<< Themensammlung Personal

qualifizierte Mitarbeiter

Freunde rekrutieren Freunde – die Jobvermittlung wandelt sich zunehmend

Nichts ist wichtiger für den Erfolg eines Unternehmens als qualifizierte Mitarbeiter. Dabei gehen immer mehr Unternehmen unkonventionelle Wege. Wurden früher offene Stellen ausschließlich ausgeschrieben, werden heute viele unter der Hand vermittelt – an Freunde von zuverlässigen Mitarbeitern.

Quelle: © JiSIGN - Fotolia.com

Unternehmen, die gute Mitarbeiter für sich gewinnen wollen, müssen auch abseits der üblichen Wege wandeln. Social Headhunting ist nicht nur vielen Unternehmen ein Begriff, sondern gängige Praxis. Der Arbeitgeber macht sich dabei das Prinzip der Mund-zu-Mund-Propaganda zunutze.


Der Vermittler hilft Freunden und erhält eine Prämie

Firmenintern wird den Mitarbeitern mitgeteilt, dass eine Stelle zu besetzen ist. Gewünscht ist nun, dass die Mitarbeiter dem Unternehmen einen Bekannten oder Freund vermitteln, der auf die offene Position passt. Die Idee ist simpel: die Arbeitgeber gehen davon aus, dass gute Leute andere gute Leute kennen. Wird die Person eingestellt, erhält der Vermittler eine zuvor angekündigte Prämie.

So profitieren alle Beteiligten: der Freund hat einen neuen Job, das Unternehmen einen neuen qualifizierten Mitarbeiter und der Vermittler erhält eine Provision. Oftmals gibt es anstelle von Geld auch Gutscheine oder iPods. Der Zeitpunkt, an dem die Prämie an für die Vermittlung an den Mitarbeiter ausgezahlt wird, variiert. Einige Firmen zahlen nach Abschluss des Arbeitsvertrages, andere erst nach Abschluss der Probezeit.

Auch Leute ohne Jobwechsel-Wünsche werden angesprochen

Der Vorteil ist aber immer der gleiche: Unternehmen müssen meist weder Stellenausschreibungen noch Bewerbermessen bemühen, weil das Netzwerk der Mitarbeiter besser geeignet ist. Vor allem in Branchen, die Hände ringend nach qualifiziertem Personal suchen wie im IT-Bereich, sind solche Vorgehensweisen effektiv. Hier werden doppelt so viele Stellen über Mitarbeiter-Empfehlungen vergeben als in anderen Branchen.

Zudem profitieren kleine Unternehmen von der Werbung neuer Kollegen durch bestehende Mitarbeiter, da sie ansonsten oftmals neben den 'Großen' der Branche untergehen. Durch 'Recruit a Friend'-Programme werden außerdem Leute angeworben, die eigentlich gar nicht auf Jobsuche sind. Sie bemühen sich nicht aktiv um einen neuen Arbeitsplatz, sind am alten dennoch unzufrieden und würden bei einem interessanten Angebot durchaus das Unternehmen wechseln. Passiv Suchende werden solche Personen genannt.


Networking garantiert Erfolg und Zufriedenheit

Was besonders auffallend ist, ist die hohe Zufriedenheit derjenigen, die über Empfehlungen von Freunden und Bekannten an ihre Position gelangt sind. Schon bei der Werbung haben Mitarbeiter, die einen Kandidaten auf das Unternehmen aufmerksam machen, eine vollkommen andere Wirkung als eine Stellenanzeige. Vorausgesetzt dass der Mitarbeiter in seinem Unternehmen zufrieden ist, wirkt er authentisch, kann Fragen zum Unternehmen beantworten und von seinen positiven Erfahrungen berichten.

Aber auch ohne 'Recruit a Friend'-Aktionen gelangen immer mehr Arbeitnehmer in Deutschland über Kontakte an ihren Job.  Wer sich einer Empfehlung durch einen Bekannten sicher sein kann oder von einer offenen Position erfahren hat, die aber nicht offiziell ausgeschrieben ist, der hat beim Absenden einer Bewerbung gute Chancen. Tatsächlich wird in Bewerbungsratgebern immer wieder zu Initiativbewerbungen geraten. Ist die Bewerbung aussagekräftig, sind viele Personaler angetan, wenn qualifizierte Bewerber von selbst diese Entschlusskraft haben.

Wer sich auf Eigeninitiative und Networking versteht, kann Sympathien gewinnen, die zu beruflich förderlichen Kontakten führen. 'Vitamin B' hat sich mittlerweile als Begriff etabliert und verweist darauf, dass nichts hilfreicher ist als Beziehungen, um an einen lukrativen Job zu kommen.

 

Quellen zum Thema:

www.sueddeutsche.de/thema/Bewerbung
www.berufsstrategie.de/bewerbung-karriere-soft-skills/jobsuche-networking.php

Sie wollen ein Angebot oder die gratis Teststellung für die Unterweisung?

88 E-Learnings zu den Herausforderungen der aktuellen Arbeitswelt