Hierzulande erwartet D&B für das kommende Jahr 17 Prozent mehr Insolvenzen als 2008. "Die prominenten Insolvenzfälle wie Arcandor, Qimonda, Schiesser, Märklin und Rosenthal sind nur ein Vorgeschmack auf die noch bevorstehenden Insolvenzen im Herbst und Winter 2009", erläutert Martina Neumayr, Expertin für Risikomanagement bei D&B Deutschland. "Zu den nachgelagerten Insolvenzbranchen gehören Zulieferbetriebe für den Automobilbau und den Maschinenbau sowie regional agierende klein- und mittelständische Unternehmen im Einzelhandel, Gewerbe und Handwerk. Sie profitierten lange Zeit vom robusten privaten Konsum, der nun aber in den letzten Monaten ebenfalls zurückgegangen ist."
Unternehmen stünden vor einem Finanzierungsproblem aufgrund von Auftragseinbrüchen heißt es von Seiten der D&B Deutschland GmbH. Sie müssten sich mangels Cashflow und Gewinn mit Fremdkapital refinanzieren, um auslaufende Anleihen und Kredite aus der Konjunkturhochphase zu bedienen. Hierdurch wachse die Gefahr einer Zahlungsunfähigkeit. Genau aus dieser Gefahr heraus würden Banken und Kapitalgeber auf die Bremse drücken: Sie fürchteten die Insolvenz bei Kredit- und Kapitalnehmern.
"Es bleibt abzuwarten, wie und ob politische Weichenstellungen und Konjunkturprogramme an dieser Stelle helfen können, trotz strengerer Prüfungen der Kreditwürdigkeit auf Seiten der Banken Unternehmen ausreichend mit notwendigem Kapital zu versorgen", so Neumayr weiter. "Das betrifft nicht nur Deutschland, sondern auch die anderen Industrienationen weltweit."
Wie Sie sich vor Einbußen durch Insolvenzen Ihrer Geschäftspartner schüzen können, erklärt Rechtsanwalt Oliver Syren in seinem Fachbeitrag hier auf förderland .