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Evernote: Erfolgreich gegen Goliath Google

Evernote ist in kurzer Zeit zu einem extrem populären Online-Tool für Notizen aller Art geworden. Dahinter steckt eine kleine Firma, die sich mit ihrer Idee gegen das Web-Schwergewicht Google behaupten musste. Wie hat sich Evernote durchsetzen können?

Evernote hilft seinen Nutzern, Notizen und Dokumente online zu sammeln. Ivan hat bereits vor einem Dreivierteljahr Evernote ausführlich vorgestellt , und es ist eines der meistgenannten Tools , die unsere Leser zum Organisieren ihrer Aufgaben verwenden. Interessant ist aber nicht nur, auf welche Art und Weise man Evernote nutzen kann, sondern auch, wie es entstanden ist.

Einige Wochen vorher habe ich auf meinem privaten Blog «Denkpass» darüber geschrieben, wie Google die kollektive Intelligenz seiner Mitarbeiter nutzt, um ständig neue Innovationen zu liefern. Am Beispiel von Evernote sieht man, dass Google zwar sehr innovativ ist, dass jedoch Größe auch verbunden mit vielen Innovationen trotzdem nicht immer zum Sieg reicht.

Der Riese steigt in den Ring

Als Google seinen Bookmarking- und Notizensammelservice «Google Notebook» startete, sah man bei Evernote das Ende kommen:

«Unsere Befürchtung war, dass Google nichts falsch machen werde, dass ihr Service unangreifbar gut und alles, was sie tun, perfekt sein werde.» (Evernote-Chef Phil Libin in der Financial Times)

Während Evernote aber immer weiter an seinem Dienst arbeitete, wurde das Google-Produkt nur sporadisch verbessert. Dies mag damit zusammen hängen, dass bei Google die Mitarbeiter sehr viel Freiheit haben und sich die Projekte, an denen sie arbeiten, zum Teil selbständig aussuchen dürfen; vielleicht hat Google Notebook intern nicht genügend intellektuelle Fähigkeiten angezogen, um sich gegen Evernote durchzusetzen. Anfang 2009 jedenfalls kündigte Google an , die Arbeit an seinem Tool einzustellen - und Evernote reagierte schnell und bot wenig später eine Lösung an, Daten aus Google Notebook zu importieren.

Antisozial, aber belesen

Die Evernote-Macher hatten also zwei Vorteile eines kleinen Unternehmens: Sie konnten sich ihrem einen Produkt widmen, das nicht hinter womöglich profitträchtigeren anderen Produkten im selben Haus zurückstecken musste; und sie konnten rasch reagieren, als der größere Konkurrent eine Schwäche bot.

Noch drei weitere wesentliche Gründe für den Erfolg werden in der Financial Times genannt:

  • Ein Feature, dessen Nutzen jeder sofort versteht, und das besonders überzeugend funktioniert: Evernote ist sehr gut darin, Schrift zu erkennen und in Notizen umzuwandeln. So kann man etwa Präsentationen oder Visitenkarten fotografieren, das Tool kann die Inhalte «lesen».
  • Schwimmen gegen den Strom: «Als wir mit Evernote begannen», sagt Phil Libin, «war alles andere da draußen irgendwie ein soziales Netzwerk.» Evernote hingegen ließ anfangs «Sharing», «Collaboration» und ähnliches vollständig vermissen (mittlerweile sind solche Features eingebaut). Man konzentrierte sich darauf, die möglichst perfekte Notizverwaltung für den Einzelanwender zu sein.
  • Offene Schnittstellen: Externe Anwendungen können an den Programmiercode von Evernote andocken und so neue Formen von Daten-, Notiz- oder Aufgabenverwaltung ermöglichen.

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