Was ist bei der Aufnahme eines Firmenkredits zu berücksichtigen?
Unternehmen finanzieren sich im seltensten Fall komplett aus Eigenmitteln. Sie sind in der Regel auf Fremdkapital angewiesen, um eine Betriebsstruktur aufzubauen oder Maschinen anzuschaffen.
Je nach Betriebsgröße und Branche bedürfen Unternehmen ständig Liquidität, um neue Geschäftsmodelle zu finanzieren oder die Lohnkosten zu stemmen. Manchmal wird ein Firmenkredit aufgenommen, um eine Flaute und den damit verbundenen finanziellen Engpass zu überbrücken.
Was ist ein Unternehmenskredit?
Vom Aufbau her ist ein Firmenkredit mit einem herkömmlichen, zweckgebundenen Darlehen wie beispielsweise einem Online-Kredit von Creditplus zu vergleichen, wie er für Privatleute vorgesehen ist. Er ist allerdings auf die Bedürfnisse von Unternehmen, Existenzgründern, Start-ups und Selbstständigen zugeschnitten und eine juristische Person tritt als Kreditnehmer auf.
Die Höhe der Kreditsumme richtet sich nach der Verschuldungsfähigkeit (Bonität) des betreffenden Unternehmens und wird in monatlichen Raten zurückgezahlt. Ein Firmenkredit zählt aus betriebswirtschaftlicher Sicht als Fremdkapital, das kurz-, mittel- und langfristige Investitionen ermöglicht.
Wo kann ein Firmenkredit beantragt werden?
Geschäftskredite werden bis zu einem gewissen Umfang von den gleichen Institutionen vergeben wie Privatkredite. Dabei handelt es sich um Filialbanken, Neo-Banken oder sonstige Kreditvermittler. Üblicherweise statten Finanzdienstleister, die ausschließlich online tätig sind, ihre Darlehen mit günstigeren Konditionen aus, da sie kein kostenintensives Filialnetz unterhalten.
Voraussetzungen, um einen Unternehmenskredit zu erhalten
Bei der Beantragung eines Firmenkredits überprüfen die Kreditgeber genau, über welche Möglichkeiten das Unternehmen verfügt und wie sich die Bonität darstellt. Dabei werden verschiedene Faktoren wie Jahresabschlussdaten, Umsatz, Zahlungsmoral, Außenstände, Firmenkapital und Unternehmensalter unter die Lupe genommen. Einer besonderen Bedeutung kommen Sicherheiten zu.
Welche Sicherheiten werden anerkannt?
Die meisten Kreditgeber schauen dabei zuerst auf vorhandene liquide Geldmittel beziehungsweise das Eigenkapital. Die Bewertung wird individuell vorgenommen und richtet sich nach der jeweiligen Größe und Verfassung des Unternehmens. Als Sicherheiten werden die folgenden Posten anerkannt:
- Betriebsmittel wie Fahrzeuge und Maschinen
- Firmenvermögen
- Aktien und Wertpapiere
- Firmeneigene Grundstücke und Immobilien
- Bürgschaften, entweder aus Privatvermögen oder von einer Bürgschaftsbank
- Welche Unterlagen werden benötigt?
Bei kleinen Unternehmen, Selbstständigen und Freiberuflern ist es möglich, über die Offenlegung der wirtschaftlichen Verhältnisse eine Liquiditätssteigerung zu erreichen. Dann übernehmen im Idealfall ein renditeträchtiges Geschäftsmodell oder eine vielversprechende Geschäftsidee die Sicherheitsfunktion. In diesem Falle muss der Kreditnehmer die folgenden Unterlagen vorlegen: - Betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA) des laufenden Geschäftsjahres inklusive Kontoauszüge
- Auszug aus dem Handelsregister
- Bilanzen der letzten drei bis fünf Jahre, die die Einnahmen- und Ausgabensituation offenlegen
- Informationen zu bestehenden Kreditlinien, um die Eigenkapitalquote zu beurteilen
- Eine Aufstellung der vertraglich abgesicherten Auftragslage
- Steuerbescheide der letzten beiden Geschäftsjahre
- Bei Gründern ist, abhängig von der Kreditsumme, oft ein detaillierter Businessplan in Verbindung eines Investitionsplans ausreichend
Für welche Zwecke werden Firmenkredite beantragt?
In der Regel sind es Existenzgründer und junge Unternehmen, die einen Firmenkredit in Anspruch nehmen. Denn erst die Ausstattung mit Fremdkapital ermöglicht es, eine Geschäftsidee umzusetzen und voranzutreiben.
Doch auch während der Wachstumsphase wird neue Liquidität benötigt, um wichtige Anschaffungen zu tätigen und in die Zukunft der Firma zu investieren. In manchen Fällen sind Unternehmenskredite notwendig, um eine Krisensituation zu meistern.
Welche Arten von Unternehmenskrediten existieren?
Firmenkredite gibt es in verschiedenen Ausprägungen. Nachfolgend werden die wichtigsten vorgestellt.
Existenzgründerdarlehen
Diese werden an Unternehmen in den ersten drei Jahren ihres Bestehens vergeben. Existenzgründerdarlehen sind mit besonders günstigen Konditionen ausgestattet, sofern bestimmte Anforderungen erfüllt werden.
Es handelt sich dabei um Kreditlinien mit einer Laufzeit von bis zu zehn Jahren. Die Kreditsumme richtet sich nach dem Umfang der Geschäftstätigkeit, die Zinshöhe wird nach der Bonität des Kreditnehmers berechnet.
Investitionskredit
Dabei handelt es sich um mittel- bis langfristige Darlehen. Sie werden vergeben für Investitionen in Grundstücke, Maschinen, Fahrzeuge, Produktionsmittel oder Betriebsgebäude. Besitzt das Unternehmen eine regionale Bedeutung, fallen die Zinssätze oft sehr günstig aus.
Kontokorrentkredit
Dieses Darlehen ist mit einem Dispokredit zu vergleichen. Er stellt eine Liquiditätsreserve dar, sollte es zu finanziellen Engpässen während der Geschäftstätigkeit kommen.
Warenfinanzierungsdarlehen
Darunter wird ein Rahmenkredit verstanden, über den der Kreditnehmer flexibel verfügen kann. Er ist dann von Vorteil, wenn das Unternehmen bei Geschäften in Vorkasse treten muss. Üblicherweise wird dabei eine bestimmte Mindesttilgung vereinbart.