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seedyaa

Das Geschäft mit der Individualität

"Gute Geschäfte in jeder Stadt" verspricht das Hamburger Start-up seedyaa. Anbieter von DIY-Produkten finden auf seedyaa.com einen Vertriebsweg in passende Läden. Einzelhändler eine Bezugsquelle für Produkte abseits schnöder Massenware. Doch braucht es ein solches B2B-Angebot angesichts etablierter Plattformen wie Etsy oder Dawanda? Wer Produkte herstelle, wolle sie verkaufen – und der Einzelhandel ist und bleibe hierfür der beste und größte Marktplatz, argumentiert seedyaa-Gründer Marcus Reisiger.

Gründer Marcus Reisiger und das seedyaa-Team Gründer Marcus Reisiger und das seedyaa-Team

Ob Mode oder Möbel, Schmuck, Accessoires oder Kunst – Produkte abseits von Massenware à la Ikea, H&M und Co. sind heiß begehrt. Und das nicht nur im Internet auf Plattformen Etsy oder Dawanda, sondern auch im Einzelhandel. Da muss man nur mit offenen Augen durch die einschlägigen Großstadtviertel schlendern. Auf seedyaa.com sollen jetzt Hersteller von DIY-Produkten, Designer oder kleinere Labels mit Ladenbesitzern zusammenkommen. Dort erwartet sie – laut Gründer und Geschäftsführer Marcus Reisiger (45) – "eine einzigartige Mischung aus Handelspartner-Börse, Online-Marktplatz, Web-Shop und webbasierten Abwicklungssystem".

"Nachdem zwei potenzielle Geschäftspartner miteinander Kontakt aufgenommen haben, können sie entweder wie in einem Shop per Mausklick den Kaufvertrag schließen oder zuvor wie im echten Leben, zum Beispiel auf der Messe, Produktdetails, Preise und Lieferzeiten verhandeln", so Reisiger. Seit kurzem sind auch Kommissionsgeschäfte über das Abwicklungssystem bequem handelbar.

Vorteile für Hersteller und Einzelhändler

"Den meisten DIY-Herstellern fehlt es an Zeit, Geld und oftmals auch an Know-how, um ihre Produkte bundesweit in den Handel zu bringen und so größere Stückzahlen zu vertreiben", erklärt Reisiger, der bereits E-Commerce- und CRM-Projekte für Kunden wie den NDR, HEINZ oder die Deutsche Bank entwickelt hat. "DIY-Hersteller bieten zum Teil ihre Produkte schon heute in Geschäften im eigenen Viertel an, investieren dafür oder für den Besuch von Messen aber viel Zeit, die sie lieber in ihre Produkte stecken würden", fügt er hinzu.

Und nicht nur für die Hersteller bietet seedyaa Vorteile, auch die Ladenbesitzer profitieren: "Aus unseren vielen Gesprächen wissen wir, dass sich gerade die im Internet aktiven Einzelhändler weitergehende Online-Unterstützungen wünschen", so Reisiger. Generell müsse der stationäre Einzelhandel in Zeiten des wachsenden Internet-Shopping und der sich ausbreitenden Filialbetriebe ein individuelles, differenzierendes Produktsortiment aufbauen, um uns Endverbrauchern immer wieder neue Impulse zum Besuch Ihrer Läden zu liefern. Dabei sei es wichtig, dass die Features genau auf deren speziellen Bedarf angepasst seien. Nur so könnten sie Zeit bei Recherche und Logistik einsparen. So unterstützt seedyaa die Suchenden mit einem Matching-System, das Angebot und Nachfrage passgenau zusammenbringt.

Zahlen lügen nicht

Allein im deutschsprachigen Raum gibt es laut seedyaa, die sich wiederum auf das Statistische Bundesamt  beziehen, bereits mehr als 280.000 individuelle Produktanbieter und Designer, die ihre eigenen Produktideen verwirklichen und passende Vertriebswege suchen. Gleichzeitig müssen die bundesweit 460.000 örtlichen Einzelhandelsgeschäfte in Zeiten des E-Commerce-Booms handeln und ihren Kunden stets neue und einzigartige Produktideen anbieten. "Allein im letzten Jahr hat der Einzelhandel in Deutschland über 400 Milliarden Euro umgesetzt , was mehr als dem zehnfachen vom Umsatz im e-Commerce entspricht. Das statistische Bundesamt geht sogar davon aus, dass die Umsätze im Einzelhandel trotz des Internets weiter wachsen", ergänzt Reisiger.

seedyaa noch bis Ende 2011 kostenlos

Bereits zum Online-Start sind individuelle Produkthersteller mit mehr als 150 Angeboten sowie über 20 Einzelhändler auf der Plattform aktiv. Und bis zum Jahresende können weitere Hersteller und Ladenbesitzer kostenlos auf seedyaa inserieren.

"Natürlich wollen wir mit seedyaa mittelfristig auch selbst Geld verdienen. Nach Abschluss der kostenlosen Einführungsphase wollen wir Einnahmen über eine monatliche Gebühr für Inserate (1 Euro) sowie über eine Umsatzprovision (3 % auf verkaufte Ware; 1,5 % auf Kommissionsware) generieren. Die Provision ist dabei nur vom Produktanbieter zu entrichten. Weitere kostenpflichtige Services sind in Vorbereitung", erklärt Reisiger. "Der Markt unserer beiden Zielgruppen in Deutschland umfasst ca. 280 000 Lieferanten und 220 000 Händler. Davon wollen wir im ersten Geschäftsjahr je 0,5 % Marktanteil erreichen. Den Break Even peilen wir im zweiten Geschäftsjahr an!"

Dabei ist das derzeit noch privat von den Gründern finanzierte Unternehmen auch für Investitionen offen. "Um unseren Marktvorteil als First Mover auszubauen und die Expansion schnell voranzutreiben, sind wir sowohl für Beteiligungen als auch Kooperationen prinzipiell offen", so Reisiger.

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