Typen von Franchisen
1. Grundtypen von Franchisen
In den vergangenen Jahren haben sich mehrere Franchise-Typen herauskristallisiert, die sich folgend untergliedern lassen:
a. Vertriebsfranchising
In einem Geschäft, das den Namen des Franchise-Gebers trägt, verkauft der Franchise-Nehmer bestimmte Waren (z.B. ein Baumarkt).
b. Produktfranchising
Der Franchise-Nehmer stellt nach Anweisung des Franchise-Gebers eine bestimmte Ware selbst her und verkauft diese unter dessen Warenzeichen (z.B. ein Getränkeabfüllbetrieb).
c. Dienstleistungsfranchising
Der Franchise-Nehmer bietet Dienstleistungen unter den Geschäftsbeziehungen des Franchise-Gebers an und verpflichtet sich, bestimmte Richtlinien und Vorgaben einzuhalten (z.B. Restaurantkette).
2. Spezielle Franchisen
a. Master-Franchise
Beim sog. Master-Franchise bekommt bzw. kauft man die Lizenz eines ausländischen Franchise-Unternehmens, das sich auf dem deutschen Markt etablieren will. Man tritt nun als Franchise-Geber in einer bestimmten Region bzw. in einem bestimmten Land auf und vergibt Lizenzen an Franchise-Nehmer.
b. Mehrfach-Franchise
Beim Mehrfach-Franchise werden mehrere Franchisen an einen Franchise-Nehmer vergeben. Diese Form des Franchise birgt die Gefahr, dass es regional zu einer Machtkonzentration bei einem regionalen Franchise-Nehmer kommt.
c. Franchise-Nehmer in mehreren Franchise-Systemen
Bei dieser Form ist ein Franchise-Nehmer in mehreren Franchise-Systemen Franchise-Nehmer. Diese Form gibt es vor allem in Frankreich, aber auch dort ist sie selten anzutreffen.
d. Area Development Agreements (Gebietsentwicklungsverträge)
Mit dem Abschluss eines Gebietsentwicklungsvertrages wird ein selbstständiger Unternehmer (Developer) mit der Entwicklung eines festgelegten Gebietes betraut. Der Developer kann in dieser Region eine festgelegte Anzahl eigener Betriebe aufbauen, für die dann jeweils ein Franchisevertrag mit dem Franchise-Geber abgeschlossen wird. Diese Form der Gebietsentwicklung kommt aus den USA und ist in Deutschland noch relativ unbekannt.