Zu Hause oder im Büro - an den beiden Orten haben wir vielleicht ganz unterschiedliche Ansprüche an unseren Laptop. Darum gibt es das Helferlein «Sidekick» für Mac: Es aktualisiert die Laptop-Einstellungen automatisch, basierend auf unserem aktuellen Standort.
Der Laptop ist für die meisten von uns ein Arbeitsgerät, das dauernd und für verschiedenste Zwecke im Einsatz ist. Gerade Freelancer und Selbständige arbeiten sowieso nur mit einem Gerät und verfügen normalerweise nicht noch über einen privaten Laptop. Die verwendeten Einstellungen und benötigten Programme können je nach Einsatz aber recht unterschiedlich sein.
Das routinemässige Starten und Beenden von Programmen und das manuelle Anpassen von Einstellungen je nach Einsatzzweck sind aufwändig und unnötig, denn mit Sidekick lässt sich genau dies automatisieren. Mittels Standorterkennung lassen sich unterschiedliche Orte definieren, z.B. «home» und «work».Für jeden Ort können beliebige Aktionen festgelegt werden, die automatisch ausgeführt werden, sobald Sidekick erkennt, dass man am entsprechenden Standort ist. Nebst Orten können auch Netzwerke (Ethernet, WLAN) und angeschlossene Geräte definiert werden, die Aktionen auslösen.
Trennung von Arbeit und Privatleben
Nützlich ist Sidekick primär für diejenigen, die strikt zwischen Arbeit und Privatleben unterscheiden und beispielsweise zuhause das Mailprogramm nicht öffnen oder privat Skype nicht nutzen. Ganz praktisch ist auch das Starten von Prozessen im Hintergrund - z.B. ein automatisches Backup -, das Verbinden mit dem Server im Büro oder das Wechseln des Standarddruckers. Auch lassen sich häufig verwendete Websites automatisch öffnen. Wer zuhause eine schwächere Internetleitung hat, will vielleicht gewisse Programme aus Kapazitätsgründen automatisch ausschalten.
Möglicher Einsatz
Ein intensiver Nutzer von Sidekick ist Bloggerkollege Manuel Reinhard von netzwertig.com . Er beschreibt, wie er Sidekick für sich konfiguriert hat:
Konkret passiert Folgendes, wenn Manuel Reinhard ins Büro kommt:
- Skype wird geöffnet
- Toggl (Zeiterfassung) wird geöffnet
- Time-Machine-Backup wird explizit gestartet
- Arq (Cloud-Backup) wird geöffnet und gestartet
- Mail-Programm wird gestartet
- Doodle iCal-Connector wird gestartet
Und wenn Manuel Reinhard zu Hause ankommt:
- Skype wird geschlossen
- Cloud-Backup wird geschlossen
- Zeiterfassung wird geschlossen
- Mail-Programm wird geschlossen
- Doodle iCal-Connector wird geschlossen
Sidekick ist für Manuel Reinhard aber auch unterwegs im Einsatz:
«Dann gibts noch den Modus 'Unterwegs' (wenn ich via iPhone-Tethering online bin), der sich ähnlich verhält wie der Modus 'zu Hause', aber noch die Bildschirmhelligkeit runterregelt, vor allem um Strom zu sparen und die Online-Verbindung freizuhalten.»
Die Versuchung wird ausgeschaltet
Im Test funktioniert Sidekick tadellos, und die Arbeitsumgebung verändert sich wie von Zauberhand. Allerdings stellte ich für mich persönlich fest, dass ich kaum eine Unterscheidung zwischen Büro- und Privateinsatz mache und die meisten Programme für beide Zwecke nutze.
Aus Produktivitätsoptik ist eines trotzdem ganz angenehm: Sobald man zuhause angekommen ist, wird das Mailprogramm automatisch beendet, und man gerät nicht in Versuchung, die neuen E-Mails gleich zu beantworten.
Bilder: oomphalot.com/sidekick