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Start-ups international

Drei spannende Start-ups aus den Staaten

Wieder die Amerikaner. Und das gleich dreimal in der heutigen Ausgabe unserer internationalen Start-up-Rundschau. Doch das hat seinen Grund, denn die heutigen Unternehmen fallen auf, da sie sich entweder durch ein hervorragendes Timing, eine bahnbrechende Neuerung oder durch ungewöhnliche Einfachheit auszeichnen.

Money for nothing

peerTransfer.com – Internationaler Geldtransfer scheint ein immer wichtigerer Aspekt beim weltweiten E-Commerce zu werden. Start-ups wie zong oder obopay, die beide innovative Online-Bezahlsysteme entwickeln, bekommen Millionen-Dollar-Beteiligungen. Doch die werden auch benötigt, um sichere IT-Strukturen zu schaffen und die Systeme unter das Volk zu bringen. Das große Problem dieser Dienste ist und bleibt allerdings, dass Banken recht hohe Gebühren für grenzüberschreitenden Geldtransfer verlangen. Dieses Problem wurde von einem neuen Mitspieler intelligent gelöst: Mit peerTransfer überweist der Benutzer nämlich nicht das Geld von hier nach dort, sondern schickt eine Anweisung an das Unternehmen. Diese wird dann nach Möglichkeit so bearbeitet, dass Geld nur national fließt. Ich bestelle von Deutschland aus beispielsweise ein T-Shirt in den USA. Ich bezahle die fragliche Summe. Dieses Geld fließt aber nicht nach Amerika, sondern zu einem Händler in Deutschland, bei dem ein etwa ein Amerikaner einen Fotoapperat bestellt hat. So werden keine Gebühren für internationel Geldfluss bei der Bank fällig, da das Geld nie das Land verlässt.
Potential: Hut ab! Der Ansatz ist so clever, dass sich die Banken in die Hose machen. Durch einen kleinen digitalen Zaubertrick, schrumpfen die Gebühreneinnahmen der Geldinstitute auf ein Minimum. Vorausgesetzt, und hier ist der Pferdefuß, dass eine ausreichend große Zahl an Benutzern an diesem System teilnehmen. Denn nur, wo Geld im Land vorhanden ist, kann es auch einen nationalen Transfer geben. Ansonsten muss peerTransfer erst einmal auf diese Gewinne verzichten. Geld will das Start-up vom Kunden dann aber doch noch haben: 4,95 Dollar und ein Prozent der zu überweisenden Summe müssen vom Kunden entrichtet werden.

Man isst, was man verdient

food-hub.org – Letztens lief ich über den Wochenmarkt und machte an einem Käsestand halt. Recht lecker schaute es da aus und ich kaufte einen Stilton. Dann fragte ich den Verkäufer, ob sie denn auch etwas aus der Region hätten. Darauf erwiderte der Verkäufer, dass er eigentlich Käsereibetreiber sei und ein Großteil des Sortiments aus der eigenen Käserei, gerade einmal drei Kilometer entfernt, stamme. Viele gutes Essen liegt einem direkt vor der Nase und man weiß es einfach nicht. Dieses Ärgernis hat auch food-hub, ein amerikanisches Start-up, zu denken gegeben und dabei herausgekommen, ist ein Online-Marktplatz/Verzeichnis für regionale Spezialitäten. Das Konzept ist recht simpel: Wer etwas anzubieten hat, der trägt sich ein. Wer etwas sucht, der sucht.
Potential: So einfach dieses Geschäftskonzept daherkommt, es kommt zur richtigen Zeit – und das reicht manchmal. Nett aufgemacht und überzeugend kommuniziert, erregt lediglich die eigenwillige Monetarisierungs-Strategie ein wenig Unverständnis. 100 Dollar Mitgliedsbeitrag werden nämlich sowohl für den Benutzer, wie auch für den Anbieter fällig, sobald sie den Marktplatz in vollem Umfang nutzen wollen. Natürlich will man damit erst einmal eine exklusive Klientel ansprechen, aber ob die Rechnung aufgeht, ist fraglich. Zu hoch ist für manch einen diese Schwelle, vor allem, wenn er dann auch noch feststellen muss, dass es in seiner Nähe gar keine Angebote gibt. Was gut gelöst wurde, ist der Ticker, über den saisonale Ware angeboten wird. Der Kunde lernt außerdem seinen Verkäufer persönlich kennen und Kosten für Zwischenhändler fallen weg. Alles in allem ist das food-hub-Konzept eine Idee, die man in Deutschland nahezu eins-zu-eins übernehmen kann. Vor allem, weil hierzulande die Distanz von Stadt und Land noch viel geringer ist als in anderen Ländern. Hochqualitative Spezialitäten wie Bier, Käse, Gemüse, Brot oder Honig würden zahlreiche Abnehmer finden, vor allem in Anbetracht des Öko-Hypes und minderqualitativer Supermarktware.

Erstens: Start-up gründen, zweitens Geld verdienen

listography.com – Auf listography können Benutzer Listen jeglicher Art erstellen. Im Grunde eine viel zu simple Idee. Was haben sich die Gründer nur dabei gedacht? – Versuchen wir, diese Frage doch einfach zu beantworten, indem wir einige Überschriften von Listen aufführen: Die fünf besten Gratis-Tools für Gründer - Die ewige Top-100-Songliste – Die 20 definitiv lustigsten Youtube-Videos. Die Antwort auf die Frage lautet also: Einzigartiger Content, User-generated. Was will ein Web-Start-up mehr?
Potential: In der Tat birgt dieser einfache Dienst riesige Entwicklungs-Möglichkeiten. Denn hier gibt das Web-Publikum all seine Vorlieben preis – eine Tatsache, die einem zeitgenössischen Online-Marketer das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt. Noch steckt die Website in den Kinderschuhen und ist noch wenig ausgearbeitet. Doch was kann man sich hier nicht alles vorstellen: Tag-Clouds, Widgets, Facebook-Apps, Community-Elemente ... und, und, und. Das große Problem dieses Web-Dienstes ist allerdings: Wie macht man die Seite einem breiten Publikum zugänglich. Und wie bindet man die User an die Seite. Diese Fragen muss listography dem kritischen Investor noch beantworten.

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