Auf dem Weg zum eigenen Hotel gilt es, viele unternehmerischen und organisatorischen Hürden zu nehmen. Wer nicht systematisch und detailliert plant, riskiert, den Blick für das Wesentliche zu verlieren. Wenn es dann mit der Unternehmensgründung nicht klappt, liegt es häufig an einem der folgenden Versäumnisse.
1. Keine Gründung ohne Konzept
Allein der Entschluss ein Hotel zu gründen, ist noch keine Geschäftsidee . Diese sollte auf einem konkreten individuellen Konzept fußen. Folgende Fragen sollten Sie in der Frühphase der Gründung beschäftigen: worin besteht der innovative Ansatz Ihres Vorhabens? Was hebt Ihr Hotel von dem der Konkurrenz ab? Und gibt es für Ihr Angebot einen ausreichend großen Kundenkreis? Wer sich in die Selbstständigkeit stürzt, ohne eine detaillierte Markt- und Mitbewerberanalyse vorgenommen zu haben, handelt auf gut Glück. Eine solide Basis für die Existenzgründung ist das nicht.
2. Gut Ding will Weile haben – Kurzschlussentscheidungen vermeiden
Right here, right now? Auch wenn Ihnen ein vielversprechendes Schnäppchen winkt, ist es nicht empfehlenswert aus dem Bauch heraus hastige Businessentscheidungen zu treffen. Die Angst davor, dass Ihnen ein Angebot weggeschnappt werden könnte, sollte nicht beherrschender Faktor sein. Beim Erwerb von Immobilien sollten vielmehr dem Standort und dem Zustand des Gebäudes Priorität eingeräumt werden. Wenn sich nämlich das vermeintliche Schnäppchen als Bruchbude entpuppt oder die Immobilie in einer Gegend liegt, in der niemand übernachten möchte, ist Ihrem Hotel keine rosige Zukunft bestellt.
3. Keine Gründung ohne betriebswirtschaftliches Know-how
Die unternehmerische Seite eines Hotels erfordert profunde betriebswirtschaftliche Kenntnisse. Daran führt kein Weg vorbei. Angefangen beim Businessplan , in dem Sie im Vorfeld der Gründung Ihr unternehmerisches Vorhaben darstellen bis hin zur tagtäglichen Handhabung von Einkauf, Wareneinsatz und z.B. Steuerbelangen. Verfügen Sie selbst nicht über ausreichende BWL-Kenntnisse, ist es ratsam, sich für das Management-Team nach kompetenter Verstärkung umzusehen.
4. Finanzierungsbedarf nicht unterschätzen
Teil des Businessplans ist ein Finanzierungsplan, der Aufschluss darüber gibt, wie hoch der Kapitalbedarf bei der Hotelgründung ist. Wer hier nicht gewissenhaft kalkuliert, riskiert nicht weniger als den finanziellen Ruin. Die Kosten, die mit einer Hotelgründung verbunden sind, sind schwer überschaubar – umso größere Sorgfalt ist geboten. Angefangen bei Immobilienpreisen und Renovierungskosten über Personalgehälter bis hin zu Ausgaben, die für spezialisierte Dienstleister anfallen, die z.B. Tischdecken und Servietten für das Hotelrestaurant anliefern. In Finanzierungsfragen kann Beratung von Expertenseite aus diesem Grund von großem Nutzen sein.
5. Langfristig planen
Wer sein eigenes Hotel auf die Beine stellt, braucht einen langen Atem – denn bis sich letztendlich finanzieller Erfolg einstellt, dauert es nicht selten mehrere Jahre. Kalkuliert man zu optimistisch mit einer kurzen Anlaufphase, kommt man schnell in Bedrängnis. Und weckt darüber hinaus auch zu hohe Erwartungen an sich selbst. Frust ist die Folge.
6. Einzelkämpfer haben es schwerer
Die Gründung eines Hotels ist kein Unterfangen, das ein Mensch alleine so einfach aus der Taufe hebt. Leichter wird es, wenn man sich Mitbegründer oder ein kompetentes Team an Bord holt, auf dessen Expertise und Unterstützung man zählen kann. So manche Schnapsidee wird gar nicht erst umgesetzt, wenn man im Vorfeld darüber diskutiert – Misserfolge lassen sich auf diese Art und Weise besser verhindern.
Daneben empfiehlt es sich, Beratung von Experten in Anspruch zu nehmen. Ob es um die Finanzierung, den Gang zu Ämtern, juristische oder versicherungstechnische Frage geht – häufig liefert Ihnen ein Fachmann kompetente und individuelle Ratschläge, die Sie und Ihrer Gründungsvorhaben ein deutliches Stück voran bringen.