Laut Foodsharing e.V werfen die Bundesbürger fast 82 kg Lebensmittel im Wert von mehreren hundert Euro im Schnitt jährlich weg. Allerdings wären zwei Drittel des Abfalls vermeidbar, da die weggeworfenen Lebensmittel noch genießbar sind. Auch Supermärkte, Lebensmittelfabriken und Gastronomie vernichten jährlich mehrere Millionen Tonnen Lebensmittel – und sogar die Bauern müssen einen großen Teil ihrer Ernte aussortieren, weil der Handel nur makelloses, genormtes Obst und Gemüse abnimmt. Gleichzeitig leiden auf unserem Planeten täglich eine Milliarde Menschen an extremem Hunger.
Damit sei Lebensmittelverschwendung ein großes und meist übersehenes Problem der modernen Konsumgesellschaft, dem der im Mai 2012 gegründete Foodsharing e.V mit der Internetplattform foodsharing.de entgegenwirken möchte.
Essen online teilen
Und so funktioniert es: Auf der Plattform können Lebensmittel in der Umgebung geteilt werden. Jeder, der Lebensmittel übrig hat, zu viel eingekauft hat, unerwartet um Essen eingeladen wurde, die Früchte seiner Obstbäume nicht verwerten kann oder in den Urlaub fährt usw., kann den Überschuss in einem Essenskorb auf foodsharing.de eintragen. Von seinem jeweiligen Standort erkennt man, wer in der Umgebung Lebensmittel eingestellt hat und kann diese dort abholen oder sich an einem ausgewählten Standort, dem Hotspot, treffen. Die Hotspots sind ebenfalls auf der Karte markiert.
Zu den Initiatoren von Foodsharing e.V gehören Valentin Thurn (Dokumentarfilm "Taste the waste" ) und Stefan Kreutzberger (Buch "Die Essensvernichter" ). Die Programmierung von foodsharing.de wurde erfolgreich über Crowdfunding finanziert – und die Plattform ging 12.12.12 live. 2013 soll eine mobile Smartphone App folgen.
Collaborative Cities – Dokumentarfilm über die Sharing Economy
Wer sich für das Thema Collaborative Consumption interessiert, dem sei die interaktive Dokumentation "Collaborative Cities" an Herz gelegt. Der französische Filmemacher und Service Designer Maxime Leroy bereiste in den letzten Monaten zahlreiche Metropolen rund um den Globus, um kollaborativen Projekten auf die Spur zu kommen. Die hat er begleitend in einem Blog zum Film dokumentiert.