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Fünf Mythen über Zeitmanagement

Mit dem richtigen System fürs Zeitmanagement läuft alles von alleine? Leider nicht. (Bild: Keystone/Martin Ruetschi)

In einigen Kommentaren hier auf imgriff.com sind mir immer wieder Ansichten über Zeitmanagement aufgefallen, die dazu führen können, dass man weniger produktiv wird oder einfach nur frustriert vor all den Methoden sitzt. Ich nehme darum hier die fünf gängigsten dieser «Mythen» unter die Lupe.

Mythos 1: Ich muss nur das perfekte System finden, dann geht es von alleine.

Ein wunderbarer Gedanke: Ich lagere sozusagen meine Organisation und Motivation aus, und das System erledigt alles - mit mir als «Instrument». Leider nur ein Traum, denn es ist genau umgekehrt: Das System ist mein Instrument und mein Job ist es, dieses Instrument anzuwenden. Eine Säge kann noch so schön aussehen, aus den modernsten Materialien hergestellt sein und scharf sein wie nur etwas - sie in die Hand nehmen und sägen, das muss ich immer noch selber tun.

 

Mythos 2: Mit einem guten Zeitmanagement ist alles schon gewonnen.

Ein gutes Zeitmanagement ist einzig und allein ein Hilfsmittel, das helfen soll, die Dinge richtig zu tun. Doch viel wichtiger ist es, überhaupt die richtigen Dinge zu tun. Diese Frage ist entscheidender, als die Frage danach, wie man produktiver arbeiten kann.

Mythos 3: Erst wenn ich alles perfekt eingerichtet habe, kann ich loslegen.

Ein gutes Zeitmanagement besteht aus einer Reihe von Gewohnheiten. Es ergibt wenig Sinn, viele Gewohnheiten auf einmal verändern zu wollen. Sie müssen Schritt für Schritt eingeübt werden. Nach und nach arbeitet man so immer produktiver.

Mythos 4: Ich habe keine Zeit, mich um mein Zeitmanagement zu kümmern.

Da muss ich nochmals die Säge bemühen. Es gibt nämlich eine Geschichte von einem Holzfäller, der wie verrückt sägt. Ein Spaziergänger macht ihn darauf aufmerksam, dass seine Säge doch stumpf sei und er sie schärfen solle. Die Antwort des Holzfällers: «Ich habe keine Zeit, ich muss doch hier den Baum fällen.» Zeitmanagement ist nicht alles und schon gar nicht das Wichtigste. Es hilft aber dabei, die anstehenden Aufgaben zu erledigen, ohne gleich an seinen Reserven zu zerren. Die Zeit, die man hier investiert, macht sich also bald mehrfach bezahlt.

Mythos 5: Ich muss ein gutes Zeitmanagement haben, um noch mehr erledigen zu können.

Das ist der falsche Ansatz. Vielmehr hat man mit einem guten Zeitmanagement genügend Zeit, sich um die wirklich wichtigen Dingen zu kümmern. Entscheidend ist also nicht das Immer-Mehr. Im Gegenteil: Das führt nur früher oder später dazu, dass die Batterien völlig leer sind. Entscheidend ist zu lernen, was die wirklich wichtigen Dinge sind, um dann all die weniger wichtigen so schnell wie möglich aus dem Weg schaffen zu können.

Anmerkung: Ivan schreibt seit einiger Zeit nicht mehr für imgriff.com, sondern konzentriert sich auf sein eigenes Produktivitätsblog und Beratungsgeschäft bei blatternet.ch . Dieser Artikel stammt sozusagen noch aus dem «Nachlass» seiner Zeit bei uns.

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