Smartwatches: Apple Watch, Pebble, vernetzte Uhren und mehr

Lange, bevor der Begriff Smartwatch zum fast schon inflationär verwendeten Buzzword wurde, gab es die „schlauen Uhren“ schon.

Zum Beispiel sah man sie in Science-Fiction-Filmen oder Serien wie „Knight Rider“. Hier sprachen die Protagonisten in ihre Uhren, um mit Menschen und Computern zu kommunizieren.

Die Realität von heute sieht etwas anders wie in den Hollywood-Streifen der Vergangenheit aus. Wir geben hier einen Überblick über die Historie und den Markt.

Smartwatch: Definition und Funktionen

Die modernen Uhren, über die in den Medien gerade viel zu hören ist, sind in etwa so groß wie gewöhnliche Uhren. Das Design lehnt sich teilweise an klassische Modelle an.

Das „smart“ im Begriff Smartwatch deutet nicht auf eine vermeintliche künstliche Intelligenz hin, sondern auf die Konnektivität: Um ihr volles Potential zu nutzen, verbinden sie sich – beispielsweise über Bluetooth – mit dem Smartphone des Trägers. Ohne diese drahtlose Verbindung können einige Funktionen von Smartwatches gar nicht genutzt werden.

Somit dienen sie meist als eine Art Verlängerung des Handys, indem beispielsweise Mails, SMS, Facebook- oder Whatsapp-Meldungen auf dem Handgelenk ablesbar sind, ohne dass man zu seinem Smartphone in der Tasche greifen muss.

Was Smartwatches mit Smartphones noch gemeinsam haben, ist der Einsatz von Apps. Hierbei handelt es sich um speziell programmierte und auf die Uhr zugeschnittene Anwendungen. Dazu gehören zum Beispiel Mail-, Workout-, Musik- oder Unterhaltungs-Apps.

Smartwatches zählen zu der Klasse der Wearables, also zu den Technikprodukten, die man am Körper trägt. In der Regel besitzen diese verschiedene Sensoren, wozu Bewegungsmesser, Herzfrequenzsensor, GPS und mehr gehören. Damit können zum Beispiel der Puls oder die Länge der Jogging-Strecke gemessen werden, weswegen Unternehmen ihre Smartwatches teilweise wie Fitnessbänder als Sport-Utensilien bewerben.

Ein Kritikpunkt, den man bei Smartwatches immer wieder hört, stellt die begrenzte Akkulaufzeit dar. Diese fällt je nach Modell sehr unterschiedlich aus. Während die Apple Watch im Durchschnitt ein Mal pro Tag geladen werden muss, hält der Akku der Pebble bis zu einer Woche durch. Das begründet sich unter anderem durch die Komplexität der Apps, dem eingesetzten Betriebssystem und in der Kapazität der verbauten Batterie.

Smartwatch Betriebssysteme

Von Pebble OS bis Apple Watch OS: In der Vergangenheit basierten die meisten Smartwatches auf einem eigenen Betriebssystem. Das ist nachvollziehbar, da viele Uhren mit wenig Speicher und leistungsschwachen Prozessoren bestückt sind.

Wie schon im Smartphone- und Tablet-Sektor versucht sich Google auch im Smartwatch-Sektor zu etablieren. Das soll mit einer abgewandelten Android-Version namens Android Wear erfolgen.

Microsoft hält sich in diesem Bereich noch ziemlich zurück. Ein Vorstoß – allerdings nicht aus Redmond selbst – war das Indiegogo-Projekt Gnomio. Hierbei handelte es sich um ein Smartwatch-Konzept, das auf Windows 8 als Betriebssystem basierte.

Bekannte Smartwatch-Modelle

Das wohl bekannteste Modell ist die Apple Watch, welche 2014 auf den Markt kam. Man könnte hier – wie schon beim iPhone oder iPad – denken, die kreativen Köpfe aus Cupertino hätte diese Geräteklasse erfunden. Dem ist aber nicht so.

In den vergangen Jahren gab es schon diverse Vorstöße in diese Richtung. Zum Beispiel präsentierte Microsoft bereits 2003 eine vernetzte Uhr namens SPOT. 2012 sorgte eine Crowdfunding-Kampagne für großes Aufsehen: die Pebble Watch konnte über zehn Millionen US-Dollar auf Kickstarter einsammeln. Auch die LG G Watch R, die Moto 360 sowie die Samsung Gear Live konnten sich einen Namen machen.

Trotz des ungewöhnlich improvisiert wirkenden Launch-Zeitplans, des großen Missverständnisses und einiger Schwächen dominiert Apple den Markt. Laut einer Auswertung des Marktforschungsunternehmen Strategy Analytics besaß die Smartwatch mit dem Apfel-Symbol 2015 einen weltweiten Marktanteil von rund 74 Prozent.

Nichtsdestotrotz haben mittlerweile verschiedene Tech-Unternehmen wie auch klassische Uhrenhersteller eine Smartwatch in petto. Zu Letzteren zählen beispielsweise Kairos und die Montblanc TimeWalker Urban Speed e-Strap.

Nicht nur namhafte Firmen, auch „No Name Companies“ wagen sich immer wieder ans gehypte Thema. Blocks , Tivoly, Martian und die bereits genannte Pebble sind dafür Beispiele.

Ungewöhnliche Smartwatch-Konzepte

Um sich von der Konkurrenz abzuheben, lassen sich die Erfinder teilweise kurios anmutende Konzepte einfallen. So soll die Open Source Watch eine Smartwatch zum Selberbauen sein, Cubi richtet sich an Kids, Revault punktet mit einer Private Cloud am Handgelenk und Emopulse Smile machte mit seinem Doppeldisplay von sich reden.

Die Syre Watch Case verwandelt einen iPod nano zu smarten Uhr, die Heyetis Crowssbow ist ein Schweizer Modell mit einer 41 Megapixel Kamera, der Akku der Phosphor Touch Time soll ein Jahr am Stück durchhalten, Dot wird als "Smartwatch für Blinde" angepriesen und die Ant Watch war ein makaberer Aprilscherz.

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