moderne Bürotechnik

Tipps & Tricks für das sichere mobile Surfen mit Tablets

Mobile Device Management

Hinter diesem zugegebenermaßen etwas sperrigen Begriff werden Software-Lösungen verstanden, die es Unternehmen ermöglichen, mobile Geräte zu managen. Mit solchen Programmen wie Sophos Mobile Control oder McAfee Enterprise Mobility Management können Zuständige wie das IT-Team unter anderem Software wie Anti-Viren-Apps, Firewalls und andere Sicherheits-Software sowie deren Updates auf Tablets und Co. installieren, Verschlüsselungen einsetzen und die Zugangsrichtlinien für das Firmen-Netzwerk vorgeben. Sogar über das Netzwerk beziehungsweise das Internet, damit die Hardware nicht immer wieder hin- und hergeschickt werden muss. Es ist also eine All-in-One-Lösung, um alle verwendeten Geräte übersichtlich zu organisieren, ein Sicherheitskonzept umzusetzen und das wichtige und weitläufige Thema Sicherheit nicht den Mitarbeitern allein zu überlassen.

Sensibilisierung der Belegschaft

Das Einrichten einer MDM-Software allein reicht allerdings nicht. Die Wichtigkeit der Sicherheit von mobilen Geräten muss den Mitarbeiten offen kommuniziert werden – beispielsweise durch Schulungen. Denn auch außerhalb der Firma muss auf die Verwendung des Tablets geachtet werden – vor allem wenn private Geräte für den geschäftlichen Gebrauch zugelassen sind. Selbstverständlich sollten auch diese vom MDM-Programm erfasst werden, alternativ lassen sie sich mit Anwendungen wie BizzTrust teilen: Damit kann der Nutzer zwei virtuelle Geräte auf der Hardware erstellen, wovon eines lediglich für gewerbliche und das andere nur für private Zwecke verwendet werden kann. Dem privaten Gerät kann dann der Zugang zum Firmen-Netzwerk verwehrt werden.

Nutzung von mobilen Datenverbindungen

Wenn Mitarbeiter häufig außer Haus arbeiten, sollte ihnen bewusst gemacht werden, dass man an offenen WLAN-Netzwerken und Hotspots nicht blind drauflos surfen und E-Mails verschicken sollte. Um Geschäftsdaten auf sicherem Weg in das Netz zu schicken, sollte vorranging auf 3G- bzw. UMTS-Verbindungen zurückgegriffen werden. Mit diesen mobilen Datenverbindungen wird eine private Leitung für den Anwender eingerichtet und potenzielle Datenschnüffler kommen nicht in den Besitz sensibler Informationen. Bei Tablets ohne 3G-Unterstützung empfiehlt es sich auf Seiten auszuweichen, die eine SSL-Verschlüsselung anbieten. Diese besonders sichere Verbindung wird deutlich an der URL, die in diesem Fall mit „https://“ beginnt. Als weitere Möglichkeit sollte eine VPN-App installiert werden. VPN steht für Virtual Private Network (Virtuelles privates Netzwerk) und sorgt dafür, dass der Nutzer fast komplett anonym bleibt – Daten lassen sich so nicht abzweigen.

Eigeninitiative des Mitarbeiters

Doch auch mit MDM-Software sollte der Benutzer des Tablets einige Punkte selbst in die Hand nehmen. So ist er dafür verantwortlich, ein möglichst sicheres Login-Passwort festzulegen. Geschäftlich genutzte Geräte müssen vor jeder Nutzung dieses Passwort abfragen. Individuelle Passwörter für weitere Apps und Anwendungen – insbesondere für den Cloud-Zugang – bieten zusätzlichen Schutz. Regelmäßige Backups auf den Rechner am Arbeitsplatz oder in der Cloud sind Pflicht, um beim Verlust des Geräts nicht zu viele wichtige Daten zu verlieren. Bei einem Diebstahl sollte das Tablet zudem mithilfe des MDM-Programms oder einer zusätzlichen Software wie McAffe WaveSecure aus der Ferne komplett gelöscht werden. Achten Sie darauf, einen Anbieter zu wählen, bei dem die Festplatte und die SD-Karte auch gleich überschrieben werden, um ein Zurückholen der Daten unmöglich zu machen.

Abseits Google Play und App Store

Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Mitarbeiter andere App-Stores als die offiziellen von Google, Apple oder Amazon aufsuchen. Auf externen App-Marktplätzen können sich hinter den gut klingenden App-Angeboten Malware oder Trojaner verstecken. Das gilt nicht für alle alternativen Bezugsmöglichkeiten von Apps, aber ein waches Auge kann hier das Schlimmste verhindern. Zwar ist in den meisten MDM-Lösungen auch Malware-Schutz enthalten, aber Vorsicht ist besser als Nachsicht.

Lesen der Geschäftsbedingungen

Auch wenn es länger dauert und viele dazu geneigt sind, die Geschäftsbedingungen vor der Installation einer App einfach nur anzunehmen, sollte diese Zeit investiert werden. Viele Apps greifen auf Kontakte zu, senden den Standpunkt des Geräts an unbekannte Server oder überwachen den Telefonstatus. Damit wird der Nutzer zum gläsernen Menschen, was vor allem im Geschäftsleben nachteilig ist. Was mit den Daten passiert, werden Sie in der Regel niemals erfahren. Darum sollte sich nach einer Alternative umgeschaut werden, die ihre Nutzer nicht komplett durchleuchtet.

Die Sicherheit auf gewerblich genutzten Tablets und anderen mobilen Geräten kann nur funktionieren, wenn Geschäftsführung und Mitarbeiter an einem Strang ziehen. Darum ist die Verwendung einer Mobile-Device-Management-Software nicht ausreichend. Die Sensibilisierung der Angestellten durch Schulungen und Empfehlungen ist mindestens genauso wichtig – damit die Geschäftsdaten ausschließlich im Besitz der Firma verbleiben.

Weiterführende

Informationen finden Sie im Tablet-Ratgeber des Verbraucherportals

Testsieger.de.

Autor: Thomas Kimmel

Thomas Kimmel ist Redaktionsleiter des Online-Marktplatzes Testsieger.de (Google+) Für das Verbraucherportal schreibt er bevorzugt über Unterhaltungselektronik, Mobilfunk und Fotografie.
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