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Arbeitsumfeld x Gehaltsscheck = glückliche(r) Mitarbeiter(in)?

Vor allem Jobeinsteiger Mitte zwanzig ereifern sich gegenseitig bei dem „Wettbewerb“, wer am meisten und vor allem am längsten arbeiten muss. 10-, 12-Stundentage sind da keine Seltenheit. Und wofür? Für einen Hungerlohn. Aber das ist im ersten Schritt noch gar nicht so wichtig, schließlich arbeitet man in einem coolen, bekannten Start-up oder macht irgendwas mit Medien, was die ganze persönliche Aufopferung und Leidenschaft abverlangt. 

 

Investieren, damit die Arbeitsbedingungen den Mitarbeitern nicht die Motivation rauben


So „bewundernswert“ die Arbeit bis zur Erschöpfung auf den ersten Blick erscheint, so kräftezehrend und nerven-aufreibend entpuppt sie sich im zweiten Schritt. Das geht Arbeitnehmern und Existenzgründern gleichermaßen so. Nachdem fünf, sechs Jahre regelmäßig über die reguläre Arbeitszeit hinaus gebuckelt wurde, werden spätestens mit Anfang 30 die ersten Anzeichen für ein Burnout offenbar. Der Weg zur Arbeit ist eher beschwerlich, als dass man noch in irgendeiner Form Spaß daran hat. Die Kunden werden als Klotz am Bein wahrgenommen und sollen weder anrufen noch Mails schreiben, weil das die individuellen Kapazitäten bei weitem überschreiten würde. Wer nicht spätestens jetzt die Notbremse zieht, sieht sich mit langwierigen psychischen Problemen konfrontiert, die das eigene Berufsleben erst mal hintanstellen. Alternativ können auch neue Lebensumstände, wie beispielsweise die Gründung einer Familie, ein Grund dafür sein, den Beruf nicht mehr so ausfüllen zu können, wie es vorher der Fall war. In beiden Fällen ist die Angst groß, den Job zu verlieren, weil man den Ansprüchen nicht mehr gerecht werden kann.

Erschöpfung behindert Höchstleistungen

Bei beiden Szenarien nimmt der geflügelte Begriff der „Work-Life-Balance“ eine entscheidende Rolle ein. Hierbei geht es darum, dass Freizeit und Arbeit in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen. Ist der Druck bei der Arbeit immens, lässt sich dieser in der Freizeit nur sehr, sehr schwer abstellen. Die Folge: Obwohl man nicht mehr im Büro ist, kreisen alle Gedanken um die Arbeit – die Erholung ist dahin, Freizeitbeschäftigungen ausgeschlossen. Schlimmstenfalls rauben diese Grübeleien dem Arbeitnehmer auch noch den Schlaf, sodass er ohne die nötige Ruhepause am nächsten Tag im Büro erscheint. Dieses Ausgezehrt-Sein wirkt sich auf den Arbeitnehmer sowie auf sein Leistungsvermögen aus. Kreative Höhenflüge sind von einem erschöpften Mitarbeiter genauso wenig zu erwarten wie eine gute Konzentrationsfähigkeit. Die selbstverschuldeten Fehler häufen sich und dadurch steigt Fehler für Fehler die  Unzufriedenheit.

Bessere Umsätze mit motivierten Mitarbeitern erzielen

Zunehmend mehr Unternehmen erkennen, dass es für eine langfristige Bindung der Mitarbeiter von entscheidender Bedeutung ist, ihnen zeitlich die Möglichkeit für einen ausgewogenen Ausgleich zwischen Arbeit und Freizeit zu bieten. Wer erholt und entspannt zur Arbeit erscheint und voller Motivation ans Werk geht, wird wesentlich bessere Ergebnisse erzielen, als jemand, der sich nur noch zur Arbeit schleppt und sehnsüchtig dem Wochenende entgegenfiebert. Unternehmen, deren Basis ein Pool enthusiastischer Mitarbeiter ist, können sich sicher sein, mit der positiven, guten Leistungsfähigkeit bessere Umsatzzahlen zu erreichen. Ein wesentlicher Bestandteil, der für jeden Geschäftsführer eine entscheidende Rolle spielen sollte.

Allerdings ist es nicht im Nu getan, die Arbeitnehmer derart positiv zu stimmen. Zeitkonten mit einem flexiblen Stundenbudget können dabei nur der Anfang sein. In Gänze geht es darum, ein Arbeitsumfeld zu kreieren, in dem sich die Menschen wohlfühlen. Dabei spielt die Lage des Büros eine entscheidende Rolle. Wer erst stundenlange Wege in Kauf nehmen muss um anzukommen, wird staubedingt oder wegen Bahnverspätungen oder gar -ausfällen alles andere als „amused“ sein, wenn er schließlich das Büro erreicht. Erwartet einen bei der Ankunft dann auch noch ein Großraumbüro ohne jede Chance auf eine Verschnaufpause, feuert dies das morgendliche Stresslevel zusätzlich an. Gleicht dann der Gang zur Kaffee-Maschine auch noch dem Schlangestehen an der Supermarktkasse, ist es mit der Motivation endgültig vorbei – entspannte Arbeitsbedingungen sehen anders aus.

Investition in die Mitarbeiter zahlt sich aus

Darum sollten Arbeitgeber bei der Anmietung eines Büros bereits vom ersten Augenblick an die Bedürfnisse der Mitarbeiter im Auge behalten. So lassen sich strukturell bedingte Fehler vermeiden, die sich letztlich negativ auf das Betriebsklima auswirken. Zwar sind Gewerberäume in zentraler Lage wesentlich kostenintensiver in der Anschaffung sowie Haltung, aber diese Investition kann sich auszahlen, wenn am Ende die Mitarbeiter gerne ins Büro kommen und bestrebt sind, die Umsatzzahlen gemeinsam in ungeahnte Höhen zu treiben. Darüber hinaus sollten Jungunternehmer einkalkulieren, dass zufriedene Mitarbeiter in der Regel auch wesentlich weniger Krankentage zu verzeichnen haben, was sich außerdem positiv in der Bilanz bemerkbar macht.

Fazit

Entscheidend ist es also, sich nicht von den – auf den ersten Blick – vermeintlich höheren Kosten für das Wohlergehen der Mitarbeiter abschrecken zu lassen. Beantragt man als Existenzgründer Fördermittel oder ein Darlehen sollte man diesen Posten direkt miteinkalkulieren.

 

Autor: Orlando Mittmann

Orlando Mittmann (Google+) ist Online Marketing Fachmann und spezialisiert auf Immobilien-, Versicherungs- und Finanzthemen. Er berichtet auf Blogs und Onlineportalen regelmäßig über News und Trends aus der Branche und gibt einer breiten Leserschaft stets wertvolle Tipps und Hilfestellungen zu allen Angelegenheiten rund um das Thema Immobilien, Wohnung, Haus, Grundstück, Mietrecht, Vermieterrecht, Mietkaution u.a. Seine Beiträge sind stets aktuell, kritisch hinterfragt und nah am Puls der Zeit. Folge Orlando auf Twitter unter @derimmoexperte.

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