Was Unternehmer über grenzüberschreitenden E-Commerce wissen müssen

In den letzten Jahren hat der grenzüberschreitende E-Commerce deutlich zugenommen, wodurch sich für in diesem Bereich tätige Unternehmer entsprechende Chancen ergeben.

Warum grenzüberschreitender E-Commerce eine so große Rolle spielt

Statt von grenzüberschreitendem E-Commerce spricht man auch von globalem oder von internationalem E-Commerce. Gemeint ist hiermit der Online-Handel, der sich nicht auf die Grenzen eines bestimmten Landes beschränkt. Stattdessen werden Produkte an Unternehmen und Verbraucher aus verschiedenen Ländern verkauft. Dadurch, dass Waren auch über die eigenen nationalen Grenzen hinweg gehandelt werden, entsteht eine viel größere Reichweite als zuvor, da eine größere Anzahl an Kunden bedient werden kann. Durch den internationalen Handel können ganz neue Zielgruppen erschlossen werden. Schwächt sich das Wachstum im eigenen Land ab, kann eine Expansion in andere Länder Abhilfe schaffen.

Risikominimierung durch Diversifikation

Im Rahmen der Internationalisierung können sich Unternehmen robuster aufstellen und ihre Risiken reduzieren. Das liegt daran, dass das Geschäftsrisiko auf verschiedene Märkte verteilt wird. Die wirtschaftlich schwache Entwicklung in einem bestimmten Land hat dann weniger Einfluss auf die Gesamtperformance des Unternehmens.

Wettbewerbsvorteile

Unternehmen können sich Wettbewerbsvorteile erarbeiten, wenn sie neue Märkte erschließen. Hierdurch lässt sich die Bekanntheit der eigenen Marke über die nationalen Grenzen hinweg steigern, sodass der Firma ein größeres Vertrauen entgegengebracht wird.

Optimierung der Lieferketten

Wer sich mit dem Warenvertrieb in anderen Ländern auseinandersetzt, der kennt die Kosten und die Anforderungen, die im jeweiligen Land gelten. Mit diesem Wissen können die eigenen Lieferketten effizienter gestaltet werden, indem Lager dort aufgebaut werden, wo die geringsten Kosten anfallen. Dabei sollten allerdings auch die Versandkosten berücksichtigt werden.

 

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Was bei grenzüberschreitendem Handel beachtet werden muss

Bevor sich ein Unternehmen in einem anderen Land niederlässt und dort Lager aufbaut sowie Waren vertriebt, sollten die Voraussetzungen für den Verkauf der Waren genauestens überprüft werden. Das liegt daran, dass in anderen Ländern andere kulturelle, rechtliche sowie wirtschaftliche Verhältnisse bestehen, die es zu berücksichtigen gilt. Dementsprechend muss die Marketingstrategie in der Regel an das jeweilige Land angepasst werden. Zu den von Anpassungen betroffenen Aspekten zählen unter anderem:

  • Lieferoptionen
  • Zahlungsmethoden
  • Kundenservice
  • Preise

Zusätzlich dazu ist ein gewisses Verständnis der internationalen Versand- und Zollbestimmungen erforderlich, damit die Lieferung ohne Probleme und zu günstigen Kosten durchgeführt werden kann.

Lokalisierung

Wer Waren oder Dienstleistungen in einem anderen Land erbringt, der muss sich auf die lokalen Gegebenheiten einstellen. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Kunden Vertrauen gegenüber der eigenen Marke aufbauen, was zu nachhaltigem Erfolg führt.

Webseite anpassen

Das Wichtigste ist die Anpassung der eigenen Webseite und die Art, wie die eigenen Produkte präsentiert werden. Dabei sollten Unternehmer darauf achten, dass sie nicht nur die Texte übersetzen, sondern auch kulturelle Unterschiede bei der Gestaltung ihrer Webseite berücksichtigen. Hierzu zählen neben der Bildsprache auch Farbvorlieben. Die Struktur der Webseite kann ebenfalls eine Rolle spielen. In bestimmten Ländern, wie Japan, besteht eine andere Leserichtung, sodass das Webdesign entsprechend überarbeitet werden muss. Wer bei der Übersetzung auf kulturelle Feinheiten achtet, der kann Missverständnisse vermeiden und sich über ein gesteigertes Interesse der Zielgruppe freuen.

Kulturelle Präferenzen bei der Produktauswahl

Von Markt zu Markt unterscheiden sich die Präferenzen, die Konsumenten hinsichtlich bestimmter Produkte haben. Nur weil sich ein Produkt gut in Deutschland verkauft, muss sich das gleiche Produkt nicht notwendigerweise auch in anderen Ländern gut verkaufen. Vor dem Produktlaunch in einem neuen Land sollte daher in eine umfangreiche Marktforschung investiert werden, um die Nachfrage nach dem Produkt zu analysieren und es an den lokalen Geschmack anzupassen. Auch bei Dienstreisen im Ausland müssen kulturelle Unterschiede bekannt sein, um Geschäftspartnern nicht vor den Kopf zu stoßen.

Die Bedeutung von innergemeinschaftlichen Lieferungen

Unter innergemeinschaftlichen Lieferungen versteht man den Verkauf von Produkten und Dienstleistungen an ein anderes Unternehmen, das sich im EU-Ausland befindet. Bei B2B-Geschäften kann beim Verkauf innerhalb der EU eine Steuerbefreiung greifen. In einem solchen Fall werden die Produkte im Zielland mit der Umsatzsteuer belastet, sodass das Unternehmen, welches als Verkäufer auftritt, sich nicht selbst um die Abfuhr der Umsatzsteuer kümmern muss. Dabei ist es wichtig, dass eine innergemeinschaftliche Lieferung sowohl in der Steuererklärung als auch in der ausgestellten Rechnung berücksichtigt wird. Grundsätzlich müssen innergemeinschaftliche Lieferungen in der jährlichen Umsatzsteuer-Voranmeldung angegeben werden. Einmal im Quartal erfolgt eine zusammenfassende Meldung an das Bundeszentralamt für Steuern (BZSt). Diese Meldung muss alle innergemeinschaftlichen Umsätze enthalten. Dabei sind folgende Angaben vonnöten:

  • Meldezeitraum (Quartal)
  • Die innergemeinschaftlichen Einkünfte
  • Umsatzsteuer-ID von beiden an der Transaktion beteiligten Unternehmen

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