Telefon und Internet

Worauf Gründer bei der Tarifwahl achten sollten

So schwer kann’s ja nicht sein: Das erste Handy haben heute oft schon Grundschüler. Einen Vertrag abschließen darf jeder, der mindestens 18 Jahre alt ist. Und so haben Gründer in der Regel bereits reichlich private Erfahrungen mit dem Metier gesammelt, wenn sie beginnen, sich über Telefon, Internet und den optimalen Tarif für ihr Unternehmen Gedanken zu machen. Die Tarifwelt ist jedoch groß und bunt, und so gilt es einige Dinge zu beachten –speziell für Businesskunden.

Wenn das liebe Geld knapp ist, sollen Tarife vor allem eines sein: günstig. Billig-Flatrates sind für Geschäftskunden dennoch in den seltensten Fällen eine gute Wahl. Sie versprechen zwar volle Kostenkontrolle zu niedrigen Preisen, lassen sich aber nur eingeschränkt nutzen.

Nicht jeder Tarif gibt Ihnen die Flexibilität, die Sie brauchen

MultiSIM ist eine praktische Lösung für alle, die neben ihrem Handy noch ein Autotelefon besitzen oder beim Joggen ein kostengünstiges Zweithandy anstatt dem teuren Smartphone in der Tasche haben. Wer auf mehreren Geräten unter derselben Nummer erreichbar sein möchte, aber nicht ständig die SIM-Karten auswechseln will, kann sich zusätzliche SIM-Karten zu seinem Vertrag besorgen – und los geht‘s. Billig-Flatrates bieten solche Lösungen jedoch häufig nicht an; benötigen Sie Zweit- oder Drittkarten, sind Sie deshalb mit Tarifen, die an Ihre individuellen Bedürfnisse angepasst sind, meist besser bedient.

Ähnlich verhält es sich mit Blackberry Enterprise Optionen. Sie möchten die fünf Minuten bis zur nächsten Besprechung nutzen um Ihre beruflichen E-Mails zu beantworten, Informationen mit Ihren Mitarbeitern auszutauschen, Ihre Termine zu checken? Blackberry Enterprise kann das Leben leichter machen. Billig-Flatrates lassen sich jedoch häufig nicht mit diesen Optionen verknüpfen; erkundigen Sie sich also vor Vertragsabschluss immer, ob Ihr Wunschtarif alles das ermöglicht, was Sie benötigen.

Wenn die Ohren glühen kann es teuer werden

Ungeachtet dessen, wie teuer eine Flatrate ist, kann sie meist nicht ganz so ausschweifend genutzt werden wie gedacht. Selbst wenn die Werbung unbegrenztes Surfen und Telefonieren verspricht, zeigt ein Blick in die AGB: Mit Vertragsabschluss verpflichtet sich der Kunde, die Leistungen nicht missbräuchlich zu nutzen. Wann ein Missbrauch vorliegt, ist jedoch meist Auslegungssache. Vodafone geht mit gutem Beispiel voran und nennt konkrete Zahlen: Telefonieren Sie mehr als 15.000 bzw. – je nach Tarif – 3.000 Minuten pro Monat, wird von einem Missbrauch ausgegangen; der Anbieter kann den Vertrag außerordentlich kündigen und ggf. sogar Schadensersatz fordern. Um 15.000 Minuten zu erreichen, müssten Sie einen Monat lang täglich acht Stunden und 20 Minuten telefonieren. Dabei zählt nur die Zeit, in der Sie selbst jemanden anrufen, nicht die Zeit, in der Sie angerufen werden. Das ist eine sportliche Vorgabe, die für die meisten Nutzer kaum zu erreichen sein dürfte – ein Callcenter mit einer solchen Flatrate zu betreiben ist allerdings nicht zu empfehlen. Auch Extrem-Telefonierer sollten sich auf jeden Fall vor Vertragsabschluss erkundigen, welche Konditionen bei ihrem Wunschanbieter gelten. Manche Pauschaltarife dürfen übrigens nur von Privatkunden genutzt werden; auch hier lohnt sich ein Blick ins Kleingedruckte.

Von der Servicewüste in die Serviceoase

Ein weiterer wichtiger Punkt bei der Tarifwahl ist der Service während der Vertragslaufzeit. Dass etwas nicht so funktioniert wie es soll, passiert in der Regel immer genau dann, wenn man es am wenigsten gebrauchen kann. Haben Sie Ihren Tarif bei einem Billig-Anbieter abgeschlossen, werden Sie häufig kein Glück haben, wenn Sie einen Ansprechpartner vor Ort benötigen. Richten Sie sich also auf lange Wartezeiten bei Hotlines ein. Als glücklicher Besitzer eines individuell angepassten Tarifes dagegen profitieren Sie vom speziellen Business-Kunden-Service oder haben sogar einen persönlichen Kundenbetreuer, den Sie jederzeit kontaktieren können.

Wertvoll ist für Gründer auch die Möglichkeit, noch während der Vertragslaufzeit den Tarif zu wechseln. Entwickelt sich das Unternehmen anders als erwartet, kann eine gewisse Flexibilität in der Vertragsgestaltung bares Geld wert sein – etwa wenn Sie schneller wachsen als geplant oder wenn Sie unerwartet häufig mit Kunden aus dem Ausland telefonieren müssen.

Top Konditionen auch für kleine Unternehmen

Geschäftskunde zu sein hat Vorteile. So erhalten Sie auch als kleineres Unternehmen Verträge zu günstigen Rahmenkonditionen, die auf dem freien Markt nicht angeboten werden. Das funktioniert über einen Telekommunikations-Dienstleister, der die Nachfrage seiner Kunden bündelt. Dieser erwirbt beim Anbieter nicht nur die fünf oder zehn Karten, die Sie für sich und Ihre Mitarbeiter benötigen, sondern mehrere hundert oder tausend – und ist somit ein Großkunde, der gute Konditionen aushandeln kann.

Zudem sind im Geschäftskundenbereich häufig günstige Business-Optionen erhältlich. Benötigen Sie also eine SMS-Flatrate oder möchten Sie kostengünstig ins Ausland telefonieren, können Sie eine entsprechende Option hinzu buchen – und das zu niedrigen Preisen.

Es kann sich also auszahlen, die Tipps und Tricks der Telekommunikationswelt zu kennen. Vergleichen Sie in Ruhe, und rechnen Sie verschiedene Varianten durch; damit können Sie auf Dauer viel Geld sparen. 

Autor: Darko Djuras

Darko Djuras ist Geschäftsführender Gesellschafter der von ihm 2011 gegründeten BCS Group GmbH (Business Communication Solutions GmbH), die mit rund 30 Mitarbeitern Telefondienstleistungen für Geschäftskunden vertreibt. Von Mobilfunk über Festnetz bis zu Internet analysieren die BCS-Berater das Telefonie- und Surfverhalten ihrer Kunden und optimieren anschließend deren Telefontarife.
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