Mit Windows XP-Nachfolger Vista als einem Betriebssystem mit, sagen wir mal, dem einen oder anderen leichten Fehler, schauen viele Windows-Nutzer besorgt in die Zukunft. Will ich das nutzen? Gibt es Alternativen? Linux ist doch so kompliziert.
Das aber stimmt so ganz nicht mehr. Linux Ubuntu ist in den letzten Jahren zur weitverbreitesten Distribution innerhalb der Linuxwelt geworden - eben weil es sehr nutzerfreundlich ist. Nur, Linux erstmal zu installieren, auch wenn es Ubuntu ist, ist eine Hemmschwelle. Partitionen erstellen? Wenn man es nur testen will und gar nicht weiß, worauf man sich einlässt?
Es gibt zwei Möglichkeiten, Linux Ubuntu ohne großen Aufwand zu testen:
- Die Live-CD: per CD/DVD-Laufwerk gebootet kann man in Ubuntu reinschnuppern. Lediglich Installieren von Programmen und das permanente Ändern von Einstellungen geht natürlich nicht. Auch ist das Betriebssystem über CD gebootet etwas langsamer. Mehr Informationen zur Live-CD auf ubuntuusers.de
- Wesentlich interessanter ist die Installation mit Wubi, die vom Aufwand her gesehen der Installation jedes x-beliebigen Programms entspricht. Dazu hier mehr:
Ubuntu wie ein Windowsprogramm installieren
Bei Tom Raftery bin ich letztens auf das inoffizielle Ubuntu-Installationsprogramm Wubi gestoßen. Das Versprechen von Wubi ist so absurd und großartig, dass man es auf den ersten Blick für einen Witz hält: Wubi installiert Ubuntu in einen Ordner von Windows, ohne zusätzlich nötige Partitionierung. Es fügt automatisch eine Option zum Wählen zwischen Windows und Linux Ubuntu im Windowsbootmenü hinzu (nach wenigen Sekunden wird automatisch XP gestartet, wenn man nichts auswählt). Und wenn man Ubuntu nicht mag, kann man es so einfach wie ein Windowsprogramm wieder deinstallieren.
Und so geht es:
- Wubi hier runterladen und starten
- In Wubi wählt man nun den Ordner für Ubuntu und dessen künftige Größe aus. Wubi legt hier eine Datei als Partitionsersatz für Ubuntu an (ein virtual disk file). Der vergebene Platz ist künftig belegt, auch wenn er nicht genutzt wird. Zwischen 4 und 6 GB dürften ausreichend sein.
- Wubi lädt nun automatisch Ubuntu runter und installiert es.
- Kaffee trinken, aufräumen und/oder mit dem Lebenspartner schlafen.
- Ubuntu ist fertig installiert. Beim nächsten Bootvorgang kann man zwischen WindowsXP und Linux Ubuntu wählen.
Man hat jetzt ein voll funktionsfähiges Linux Ubuntu zur Hand. Der einzige Wermutstropfen: Der Festplattenzugriff ist etwas langsamer als bei einer Installation mit eigener Partition.
Will man Ubuntu irgendwann von dieser Wubi-Installation in eine 'echte' überführen, kann man das mit LVPM tun.
Ich sage es nochmal: Die Installation verlief hier problemlos und kann so wirklich auch von jedem Nichtnerd durchgeführt werden. Einfacher, ein zweites ausgewachsenes Betriebssystem neben Windows zu installieren, wird's nicht.
ACHTUNG: Die Installation von Ubuntu mit Wubi lief bei mir problemlos, außer dem Eintrag ins Windowsbootmenü finden keine weiteren Eingriffe in das Windowsbetriebssystem statt, und Berichte über schwerwiegende Probleme mit Wubi und Ubuntu habe ich im Internet nicht gefunden. Trotzdem empfehle ich vor der Installation dringend ein Backup der eigenen Daten.
Wer übrigens noch Argumente braucht, um Linux zu testen:
- Es ist kostenfrei. Ebenso wie die meisten Programme dafür, die sich hinter den kommerziellen Windows-Pendants nur bei Spezialanwendungen und Spielen noch verstecken müssen.
- Es ist wesentlich sicherer, mit Linux bei entsprechend eingerichteter Firewall zu surfen, als es das mit Windows ist.
Und ach ja, was die Alternativen zu Windows angeht. Macs benutzen nur Mädchen.
» Wubi