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Externes Eigenkapital für Gründungsfinanzierungen

Erfahrungsgemäß steht Fremdkapital für junge Unternehmen nicht oder nur
sehr eingeschränkt zur Verfügung. Die Banken sind aufgrund geringer Eigenmittel des Gründers beziehungsweise einer niedrigen Eigenkapitalquote des jungen Unternehmens meist nicht bereit, Kredite zu gewähren. Hier schaffen öffentliche Förderprogramme Abhilfe, indem sie helfen, die Eigenkapitalbasis des Unternehmens zu verbessern und den auszahlenden Hausbanken zusätzliche Sicherheiten bieten.


Eine weitere Alternative der Gründungsfinanzierung bildet externes Eigenkapital, das in der Regel als sogenanntes Risiko- oder Wagniskapital zur Verfügung gestellt wird.

Akteure, die Eigenkapital in der frühesten aller Unternehmensphasen, der sogenannten Seedphase, zur Verfügung stellen, sind der High-Tech Gründerfonds und die KfW mit dem ERP-Startfonds.

Darüber hinaus bieten Förderbanken der Bundesländer oder landeseigene Beteiligungsgesellschaften jungen Unternehmen Kapital an, entweder als stille Beteiligung oder in Form von "echtem" Eigenkapital nach dem Venture Capital-Prinzip. 

Ausführliche Informationen zu Eigenkapitalinvestoren wie Business Angels und Venture Capital-Gesellschaften werden auf förderland in der Rubrik "Finanzierung" vorgestellt. Dort finden Sie auch Informationen zum Thema Mezzanine-Capital beziehungsweise Hybridkapital, das eine Mischform darstellt und je nach Ausgestaltung in der Bilanz als Eigen- oder Fremdkapital ausgewiesen wird.

High-Tech Gründerfonds

Der High-Tech Gründerfonds wurde von der Bundesregierung, der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), der Deutschen Telekom AG, Siemens und BASF gemeinsam ins Leben gerufen mit dem Ziel, jungen chancenreichen Technologieunternehmen das nötige Startkapital zur Verfügung zur stellen. Vielversprechende Forschungsergebnisse, eine innovative, technologische Basis und eine chancenreiche Marktsituation bilden die Grundlage für eine Beteiligung.

Bis heute haben sich Venture Capital-Investoren aus der Finanzierung von Unternehmen in der Vorgründungs- und Gründungsphase zurückgezogen. Der High-Tech Gründerfonds schließt somit die Lücke, die vor allem im Bereich der Seedfinanzierung durch den Zusammenbruch der "New Economy" entstanden ist.

Der Gründerfonds investiert bis zu 500.000 Euro in einer Kombination aus Beteiligungskapital und Nachrangdarlehen. Zusätzlich sind weitere 100.000 Euro als Eigenmittel durch den Gründer einzubringen, die teilweise mit Hilfe von Business Angels oder anderen Co-Investoren aufgebracht werden können.

ERP-Startfonds

Junge Unternehmen bis zu zehn Jahren können ein Investment des ERP-Startfonds erhalten. Dieser hebelt privates Beteiligungskapital, da er nur parallel zu einem Co-Investor Kapital zur Verfügung stellt. Es ist daher notwendig, einen Business Angel, einen Venture Capitalisten oder eine Beteiligungsgesellschaft als Investor zu gewinnen. Erst dann engagiert sich der ERP-Startfonds zu gleichen Konditionen und mit dem gleichen Betrag wie der Lead-Investor. Auch strategische Investments durch Unternehmen werden berücksichtigt und führen zu einem Co-Investment des ERP-Startfonds.

Der Höchstbetrag der Finanzierung beträgt drei Millionen Euro pro Technologieunternehmen, wobei von mehreren Finanzierungsrunden ausgegangen wird. In einer ersten Tranche werden maximal 1,5 Millionen Euro vom ERP-Startfonds investiert. Das Kapital wird  für die Entwicklung neuer oder wesentlich verbesserter Produkte, Verfahren oder Dienstleistungen und/oder deren Markteinführung zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus sollten die neu entwickelten Produkte auf der Basis eigener Forschung & Entwicklung erstellt werden und sich in den wesentlichen Funktionen von dem bisherigen Leistungsangebot des Unternehmens unterscheiden.

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