Zukunftstechnologie

Patchpanel - der saubere Weg zur sicheren Datenverteilung

rote Kabel Getty Images Plus | iStock

Was ist ein Patchpanel?

Ein Patchpanel - auch Patchfeld oder Rangierfeld genannt - bringt Ordnung in das Chaos, wenn es um den Bereich Telefon-, Netzwerk- und Glasfaserkabel geht. Diese Hardware-Komponente dient zur Verbindung von Leitungen bzw. zum Aufbau von komplexen Kabelstrukturen mit zum Teil mehreren Hundert Anschlüssen. Dafür kommen bei großen Anlagen meist Geräte im 19-Zoll-Standard zum Einsatz. Für kleine Büros, Freiberufler oder das Heimnetzwerk reicht aber ein kompakteres Patchpanel für den Desktop oder zur Wandmontage aus.

Das Gehäuse eines Patchpanels erinnert auf den ersten Blick an einen Switch. Das Patchfeld arbeitet jedoch im Gegensatz zum Switch, der die Datenverteilung aktiv steuert, in der Regel passiv. Es dient lediglich als Verteiler zu Netzwerkbuchsen. Unter den neuesten Generationen gibt es aber bereits Modelle, die in der Lage sind, Endgeräte mit Energie zu versorgen oder mittels passender Software Störungen an der Hardware oder an Verbindungen zu melden.

Die Montage eines Patchpanels

Die in der Wand verlaufenden, starren Leitungen, die so genannten Verlegekabel, werden rückseitig in das Patchfeld geführt und mit den vorderseitigen Buchsen für RJ-45-Stecker verbunden. Hier können anschließend die flexiblen Patchkabel aller vorhandenen Geräte angeschlossen werden. Soll ein neues Gerät hinzukommen oder in einen anderen Raum umziehen, muss es nur an das entsprechende Patchfeld angeschlossen und verteilt werden.

 Mit einem LSA-Auflegewerkzeug werden die einzelnen Adern auf die LSA-Schneidklemme aufgelegt. Bei diesem Patchpanel wurden 8 Patchkabel auf die LSA-Schneidklemmen aufgelegt.

Patchfelder gibt es in verschiedenen Varianten

Patchpanel 24 Port

Patchpanels sind auf mehrere Arten von Netzwerkkabeln ausgelegt. Man unterscheidet bei den Kabeln diverse Kategorien wie Cat.5, 6, 6a oder 7. Sie definieren die mögliche Betriebsfrequenz sowie die Übertragungsgeschwindigkeit. Ein weiteres - allerdings nicht qualitatives Unterscheidungsmerkmal - ist die Anzahl der Ports. Für kleine Aufgaben reicht ein Mini-Gerät mit acht Ports normalerweise völlig aus. Bei größeren Anlagen empfehlen sich Patchpanels mit 24 Ports, die in Netzwerkschränken zu noch größeren Einheiten zusammengefasst werden können. Um einen Störungsfaktor schon beim Kauf auszuschließen, sollten immer geschirmte Varianten zum Einsatz kommen, da sie besser gegen elektrische Einflüsse geschützt sind als ungeschirmte Modelle.

Patchpanels mit Keystone-Technologie

Die Keystone-Technologie bezeichnet ein Anschluss-System, dessen Funktionen über spezielle Module laufen. Sämtliche Kabelverbindungen können ohne besonderes Werkzeug oder Lötarbeiten aufgebaut werden. Die Module werden in das Keystone-Patchpanel eingeklipst und verbinden auf diese Weise ein- und ausgehende Leitungen. Dieses Verfahren - auch unter der Bezeichnung Snap-in-Montage geläufig - ermöglich den zügigen Aufbau eines Netzwerks auch ohne handwerkliche Fachkenntnisse.

Ein kompaktes Patchfeld für den Start

Ein gelungenes Beispiel für ein kompaktes Gerät ist das 8-Port Mini-Patchfeld für Cat.6 Kabel. Cat.6-Patchpanels und die entsprechenden Kabel sind ausgelegt für Frequenzen zwischen 200 und 250 MHz, wobei allerdings zu beachten ist, dass wie bei allen Kabeln die maximale Betriebsfrequenz mit zunehmender Leitungslänge abnimmt.

Das Gerät hat ein stabiles Metallgehäuse ist vollständig geschirmt. Es verfügt über eine Kabelbefestigung sowie eine Zugentlastung und eignet sich für die Tisch- oder Wandmontage gleich gut. Sein Gehäuse ist mit vier Schrauben an den Seiten versehen und leicht zu öffnen, wenn Anschlüsse hinzugefügt oder verändert werden sollen. Die Frontseite hat Anschlüsse für RJ45-Stecker, an der Rückseite können Patchkabel mit LSA-Schneidklemmen angebracht werden. LSA ist die Abkürzung von löt-, schraub- und abisolierfrei und bezeichnet eine Verbindungstechnik, bei der sich einzelne Adern, beispielsweise von einem Netzwerk-Verlegekabel, schnell auflegen lassen. Dies geschieht mit dem so genannten Auflegewerkzeug.

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