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Streit im Unternehmen

Ein gut laufender Betrieb ist das Ziel eines jeden Unternehmers. Dazu gehören eine sichere Auftragslage, zeitgemäße Arbeitsmaterialien und ein gutes Betriebsklima.

Quelle: Thinkstock © Peshkova

Vor allem im zwischenmenschlichen Bereich gibt es oft vermeidbare Probleme. Notwendige Ermahnungen, wirtschaftliche Entscheidungen oder die Forderung nach mehr Gehalt sind sensible Themen, die häufig zu einem vermeidbaren Streit führen. Ein Leitfaden zum Umgang mit Konflikten erleichtert beiden Seiten den Weg zu einer friedlichen Einigung ohne Eskalation.

1. Das Einzelgespräch suchen

Oft wird ein Problem vor allem beim Meeting oder direkt am Arbeitsplatz deutlich und man möchte es gern sofort ansprechen. Vor den Augen und Ohren unbeteiligter Dritter sollte aber kein Konflikt ausgetragen werden. Das Zurechtstutzen vor den Kollegen führt automatisch zu einer Trotzreaktion und dann rückt eine Lösung des Problems in weite Ferne. Es ist besser, den Betroffenen nach der Situation um ein Einzelgespräch zu bitten, ohne vor Publikum deutlich zu machen, worum es dabei gehen soll.

2. Unzufriedenheit direkt ansprechen

Viele Unternehmer und Vorgesetzte warten lange, ehe sie einen Mitarbeiter zum persönlichen Gespräch bitten, wenn dessen Leistung nicht im Sinne der Chefetage ist. Zu viele Kaffeepausen oder eine schlechte Organisation der eigenen Aufgaben werden aber mit der Zeit zur Gewohnheit. Was lange geduldet wird, empfindet man irgendwann als normal und dann wirkt die Kritik an diesen Routinen wie ein persönlicher Angriff. Das gilt auch im umkehrten Fall, wenn ein Unternehmer seinen Angestellten zu sehr fordert oder ungerecht behandelt. Unzufriedenheit braucht ein Ventil, da sie sonst mit übermäßigen Emotionen verknüpft wird und eine sachliche Lösung des Konflikts erschwert. Vor allem beim Thema Mobbing ist eine schnelle Reaktion wichtig, denn Gerüchte, Intrigen oder gar Psychoterror vergiften das Betriebsklima nachhaltig und durch alle Abteilungen hindurch.

3. Empathie zeigen

Hat der Gesprächspartner den Eindruck, es würde sich alles nur um den Willen des andern drehen, entsteht eine ablehnende Haltung. Das geschieht ganz automatisch und selbst gute Argumente können dann nicht mehr überzeugen. Als Chef sollte man daher offen zeigen, dass man die Belange seines Mitarbeiters versteht. Gleichzeitig darf natürlich hart argumentiert werden, solange der Ton dabei höflich und respektvoll bleibt. Auch für den Angestellten steigen die Chancen auf eine Beförderung oder mehr Gehalt, wenn er im Blick behält, welche Folgen eine solche Entscheidung haben könnte. Vielleicht gibt es bereits andere Angestellte, die schon länger auf eine Verbesserung warten oder das Unternehmen konnte gerade erst einen finanziellen Engpass überwinden.

4. Der persönliche Gesprächsleitfaden

Die richtigen Worte sind Gold wert - das gilt auch für ernste Gespräche am Arbeitsplatz. Wer sein Anliegen höflich und respektvoll, aber mit dem nötigen Nachdruck vorbringen kann, verdeutlicht seinem Gesprächspartner, wie wichtig ihm das Problem ist. Es ist durchaus sinnvoll, sich vor dem Gespräch bereits zu überlegen, mit welchen Formulierungen man sich erklären möchte. Ein Notizzettel unterstützt das Ausformulieren der ersten Sätze. Sie sind in vielen Fällen bereits entscheidend für den Verlauf der Unterhaltung und nach der Begrüßung lassen sich die eigenen Notizen schnell wieder ins Gedächtnis rufen.

5. Ein Coaching kann helfen

Unternehmer werden nicht geboren, sondern gemacht. Dieser Spruch hat durchaus einen wahren Kern, denn nicht nur der Erfolg will gelernt sein, sondern auch der Umgang mit den eigenen Mitarbeitern. Ein professionelles Coaching kann dabei helfen, die eigene Rolle als Chef besser zu verstehen, ohne dabei den Blickwinkel der Angestellten aus den Augen zu verlieren. Wer Einfühlungsvermögen zeigt, kann auch schwierige Entscheidungen besser begründen und erntet mehr Verständnis. Für Mitarbeiter lassen sich Seminare organisieren, die sich mit Teamarbeit beschäftigen oder Konfliktbewältigungsstrategien anbieten.

6. Komplexe Sachverhalte mit einem Fachmann lösen

Wenn beide Seiten sich im Recht fühlen und es keine offensichtliche Lösung des Problems gibt, verhärten sich die Fronten schnell und das schadet dem Betriebsklima nachhaltig. Um größere Probleme zu vermeiden, sollten Betroffene einen Arbeitsrecht-Fachanwalt hinzuziehen. Er betrachtet den Sachverhalt von verschiedenen Seiten und findet oft auch ohne Gerichtstermin eine Lösung, die für beide Seiten akzeptabel ist. Für Unternehmen lohnt sich eine langfristige Zusammenarbeit mit einem auf Arbeitsrecht spezialisierten Anwalt, denn seine fachliche Kompetenz kann mit Unsicherheiten ausräumen, noch ehe ein ernster Konflikt entsteht.

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