Mobile Navigator

GPS Smartphone Getty Images Plus | iStock

Mobile Offline Navigation für Android Handys gibt es einige, darunter auch die von Navigon. Doch die hat ihre Tücken.

Navigation auf dem Smartphone

Mobiltelefone und Navigation - das ist eigentlich ein kaum zu schlagendes Kaufargument. Schon bei meinem Nokia N70 hatte ich vor vielen Jahren eine TomTom-Version installiert, die mich sogar in den USA durch Los Angeles gebracht hat - und das will was heissen. Sie funktionierte zuverlässig, auch wenn sie nicht die schnellste war, und die GPS-Maus gerne mal den Standort aus den Augen verlor. Für Android bietet unter anderem Navigon eine mobile Variante ihrer Navigationssoftware an. Doch wirklich glücklich wird man mit ihr nicht.

Als das Angebot von Navigon - 70 Euro für alle Europakarten (mittlerweile 80 Euro) - im Android-Market auftauchte, habe ich nicht lange überlegt und sofort für mein Motorola Milestone zugeschlagen. Die Installation gestaltete sich relativ problemlos, allerdings war die Navigation der Software von Anfang an etwas hakelig.

Fehler zur Veröffentlichung

So gab es keine Ausweichrouten, die Route selber wurde nicht per Text angezeigt, so dass man überprüfen konnte, ob die Software nicht doch unnötige Wege einbaut. Und so ganz zielsicher war sie tatsächlich auch nicht. Das konnte ich einfach damit überprüfen, in dem ich sie mal auf gewohnten Wegen nebenbei laufen ließ. Die Navigation in Berlin ist zwar manchmal kompliziert, aber ein angezeigter Umweg von 4 Kilometern war dann doch etwas viel.

Es folgten ein paar Updates per Android Market der Software (nicht der Karten, dazu später mehr). Einige Probleme verschwanden, andere kamen hinzu. Zwar werden einem jetzt auch Alternativrouten angezeigt, doch eine Wegbeschreibung als Text gibt es immer noch nicht. Das hatte sogar das steinalte TomTom für das Nokia schon parat.

Probleme mit dem internen Speicher

Zusätzlich gab es Probleme beim Update des Software über den Android Market. Ein Update der Software wurde mit der Meldung "Nicht genügend Speicher" abgebrochen. Fein, kann passieren. Nur - welcher Speicher ist gemeint? Und warum verschwindet dann das gesamte Programm vom Handy? Mitttels eines kleinen Programms (eRay) räumte ich dann einfach mal das gesamte Handy auf, danach bequemte sich Navigon dann auch mal, das Update komplett durchzuführen. Tatsächlich verbrät Navigon satte 26MB vom nicht gerade großzügig verfügbaren internen Speicher beim Milestone. Und man kann die Software auch nicht komplett auf die SD-Karte verschieben (app2sd), das Problem bleibt also bei späteren Updates bestehen.

Navigation funktioniert

Läuft das Programm erst einmal, dann macht es auch Spaß. Hat man seine gewünschte Zieladresse eingegeben, funktioniert die Navigation gut. Die Sprachausgabe ist zwar etwas leise, aber hörbar. Abzweigungen werden rechtzeitig (3km auf der Autobahn) angegeben, dazu gibt es eine Anzeige, die genau zeigt, bei welcher Ausfahrt man wie abfahren muss (Reality View Pro). Auch warnt Navigon vor stationären Radarfallen, innerorts sogar vor Ampelblitzern )was die Softare übrigens in der Schweiz illegal macht).

Dazu gibt es Warnungen bei Geschwindigkeitsbeschränkungen, allerdings vermisst man die TCM Funktion, also die Liveanzeige von möglichen Staus. Die nutze ich allerdings eh selten, weil sie meist zu den Phänomen führt, dass man dann mit vielen anderen Navi-Besitzern neben der Autobahn im Stau steht. Wenn man von ein paar Ungenauigkeiten bei der Routenführung absieht, die einem im Ausland eh nicht auffallen, ist man hier also gut bedient. Sogar der Stromverbrauch hält sich einigermaßen in Grenzen, aber nach knapp 2 Stunden Dauernavigation muss man dann doch zum Aufladegerät greifen.

Das Auffinden von Tankstellen, Restaurants, Hotels und ähnlichem klappt auch sehr gut, da die diesbezügliche Datenbank in der mobilen Version von Navigon sehr gut bestückt ist. Wirklich sehr gut ist die Geschwindigkeit, mit der eine GPS-Verbindung aufgebaut wird. Das geht auch nach einem Tunnel innerhalb weniger Sekunden. Auch Verbindungsabrüche zum GPS habe ich bisher nicht erlebt.

In der oberen Leiste kann man, wenn man sie mit den Fingern genau trifft, auch weitere Informationen über die Strecke abrufen: Zeit bis zur Ankunft, noch zu fahrende Kilometer oder die momentane Geschwindigkeit werden angezeigt. Die Leiste ist aber während der Fahrt kaum zu treffen, selbst wenn man anhält, braucht man manchmal ein paar Versuche.

Während der Fahrt selber meldet sich die Navigation in regelmäßigen Abständen. Auf der A2 zwischen Berlin und Köln betrug die größte Distanz, in der das Navi mal schwieg, rund 70 Kilometer. Kann nerven, auf der anderen Seite ist man auf nicht bekannten Strecken schnell mal verwirrt, wenn größere Abzweigungen kommen. Da hilft die freundliche Stimme schon.

Anders ausgedrückt: So lange man das Ladekabel für's Auto dabei und angeschlossen hat, bringt einem die Navigation dahin, wo man hin wollte. Das zuverlässig und meist auf dem schnellsten Weg. Doch die regelmäßigen Updates für das Kartenmaterial machen dann schon wieder weniger Spaß.

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