Was kostet die laufende Website-Betreuung? Orientierungspunkte für KMU
Über laufende Kosten spricht kaum jemand gern, wissen will sie trotzdem jeder. Viele kleine und mittlere Unternehmen investieren einmalig in Design und Programmierung der Unternehmensseite und sind danach unsicher, welche Budgets für die Pflege, Sicherheit und Aktualisierung angemessen sind. In einer Situation mit steigenden Cyberangriffen und neuen Vorgaben für die IT-Sicherheit wird die laufende Betreuung zu einer strategischen Ausgabe.
Aktuelle Anforderungen an Sicherheit und Recht
Moderne Websites basieren meist auf Content-Management-Systemen wie WordPress, TYPO3 oder Drupal. Diese Systeme erhalten regelmäßig Updates, um Sicherheitslücken zu schließen und Funktionen zu verbessern. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik stellt in seinen Lageberichten klar, dass bekannte Schwachstellen auf Webservern und in Webanwendungen zeitnah behoben werden müssen, um Angriffe zu verhindern. Parallel dazu berichtet der Digitalverband Bitkom von Milliardenschäden durch Datendiebstahl, Spionage und Sabotage in der deutschen Wirtschaft, wovon besonders auch kleinere Unternehmen betroffen sind.
Was zur laufenden Website-Betreuung gehört
Unter Website-Betreuung werden alle wiederkehrenden Aufgaben verstanden, die eine Online-Präsenz funktionsfähig, sicher und aktuell halten. Dazu zählen technische Updates des CMS, der Plugins und des Servers, regelmäßige Backups, Monitoring, das Schließen von Sicherheitslücken sowie die Pflege von Inhalten. Je nach Branche kommen Anpassungen im Datenschutz, bei Cookie-Hinweisen oder in der Barrierefreiheit hinzu. Für Unternehmen, die unter die europäische NIS-2-Richtlinie fallen, werden dokumentierte Prozesse und ein nachweisbares Sicherheitsniveau noch wichtiger.
Typische Kostenblöcke im Überblick
Für KMU lassen sich mehrere Kostenarten unterscheiden, die je nach Komplexität der Website unterschiedlich stark ins Gewicht fallen.
- Hosting und Domaingebühren
- Wartung von CMS, Themes und Plugins
- Sicherheitsleistungen wie Backups, Monitoring und Härtung des Systems
- Inhaltliche Pflege, kleinere Anpassungen und Support
Preisspannen von günstig bis umfassend
Für einfache Unternehmensseiten lassen sich Hosting und Domain im einstelligen bis niedrigen zweistelligen Eurobereich pro Monat realisieren, wenn auf Standardpakete großer Hoster gesetzt wird. Wartungsverträge starten bei kleineren Agenturen für typische WordPress-Seiten häufig ab etwa 50 Euro pro Monat und steigen je nach Leistungsumfang bis in den mittleren dreistelligen Bereich. Komplettpakete, die neben der technischen Pflege auch kleinere inhaltliche Änderungen und Support enthalten, liegen bei vielen KMU zwischen etwa 100 und 400 Euro monatlich. Angebote wie die Servicepakete großer Provider zeigen, dass bereits ab rund 30 Euro im Monat feste Pflegezeiten inkludiert sein können, während komplexe Setups entsprechend höhere Budgets erfordern.
Wo Sparen riskant wird
Sparen bei der laufenden Betreuung wirkt auf den ersten Blick attraktiv, kann sich jedoch schnell rächen. Ungepatchte Systeme sind ein bevorzugtes Ziel für automatisierte Angriffe, Ausfälle treffen Kundenkommunikation, Vertrieb und oft auch interne Abläufe. Bitkom weist darauf hin, dass viele Unternehmen die Bedrohung zwar sehen, für die Vorsorge und strukturierte IT-Sicherheit aber zu wenig Mittel einplanen. Ein einzelner Sicherheitsvorfall mit Ausfallzeit, Wiederherstellung der Daten, externer Forensik und Reputationsschaden kann die jährlich eingesparte Wartungssumme deutlich übersteigen.
Interne Ressourcen oder externe Agentur
KMU stehen vor der Wahl, ob Mitarbeitende Teile der Betreuung übernehmen oder ob ein externer Dienstleister besser passt. Interne Lösungen erscheinen günstiger, binden aber Zeit für Updates, Tests und Sicherheitsmonitoring, die anderswo fehlt. Externe Agenturen und spezialisierte Dienstleister bieten definierte Service-Level, regelmäßige Reports und gebündeltes Fachwissen, das sich intern nur mit Aufwand aufbauen lässt. Im Umfeld der verschärften NIS-2-Regeln und wachsender Angebote für Cyberversicherungen gewinnt eine nachvollziehbare, professionell organisierte Betreuung der Website an Bedeutung.
Orientierung statt Überraschung
Für KMU lohnt ein strukturierter Blick auf die laufenden Kosten der eigenen Website. Ein realistisches Budget umfasst Hosting, Wartung, Sicherheit und die kontinuierliche inhaltliche Pflege und orientiert sich daran, wie geschäftskritisch die Website ist. In vielen Fällen bewegen sich die Gesamtkosten für eine professionelle Betreuung im Rahmen eines mittleren Mobilfunkvertrags bis hin zu einer kleineren Teilzeitstelle, abhängig von Umfang und Anspruch. Wer diese Ausgaben als Investition in Sichtbarkeit, Sicherheit und Verlässlichkeit versteht, reduziert das Risiko teurer Ausfälle und schafft eine stabile Grundlage für digitale Kundenbeziehungen.
