Abläufe müssen eingehalten werden, um Rechtswirksamkeit zu erzielen

Sollte die Umstrukturierung Kündigungen oder auch Massenkündigungen beinhalten, sollte man sich als Arbeitgeber vorweg über die Rechtslage informieren. Nicht jeder Vertrag ist sofort kündbar und der Prozess von Massenkündigungen ist gespickt mit juristischen Stolpersteinen, die dazu führen können, dass die Kündigungen letztendlich nicht rechtswirksam sind.

Kaum ein Angestellter ist froh darüber, seinen Job zu verlieren. Sofern es rechtliche Lücken bei der Kündigung gab, werden diese höchstwahrscheinlich aufgegriffen. Es kann für Arbeitgeber in fordernden Zeiten der Umstrukturierung eine große Hilfe sein, sich rechtliche Unterstützung durch einen Anwalt einzuholen oder extra für die Umstrukturierung eine rechtliche Abteilung einzurichten, die die Vorgänge überwacht und absichert.

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