Vom Geistesblitz zur Realität: Vom Start-up zum etablierten Unternehmen

Für den Begriff „Start-up“ existieren in der Geschäftswelt verschiedene Auslegungen. Oft bezeichnet er vor allem Unternehmen, die durch besonders innovative Geschäftsideen gekennzeichnet sind. Doch der Weg von einer vielversprechenden Idee zu einem erfolgreichen Geschäft erfordert in der Regel das Durchlaufen mehrerer Phasen. Im Grunde genommen lässt sich dieser Prozess in sechs klare Schritte unterteilen. Diese Struktur soll den Gründern insbesondere dabei helfen, zu jedem Zeitpunkt die angemessenen Maßnahmen zu ergreifen.

Gründerland Deutschland: Über eine halbe Million Gründungen jährlich

Laut dem KfW-Gründungsmonitor wurden in Deutschland im Jahr 2022 insgesamt 550.000 Unternehmen gegründet. Auch wenn der Trend im Vergleich zu den Vorjahren leicht rückläufig ist, handelt es sich dabei immer noch um eine beeindruckende Anzahl an Neugründungen.

Besonders hoch ist die Anzahl an Gründungen im Bereich „Informations- und Kommunikationstechnologie“. Fast jedes dritte Start-up, genau sind es 29,7 Prozent, beschäftigt sich mit diesen Themen. Ebenfalls sehr populär sind aktuell Gründungen in den Sparten „Medizin- und Gesundheitswesen“ sowie „Ernährung und Nahrungsmittel/Konsumgüter“:

Das zeigt: Deutschland ist nach wie vor ein Gründerland. Doch nicht alle Vorhaben sind gleichermaßen von Erfolg gekrönt. Denn laut dem Statistischen Bundesamt ist die Zahl der jährlichen Gewerbeabmeldungen ebenfalls sehr hoch. Um den Betrieb langfristig zum Erfolg zu führen, sind deshalb bei jedem einzelnen Schritt die richtigen Maßnahmen erforderlich.

1. Schritt: Orientierungsphase - Die Idee formen

In der Orientierungsphase, dem Startpunkt auf dem Weg zu einem florierenden Unternehmen, stehen Gründer voller Visionen, Idealen und Annahmen.

Hier wird die Geschäftsidee des Start-ups kritisch hinterfragt und weiterentwickelt. Kreativtechniken, Zielgruppenbefragungen und die Erstellung eines Prototyps (Minimum Viable Product) dienen dazu, ein marktfähiges Produkt zu formen.

Diese Phase birgt auch die Möglichkeit, dass die ursprüngliche Idee eine neue Richtung einschlägt. Die Einbeziehung von Feedbacks aus Zielgruppenbefragungen und die Überprüfung der Marktfähigkeit liefern wertvolle Erkenntnisse, die strategische Entscheidungen maßgeblich beeinflussen können.

In diesem kreativen Prozess werden die Grundlagen für den Erfolg des zukünftigen Unternehmens gelegt.

2. Schritt: Planungsphase - Die Strategie entwickeln

In der zweiten Etappe, der Planungsphase, nimmt die Idee konkrete Formen an. Jetzt geht es darum, die Vision in einen durchdachten Businessplan zu verwandeln.

Das bedeutet, klare Ziele zu setzen, eine strategische Marktanalyse durchzuführen und Strategien für die Umsetzung zu entwickeln. Dieser Plan wird zum Wegweiser für das gesamte Unternehmen, indem er nicht nur die Richtung vorgibt, sondern auch potenzielle Hürden und Chancen berücksichtigt.

Durch die sorgfältige Ausarbeitung eines Businessplans in dieser Phase legt das Start-up den Grundstein für einen erfolgreichen Weg von der Idee zur Realität.

3. Schritt: Gründungsphase - Von der Idee zur Realität

In der dritten Etappe, der Gründungsphase, wird die Idee zum greifbaren Unternehmen. Hier erfolgt der entscheidende Übergang von der Planung zur konkreten Umsetzung.

Die Gründer nehmen sich formellen Aufgaben wie der Registrierung des Unternehmens an, beschaffen notwendige Ressourcen und setzen die ersten operativen Schritte.

Es ist die Phase, in der das Start-up seine Existenz offiziell manifestiert und aktiv am Markt agiert. Dies beinhaltet nicht nur bürokratische Schritte, sondern auch die praktische Umsetzung der erarbeiteten Strategien. Die Gründungsphase legt somit den Grundstein für die aktive Teilnahme des Unternehmens in der Geschäftswelt.

4. Schritt: Aufbauphase - Die ersten Schritte am Markt

Im vierten Schritt, der Aufbauphase, betritt das junge Unternehmen die Bühne des Marktes. Hier werden Produkte oder Dienstleistungen aktiv angeboten, und es beginnt die Akquise von Kunden.

Diese Phase ist von einem intensiven Lernprozess geprägt, in dem erste operative Erfahrungen gesammelt werden. Das junge Unternehmen setzt seine Ideen in die Tat um, testet den Markt und passt seine Strategien entsprechend an.

Diese dynamische Phase legt den Grundstein für das Wachstum, da sie wertvolle Einblicke in die praktische Anwendung der geplanten Geschäftsstrategien liefert.

5. Schritt: Wachstumsphase - Skalierung und Expansion

Im fünften Schritt, der Wachstumsphase, erlebt das Unternehmen (hoffentlich) einen Aufschwung. Mit bewährten Produkten und steigender Nachfrage konzentriert es sich auf Skalierung und Expansion.

Diese Phase ist geprägt von der Erschließung neuer Märkte, der Erweiterung des Teams und der Anpassung der Infrastruktur, um dem gestiegenen Bedarf gerecht zu werden. Hier entwickelt sich das Start-up von einer vielversprechenden Idee zu einem fest etablierten Akteur am Markt.

Die Wachstumsphase legt den Grundstein für eine nachhaltige Entwicklung und festigt die Position des Unternehmens in der Geschäftswelt.

6. Schritt: Reifephase - Stabilität und Etablierung

Im sechsten und letzten Schritt, der Reifephase, hat das Unternehmen seine Position am Markt gefestigt. Hier sind Prozesse optimiert, die Marke etabliert, und die Geschäftsabläufe sind stabil.

Das Unternehmen erreicht einen Zustand der Nachhaltigkeit, kann auf bisherige Erfolge aufbauen und wird zu einem festen Bestandteil der Geschäftswelt.

In dieser Phase stellt sich für die Gründer die bedeutende Frage: Sollen wir weiterhin aktiv am Unternehmen teilhaben oder einen finanziell lukrativen Exit anstreben, um uns neuen unternehmerischen Herausforderungen zu widmen?

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