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ABC - Analyse

Berechnung der ABC Analyse

Wenn Sie mit Ihren Aktivitäten effektiv und effizient arbeiten wollen, sollten Sie prinzipiell die „Wunderwaffen“ zur Optimierung Ihrer Bestände einzusetzen! Arbeiten Sie unbedingt mit der ABC- sowie der XYZ-Analyse. Sie werden, wenn es auch eventuell nicht von Beginn an deutlich wird, schnell Erfolge erzielen können.

Der Grundgedanke der ABC-Analyse - Konzentration auf das Wesentliche

Der bezieht sich auf die Erkenntnis, dass auch Ihr Unternehmen erfahrungsgemäß mit wichtigen, weniger wichtigen und vergleichsweise unwichtigen Gütern und Materialien arbeitet.

Überprüfen Sie regelmäßig Ihre Kategorisierung ABC


Durch den Einsatz der drei unterschiedlichen Kategorien (A, B und C) können Sie eine Einteilung der Bestände vornehmen, welche den gezielten Einsatz verschiedenster Methoden und Aktivitäten zur Bestandsoptimierung unterstützt. Um Güter und Materialien der Kategorie A sollten Sie sich mit hoher Aufmerksamkeit, um Güter und Materialien der Kategorie C mit einer vergleichsweisen geringen Intensität kümmern.

Durchführung der Einteilung

Als Kriterien für die Einteilung in die Kategorien A, B und C bieten sich Ihnen idealerweise Betrachtungen an, die dem mengen- und wertmäßigen Anteil Ihrer Güter und Materialien am Umsatz zugrundeliegen.

 

  • A-Materialien sollten Sie mengenmäßig vergleichsweise gering (ca. 5 % bis 10 %), wertmäßig hingegen stark am Umsatz beteiligen (ca. 70 % bis 80 %).
  • B-Materialien sollten Sie sowohl bezüglich der Menge (ca. 20 % bis 30 %) als auch des Werts (ca. 10 % bis 20 %) durch einen mittleren Anteil am Umsatz eingruppieren.
  • C-Materialien sollten Sie mengenmäßig stark (ca. 60 % bis 70 %), wertmäßig hingegen eher gering am Umsatz beteiligt (ca. 5 % bis 10 %) sehen.

Tipp: Wenn Sie Ihre Ressourcen konzentriert einsetzen, stehen sicherlich die A-Materialien im Vordergrund Ihrer Aktivitäten.

 

In der Konsequenz bedeutet dies für Sie beispielsweise 

  • langfristige Rahmenlieferverträge abzuschließen,
  • die Kostenstrukturen dabei genau zu analysieren, 
  • die optimale Bestellmenge zu berechnen, 
  • den Sicherheitsbestand und den Meldebestand genau zu bestimmen, 
  • gegebenenfalls lange Beschaffungszeiten zu vermeiden sowie 
  • die Entwicklung der Bestände sorgfältig zu überwachen.

Bei der Betrachtung der C-Güter bietet es sich hingegen an,

  • Bestellmengen grober abzuschätzen oder die Beschaffungsmenge zu Beginn einer Planperiode komplett zu bestellen,
  • Sicherheitsbestände großzügiger auszulegen (verbunden mit einer selteneren Lagerbestandskontrolle) sowie 
  • auf eine aktive Bedarfsstrukturanalyse zu verzichten.

Ihre B-Materialien sollten eine individuell anzupassende Intensität des Bestandsmanagements einnehmen.

Einsatz der XYZ-Analyse

Neben dem Gesamtverbrauch einer Planperiode sollten Sie sich auch mit dem Verbrauchsverlauf Ihrer Materialien und Güter während einer Planperiode beschäftigen.
Wenn Sie Ihre Materialien bezogen auf den Verbrauchsverlauf beobachten, können Sie sicherlich erkennen, dass es Materialien gibt, die in vergleichsweise konstanten Mengen verbraucht werden – und andere, deren Verbrauch größeren Schwankungen unterliegt.

Unterschiedliche Planbarkeit von Materialien

Dieses Merkmal der Vorhersagegenauigkeit können Sie als zusätzliches Differenzierungsmerkmal nutzen, um Ihre Bestände zu optimieren.

Die drei unterschiedlichen Kategorien

Durch drei unterschiedliche Kategorien (X, Y und Z) können Sie eine Einteilung des Bedarfsverlaufs und der Vorhersagegenauigkeit vornehmen.

 

  • X-Materialien sind durch einen regelmäßigen Bedarfsverlauf gekennzeichnet. Die Vorhersagegenauigkeit des Bedarfs ist bei diesen Materialien eher gut.
  • Y-Materialien sind durch mäßig steigenden oder fallenden Bedarfsverlauf gekennzeichnet. Die Vorhersagegenauigkeit des Bedarfs ist bei diesen Materialien von mittlerer Genauigkeit geprägt.
  • Z-Artikel fallen Ihnen durch einen sehr stark schwankenden Bedarfsverlauf auf. Die Vorhersagegenauigkeit des Bedarfs ist nur sehr schlecht.

Die Güte des Bedarfsverlaufs eines Materials können Sie mithilfe der Berechnung eines Schwankungskoeffizienten ausdrükken.

Entsprechend vorher festgelegter Grenzen für den Schwankungskoeffizienten können Sie dann Ihre Materialien ihrer Klasse zuordnen:
Schwankungskoeffizienten liegen bei < 0,1 für X-Artikel, zwischen 0, 1 und 0,25 für Y-Artikel und > 0,25 für Z-Artikel.

Mit XYZ bestimmen Sie die Beschaffungsart

Mithilfe der XYZ-Analyse können Sie Ihre Beschaffungsart bestimmen.

  • X-Artikel sind für eine bedarfssynchrone Beschaffung geeignet,
  • bei Y-Artikeln ist es ratsam, eine Beschaffung auf Vorrat vorzusehen
  • und bei Z-Gütern ist die Beschaffung im Bedarfsfall notwendig.


Weil Sie in der Regel Ihre ABC-Analyse auf Vergangenheitsdaten aufbauen, sollten Sie Ihre Unterteilung der Materialien in die verschiedenen Kategorien regelmäßig wiederholen (z. B. jährlich).

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