Ein Start-up als Konzeptalbum
playbutton.co - Wann haben Sie das letzte Mal eine Langspielplatte gehört? Ja! Genau, diese schwarzen runden Scheiben aus Vinyl, für die man einen proprietären Player benötigt. Die meisten unter uns müssen zugeben, dass das wohl ziemlich lange her ist. Nun hat ein internationales TEam mit Sitz in New York ein tolles kleines Ding entwickelt, das nicht nur der Langspielplatte huldigt, sondern auch noch dem Ansteckbutton. In diesem ist nämlich ein kleiner billiger MP3-Player untergebracht, der eine feste nicht bearbeitbare Folge von Songs beinhaltet. Gesteuert wird das Teil über einen Play/Pause-Button und einem Vor- und einem Zurückbutton.
Potential: In der Vergangenheit hat sich das Downgrading, also das Beschränken auf ganz rudimentäre Funktionen als todsicheres Verkaufskonzept herausgestellt. Ganz nach dieser Strategie bietet der Playbutton ein trendgerechtes Medium für den modernen Großstädter, der allen zeigen möchte, dass ihm funktionsüberladene Alleskönner gestohlen bleiben können. Doch das wahre Potential des Buttons liegt darin, dass ein neuer Kanal für den Musikvertrieb gefunden wurde. Obendrein ist das Teil ein eins-A-Werbeträger. Die Website zum Playbutton ist eine der besten Konzepte, die man je gesehen hat. Auf sieben Seiten ohne einen einzigen Link klickt sich der Besucher, ähnlich wie beim Playbutton selbst, durch. Stimmungsvolle Schwarzweißfotografien und spärlicher Text schwären den Besucher darauf ein, ein exklusives Hipster-Produkt vorzufinden. Der Playbutton zeigt uns eindrucksvoll, wie man auch herkömmliche Technik verkaufen kann, indem man nur ein passendes Label draufklebt. Kleine Aufgabe: Welches elektronische Unterhaltungsgerät lässt sich so auf seine Grundfunktionen beschränken, dass es extrem an Coolness gewinnt?
Ein Start-up mit guten Ideen auf Lager
storagebymail.com - Diese Start-up-Idee ist wahrscheinlich eher für den amerikanischen Markt interessant, doch auch in Deutschland könnte das Konzept auf offene Ohren stoßen. Storage by Mail ist eine Lagerhausfirma, die sich darauf spezialisiert hat, neben der gewerblichen Kundschaft, auch private Lagerungen vorzunehmen. Dazu druckt sich der Kunde einfach einen Aufkleber aus, den er per Internet bekommt, schickt sein Paket mit einem Lieferdienst zu Storage by Mail. Wenn er sich das Paket wieder zuschicken lässt, bezahlt er die angefallene Gebühr.
Potential: Wer schon einmal seine Sachen, bedingt durch einen Auslandsaufenthalt oder aus Platzgründen, einlagern wollte, der hat sicherlich festgestellt, dass so eine Einlagerung ziemlich viel Geld kostet. Im Gegensatz dazu kann man die Gebühren dieses Start-ups als ziemlich fair bezeichnen. Es fängt an mit 29 Dollar für 29 Dollar im Monat. Hierbei darf die Kiste so groß sein, wie sie will, daher auch der Slogan: "Size doesn't matter!". Das besondere an dem Service ist, dass das Unternehmen mit dem Lieferservice US. Postal kooperiert und der Transport bereits in den Lagerungskosten inbegriffen ist. Außerdem holt der Postbote das Paket genau zu dem Termin ab, dem man ihm mitteilt. Und damit dieser Service unsere Leser zum eigenen Gründen anregt - hier eine kleine Aufgabe: Welchen tollen Service könnte man noch entwickeln, der den Transport von Dingen, die man zu Hause hat, beinhaltet.
Portioniertes Projektmanagement
onehub.com - onehub ist eines dieser Online-Projektmanagement-Tools, die man heutzutage zu Hauf im Internet antrifft. Dennoch wollen wir heute über dieses Web-Start-up berichten, weil es bestimmte Probleme, die diese Programme für gewöhnlich haben, elegant löst. Eines dieser Probleme ist die Übersichtlichkeit: Eine Vielzahl an benötigten Funktionen erschwert neuen Usern den Einstieg in die Software: Überladene Benutzeroberflächen, nicht nachvollziehbare Prozesse, ein Übermaß an Dateneigaben. Hier hat onehub eine clevere Alternative gefunden: Nur die Grundfunktionen sind am Anfang installiert - will man noch mehr, so installiert man sich das passende Widget in den entsprechenden Ordner. So erhält man nach einiger Zeit genau die Funktionen, die man braucht und nicht mehr. Auch kann der Benutzer, wenn er einige Erfahrung gewonnen hat, alle Elemente neu benennen und anordnen. Die Grundfunktionen umfassen übrigens einen Datei-Upload, ein Kalendertool und einen Aufgaben-Manager. Derjenige, der einen "Hub", also einen Arbeitsplatz eingerichtet hat, kann ihn mit anderen teilen. Hierbei wird genau festgelegt, wer was bearbeiten darf. So ist onehub nicht nur zur Zusammenarbeit geeignet, sondern auch als Schnittstelle zum Kunden, der eventuell Projektdaten downloaden möchte. Die onehub-Oberfläche ist dabei relativ frei gestaltbar. Ein eigenes Logo kann ebenso eingepflegt werden, wie bestimmte Farbschemata, passend zum Unternehmens-CD.
Potential: Die schlaue Lösung, unterschiedliche Funktionen in Widgets zu packen, hätte das Unternehmen auch zu einem intelligenten Bezahl-System entwickeln können. Statt des hier eingesetzten typischen Freemium-Modells, hätte man eine Bezahlung pro zusätzlich installiertem Widget andenken können. Dennoch ist das Tool attraktiv, da es die Funktionen eines typischen Projektmanagement-Tools mit dem eines kleinen "Intranet" paart. Durch den Einsatz der Widgets wird nicht nur dem Kunden eine bessere Bedienbarkeit zu Teil, sondern auch die Entwicklung von neuen Funtkionen kann modular abgewickelt werden, ohne die ganze Seite überarbeiten zu müssen. Kleine Aufgabe auch hier: Wie könnte man das Prinzip des Bezahlens pro Funktion in der realen Welt einsetzen?