Die wichtigsten Trends und KPIs der Versicherungsbranche 2023

Die Versicherungsbranche befindet sich in mehrfacher Hinsicht im Wandel. Einerseits werden in den nächsten Jahren zusätzliche Formen der Versicherung an Bedeutung gewinnen, andererseits wird es für Unternehmen neue Möglichkeiten geben, ihren Kund:innen verschiedene Versicherungsleistungen als „Embedded Insurance“-Service anzubieten. Beides findet sich bei Plattformen, die sich auf Versicherungsleistungen für Endkund:innen und Unternehmen gleichermaßen spezialisiert haben. Welche Trends es im Versicherungsbereich 2023 gibt, zeigt dieser Beitrag.

Diese Versicherungsarten gewinnen 2023 und darüber hinaus an Bedeutung

Die augenblicklich hohe Inflation zwingen die Menschen zum Sparen. Dennoch gehört die Absicherung gegen alle nur denkbaren Krisensituationen für viele auch weiterhin zu den wichtigsten Aufgaben. In diesem und den folgenden Jahren werden nach Auffassung von Experten die stationäre Zusatzversicherung, die Pflegezusatzversicherung, die Elementarschaden-Pflichtversicherung und die Rechtsschutzversicherung für Versicherungsnehmer:innen stark an Bedeutung gewinnen.

Um den Endkund:innen solche Versicherungsleistungen näherzubringen, braucht es heute moderne Kommunikationskanäle. Ein solcher Kanal sind Online-Plattformen. Hanna Bachmann, Co-Gründerin von hepster, bewertet den Wandel der Versicherungs-Plattformen folgendermaßen: „Der Plattform-Gedanke ist eine Folge höheren Wettbewerbsdrucks und anspruchsvollerer Endkunden der letzten Jahre. Diese Entwicklung zeigt deutlich, dass einzelne Produktangebote nicht mehr dem Geiste der Zeit entsprechen, zentral sind heutzutage holistische Produktbündelungen inklusive attraktiver Zusatzleistungen.“

Wertschätzung klassischer Vertriebswege

InsurTechs haben viel Energie und Geld dafür verwendet, sich direkt an potenzielle Kund:innen zu wenden. Es war verlockend, mittels einer smarten App unmittelbar Geschäfte zu tätigen und Geld zu verdienen. Vor allem das Konzept der „Embedded Insurance“, bei der sich Versicherungsleistungen in bereits vorhandene Strukturen bzw. Wertschöpfungsprozesse von Drittanbietern integrieren lassen, wird ein immer elementarerer Geschäftszweig in der Versicherungsbranche.

Viele Kund:innen identifizieren sich stark mit klassischen Vertriebswegen und deshalb konnte sich der maklergestützte Vertrieb in den letzten Jahren gut halten. Er wird auch in Zukunft wichtig bleiben, aber der Ablauf wird verstärkt automatisiert ablaufen. Mit der zunehmenden Digitalisierung und der Möglichkeit, situationsbedingte bzw. individualisierte Versicherungsleistungen in Anspruch zu nehmen, steht auch die Versicherungsbranche bereits seit längerem im Umbruch. So werden etwa zusätzliche Versicherungsleistungen zur Verfügung stehen, die der Makler mithilfe von „unsichtbaren Versicherern“ anbieten kann, welche in seine vorhandenen Strukturen eingebettet sind. Kund:innen können sie schnell und vor allem auf digitalem Weg in Anspruch nehmen.

Dynamik steigt und die Flexibilität nimmt zu

Vor allem die schlechten Wirtschaftsprognosen machen vielen Sorgen. Trotz dieser Faktoren ändert sich nichts an den Risiken, denen der Mensch ausgesetzt ist. Er kann weiterhin seine Arbeitskraft verlieren oder sogar dauerhaft arbeitsunfähig werden. Beides ist vollkommen unabhängig von den wirtschaftlichen Entwicklungen, lediglich die Versorgungszahlungen werden von den Teuerungsraten aufgezehrt. Aus diesem Grund erwarten Expert:innen eine Dynamisierung der Beitragsanpassungen für den Versicherungsschutz in vielen Bereichen. Die Versicherungsnehmer:innen werden dazu übergehen, ihren Versicherungsschutz auf Basis der wirtschaftlichen Entwicklung und ihres eigenen Risikoempfindens anzupassen. Unternehmen, die ihren Kund:innen eine solche Flexibilität und Dynamik anbieten können, werden zu den Gewinnern gehören.

Klimawandel sorgt für Bewegung in Sachen Umwelt- bzw. Klimaschutz

Über die bereits erwähnte Elementarschaden-Pflichtversicherung wird augenblicklich noch diskutiert. Dies macht deutlich, wie stark Versicherungsunternehmen vom Thema Klimawandel und Umweltschutz betroffen sind. Überschwemmungen, Dürren oder Stürme sorgen dafür, dass sich bestimmte Regionen überhaupt nicht mehr oder nur noch zu sehr hohen Prämien versichern lassen.

In diesem Zusammenhang wird auch künstliche Intelligenz an Bedeutung gewinnen. Sie ermöglicht in Kombination mit bildgebenden Methoden eine verbesserte Analyse von Risiken. Mittels Stelliten oder Drohnen lassen sich zukünftig sehr aussagekräftige, detaillierte und sogar prädiktive Einschätzungen möglicher Risiken vornehmen. Künstliche Intelligenz hilft den Versicherungsunternehmen aber auch dabei, Geschäftsprozesse wesentlich zeiteffizienter zu gestalten, z. B. im Bereich der Schadensabwicklung.

Nachhaltigkeit bei Versicherern

Eine Folge ist der Wunsch vieler Versicherungsnehmer:innen nach mehr Nachhaltigkeit im Bereich ihrer Finanzen. Dank der sogenannten ESG-Richtlinie müssen auch Versicherungsunternehmen ihren Kund:innen zukünftig mehr Informationen zur Umsetzung von Nachhaltigkeitskriterien geben. Daher werden auf Seite der Versicherer verstärkte Investitionen in diesen Bereich zu beobachten sein.

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