Alternative Finanzierung für Unternehmen und Selbstständige
Leasing kennen die meisten vom Auto. Doch die Vielfalt beim Leasing ist um einiges größer. IT-Systeme, EDV-Hard- und Software oder komplette gewerbliche Immobilien. Es gibt kaum einen Gegenstand, den man heute nicht leasen kann. Das entspricht dem anhaltenden Trend zur Nutzung ohne gleich Eigentümer sein zu müssen.
Leasing-Objekte bleiben während der Vertragslaufzeit im Eigentum des Leasing-Gebers. Der Leasing-Nehmer erhält ein Nutzungsrecht. Demzufolge erscheint das Leasing-Objekt beim Unternehmen ebenso wenig in der Bilanz wie die Verpflichtungen aus dem Leasing-Vertrag. Diese „Bilanzneutralität“ verbessert die Eigenkapitalquote.
Weitere Vorteile des Leasings: Die Kosten sind aufgrund fester Leasingraten genau kalkulierbar. Die Summe der Zahlungen liegt beim Leasing zwar meist etwas höher als bei einem fremdfinanzierten Kauf, dafür ist der Aufwand in der Regel steuerlich voll absetzbar. Und nach dem „Pay-as-you-earn-Prinzip“ lassen sich die Leasingraten aus den erwirtschafteten Erträgen des Investitionsobjekts bestreiten, da die einmaligen Anschaffungskosten entfallen. Weiterhin hält man sich im Gegensatz zur Finanzierung seinen Rücken bei der Hausbank frei, was vor dem Hintergrund der Ratings überlebenswichtig sein kann.
Leasingangebote richtig vergleichen
Um Leasingangebote für ein Leasing-Objekt beurteilen zu können, sollten Sie mehrere Vergleichsangebote einholen. Die wichtigsten Variablen in einem Leasingangebot sind die Leasing-Sonderzahlung, die Restzahlung, die Laufzeit sowie die Leasingraten. Alle Parameter zusammen müssen verglichen werden, um das am besten geeignete Leasingangebot zu finden.
Leasing-Sonderzahlungen
Leasing-Sonderzahlungen kommen insbesondere im Kfz-Leasing häufiger vor. Sie werden bei Vertragsbeginn gezahlt. Diese Anzahlung mindert die zukünftigen Leasingraten. Die Sonderzahlung ist beim gewerblichen Leasing eher unüblich. Bilanzierende Unternehmen können die Anzahlung in der Regel nicht sofort als Kosten verbuchen, sondern müssen diese über die Leasinglaufzeit verteilen. Gewerbetreibende und Freiberufler, die nur eine Überschussrechnung erstellen, können Leasing-Sonderzahlungen bis zu 30% der Anschaffungskosten im Jahr der Zahlung sehr oft voll als Aufwand verbuchen. Wer über ausreichend Liquidität verfügt, kann eine Anzahlung vereinbaren, die Leasing-Finanzierung wird auf jeden Fall durch die Zinseinsparungen günstiger.
Restzahlung
Manche Leasing-Verträge sehen eine Restzahlung (Restwert) am Ende der Laufzeit vor. Leasing-Objekte wie Maschinen, Gebäude oder Software werden oft auch vollamortisiert, sodass kein Restwert im Vertrag ausgewiesen ist. Mit einer höheren Restzahlung kann die Leasingrate gesenkt werden. Verfügt das Unternehmen zurzeit über wenig Liquidität, und wird sich das bis zum Ende der Laufzeit ändern, kann also eine hohe Restzahlung sinnvoll sein. Ein hoher vereinbarter Restwert kann es aber auch mit sich bringen, dass diese Zahlungsverpflichtung des Leasingkunden bei Vertragsende weit über dem Marktwert des Leasingobjektes liegt.
Laufzeit
Die Laufzeit des Leasing-Vertrags bestimmt entscheidend die monatliche Leasingrate. Je länger der Vertrag läuft, umso niedriger ist die Rate. Gleichzeitig steigt mit der Laufzeit die Summe der zu zahlenden Zinsen. Die Laufzeit sollte sich in der Regel an der Nutzungsdauer orientieren. Mit einer kurzen Vertragslaufzeit (40 Prozent der Abschreibungsdauer gilt als Mindestlaufzeit) generieren Sie höhere Raten – und dadurch einen höheren steuerlichen Aufwand. Möchten Sie hingegen Ihre Liquidität schonen, wählen Sie eine möglichst lange Laufzeit, um eine niedrigere Rate zu erreichen.
Leasingrate
Häufig wird die Auswahl eines Leasing-Angebots von der Höhe der Leasingrate abhängig gemacht. Doch diese ist nicht allein ausschlaggebend. Alle anderen hier beschriebenen Parameter bestimmen die Höhe der gesamten Kosten eines Leasingvertrages. Eine hohe Anzahlung senkt die Rate ebenso wie ein hoher kalkulierter Restwert. Eine kurze Laufzeit lässt die Rate steigen, eine lange Laufzeit lässt sie sinken.
Durch Veränderungen all dieser Parameter können Sie die Leasingrate in die für das Unternehmen optimale Größenordnung bringen. Vergleichen Sie dafür unterschiedliche Angebote, und wählen das für Ihre Unternehmenssituation passende aus.