Artur Fischer GmbH & Co.KG und Adolf Würth GmbH & Co. KG

Schrauben, Dübel und Patente

In Baden-Württemberg gibt es einen "Patentekönig" und einen "Schraubenkönig". Mit unzähligen pfiffigen Ideen haben Artur Fischer und Reinhold Würth Konzerne mit Weltruf geschaffen.

Den "fischertechnik"-Baukasten kennt fast jedes Kind, den grauen Dübel jeder Heimwerker. Doch das sind nur die bekanntesten Erfindungen von Artur Fischer aus dem Schwarzwaldort Waldachtal- Tumlingen. Mehr als 1000 Patente hält er allein in Deutschland, weltweit sind es knapp 6000 gewerblich verwertbare Schutzrechte. Mit diesen Zahlen rangiert Fischer gleich hinter Thomas Edison (1847- 1931).

Doch, so hebt der 85-Jährige selbstbewusst hervor: "Das, was ich gemacht habe, ist das Produkt eines Einzelerfinders."

Der gelernte Schlosser legte den Grundstein für sein Firmen- Imperium 1948 in einer ehemaligen Turnhalle - durch die Erfindung eines Fotoblitzes mit Synchronauslösung.

Nicht einmal mit 1000 Mark wollte die Kreissparkasse dem damals 29-Jährigen unter die Arme greifen - so unsicher erschien sein Geschäft.

Agfa sprang in die Bresche und unterstützte den Jungunternehmer. 1958 erfand Fischer den grauen "fischerdübel S" aus Nylon und schuf damit die Grundlage für die Unternehmensgruppe fischer, die heute in 19 Ländern 3300 Mitarbeiter beschäftigt und einen konsolidierten Umsatz von rund 440 Millionen Euro hat.

Mit Hilfe der Gewinne erfüllte sich Fischer einen Traum und kreierte 1964 den Konstruktionsbaukasten fischertechnik. "Man muss den Kopf haben und den Willen, muss einer Sache treu sein und sie verfolgen", lautet sein Erfolgsgeheimnis.

Ähnlich dachte Reinhold Würth.

Der heute 70-Jährige machte ein kleines Geschäft im hohenlohischen Künzelsau zum Weltmarktführer. Mit 14 Jahren begann er eine Lehre in der Schraubenhandlung des Vaters. Mit ihm zog er den Leiterwagen voller Schrauben zu den Kunden. Nach dem Tod des Vaters übernahm er 1954 mit gerade 19 Jahren die Geschäftsleitung. Heute ist Würth ein weltweit tätiger Handelskonzern in über 80 Ländern, macht 6,2 Milliarden Euro Umsatz und beschäftigt weltweit rund 50.000 Mitarbeiter.

Der schwäbische Vorzeigeunternehmer gehört heute zu den reichsten Männern Europas. Der Erfolg der Würth-Gruppe hat viele Gründe.

Einer lautet so: "Ich bin überzeugt, dass Menschenführung zu mehr als 50 Prozent über Gewinn und Verlust entscheidet", verrät Würth.

Seine Firma verkauft längst nicht mehr nur Schrauben, sondern über 100.000 Produkte für Befestigungs- und Montagetechnik.

Würth schied 1994 aus dem operativen Geschäft aus.

Nun kann er sich verstärkt seiner großen Leidenschaft widmen: Der Unternehmer ist einer der größten Kunstsammler Europas. Er besitzt mehr als 8000 Kunstwerke, die er in seinem Museum Moderner Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts am Stammsitz Künzelsau und in der Kunsthalle Würth in Schwäbisch Hall ausstellt.

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