Private Altersvorsorge: Die Möglichkeiten gibt es

Altersarmut ist ein Thema, das in den letzten Jahren vermehrt in den Fokus des öffentlichen Interesses gerückt ist. Tatsächlich gibt es in Deutschland noch immer mehr als 31 Millionen Menschen, die sich nicht um ihre Altersvorsorge kümmern. Das ist schade – handelt es sich doch um solch ein wichtiges Thema. Wer nicht vorsorgt, wird höchstwahrscheinlich im Alter nicht in der Lage sein, seinen Lebensstandard zu halten. Allein gesetzliche Rente und betriebliche Altersvorsorge sind in vielen Fällen nicht ausreichend, um den Lebensabend so zu gestalten, wie man es sich wünscht. Glücklicherweise gibt es viele Möglichkeiten der privaten Altersvorsorge, sodass jeder die individuell passende Anlageform finden kann.

Staatlich geförderte Altersvorsorge: Riester und Rürup

Rieser- und Rürup-Rente sind gewissermaßen die Klassiker unter der staatlich geförderten Altersvorsorge. Die Riester-Rente gibt es bereits seit 2001. Das Konzept ist Folgendes: Versicherungsnehmer sparen in eine fondsgebundene oder klassische Rentenversicherung ein. Der Staat unterstützt sie dabei mit einem finanziellen Zuschuss sowie steuerlichen Vorteilen. Dabei gibt es allerdings auch Bedingungen: Mindestens vier Prozent des Brutto-Vorjahreseinkommens müssen eingezahlt werden, um die staatlichen Zulagen zu erhalten. Eine Kündigung ist zwar möglich, jedoch mitunter mit finanziellem Verlust verbunden. Da noch dazu viele Verträge intransparent sind, gilt die Rieser-Rente bei Verbraucherschützern eher als nicht empfehlenswert. Die Rürup-Rente ist das Pendant zur Riester-Rente für Selbstständige und Freiberufler. Hierbei entfällt die staatliche Förderung – einen Steuervorteil gibt es aber dennoch. Besonders Selbstständige mit einer hohen Steuerlast können also von der Rürup-Rente profitieren. Das lohnt sich jedoch nur, wenn das Einkommen dauerhaft hoch ist. Für Menschen, die nicht genau wissen, ob Sie Ihr Leben lang freiberuflich arbeiten werden, ist die Rürup-Rente hingegen weniger sinnvoll. Das liegt hauptsächlich daran, dass die Verträge recht unflexibel sind und mit dem Abschluss dieser Versicherung auch eine langjährige Verpflichtung eingegangen wird.

Immobilien als Altersvorsorge

Viele Menschen, die den Traum vom Eigenheim haben, sehen ihre eigene Immobilie auch als Teil der privaten Altersvorsorge. Dabei ist es ganz egal, ob die Immobilie letztendlich langfristig selbst genutzt oder vermietet wird. Ein Kredit oder Hypothekendarlehen sind in der Regel typische Finanzierungsmöglichkeiten. Ist die Immobilie schließlich vollständig abbezahlt, sind Sie frei von Mietzahlungen im Alter. Auch wenn das Objekt anschließend vermietet wird, kann man aktuell in Zeiten steigender Mietpreise davon ausgehen, dass der Wert mit den Jahren steigt. Bei Bedarf können Sie die Immobilie so auch im Alter bestenfalls mit hohem Gewinn verkaufen. Stellt die Immobilie Ihre Altersvorsorge dar, muss natürlich ausreichend Eigenkapital vorhanden sein. Nur so gehen Sie sicher, dass die Raten bei Renteneintritt vollständig getilgt sind.

Lebensversicherungen

Eine Lebensversicherung ist eigentlich nicht viel mehr als ein Sparvertrag, in den monatlich ein fester Betrag eingezahlt wird. Die Risikolebensversicherung sichert dabei im Todesfall ab. Das bedeutet, dass Sie selbst im Alter zwar nichts davon haben, Ihre Hinterbliebenen jedoch im Todesfall abgesichert sind. Insbesondere wenn man beispielsweise eine Immobilie abbezahlt, ist dies sinnvoll. Häufig wird die Versicherung mit der Altersvorsorge kombiniert. In diesem Fall spricht man von einer Kapitallebensversicherung. Bei diesem Modell wird der eingezahlte Betrag bei Renteneintritt an Sie wieder ausgezahlt. Bei fondsgebundenen Versicherungen haben Sie außerdem die Möglichkeit, zusätzliche Gewinne durch Aktien zu machen. Der Versicherer legt Ihr Geld hierbei direkt am Kapitalmarkt an. Gleichzeitig ist jedoch auch zu bedenken, dass die Gebühren, die für das Managen und Verwalten dieser Versicherungen anfallen, oft sehr hoch sind. Zum alleinigen Sichern der Altersvorsorge ist eine fondsgebundene Rentenversicherung daher nur mittelmäßig sinnvoll.

Sparpläne mit Aktien- und Indexfonds

Natürlich ist es auch möglich, unabhängig von Versicherungen Geld in Aktien und Sparpläne anzulegen. Tatsächlich ist dies deutlich einfacher, als viele denken. Wer selbst investiert, hat dabei eine Reihe von Vorteilen: Zum einen ist man deutlich flexibler. Muss man an das Geld, kann man die Aktien wieder verkaufen – abhängig von der aktuellen Marktsituation mit Gewinn oder Verlust. Auch die Sparquote lässt sich unkompliziert an das aktuelle Einkommen anpassen. Zum anderen sind die Kosten für diese Art des Sparens denkbar gering. Viele Direktbanken bieten ein Wertpapierdepot sogar kostenlos. Wer klug investiert, hält außerdem auch sein Risiko relativ gering. Wichtig ist dabei, dass man sich ETFs aussucht, die Aktien vieler verschiedener Unternehmen sowie unterschiedlicher Branchen und Länder enthalten und möglichst langfristig anlegt. Ideal sind 15 oder sogar 20 Jahre, um kurzfristige Schwankungen des Marktes auszugleichen. Jedoch sollten Anleger sich immer bewusst sein, dass sie, wenn sie in ETF-Sparpläne investieren, das Kapitalmarktrisiko allein tragen.

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