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Werbegeschenke: Tops und Flops für treue Kunden

Dem Kunden durch ein Geschenk danken und ihn zum Wiederkommen anregen. Eigentlich klingt es einfach, doch zwischen Top und Flop gibt es in Sachen Werbegeschenke einen schmalen Grat.

USB Sticks als Werbegeschenk Bildquelle: Pixabay©arrapromogifts

Es ist eine einfache Marketingrechnung: Ausgaben für Werbegeschenk gleich X. Ist X kleiner als die Summe, die Kunden aufgrund dieses Geschenks im Geschäft ausgeben, war die Aktion erfolgreich. Das Problem daran: Es muss gelingen, Geschenke zu finden, die sowohl in der Anschaffung günstig sind wie in der Attraktivität hoch.

Was sich in dieser Hinsicht vor allem für mittelständische und Kleinunternehmen eignet – und was nicht – zeigen wir nun anhand diverser Beispiele.

 

Top: Kugelschreiber

Um die Handschrift ist es nicht gerade gut bestellt. Trotzdem oder gerade deswegen ist jedoch der „Kuli“ nach wie vor ein gutes Werbegeschenk. Firmenseitig zeigt sich das durch den extrem niedrigen Anschaffungspreis und die gut integrierbare Werbefläche – und für die Beschenkten gibt es schließlich trotz Handy-Notizzettel-App massig Gelegenheiten, etwas zu Papier zu bringen. Tipp: Wer aus der Kuli-Masse herausragen möchte, nimmt solche, die Zusatzfunktionen bieten. Etwa Kugelschreiber mit integrierter Taschenlampe oder auch einfach nur solche aus Holz.

Flop: Kühlschrankmagnete

Kühlschrankmagnete mit Firmenlogo gehören zum Repertoire vieler Anbieter. Und prinzipiell ist ihr Grundgedanke auch gut: Zettel und Co. auf metallischen Oberflächen fixieren und so dem Kunden das Unternehmen immer wieder vor Augen führen. Das Problem daran ist eher ein Regionales: In den USA, wo der Kühlschrankmagnet herstammt, sind tatsächlich die meisten Kühlschrankfronten metallisch. Bei uns hingegen sind die meisten Kühlschränke integriert – und haben die gleiche Pressspan-Front wie der Rest der Küchenschränke. Wenn Magnete, sollten sie deshalb Mehrwert bieten. Etwa in Form eines Flaschenöffners.

Top: Kappen

Kappen, oder Basecaps waren lange Zeit höchstbeliebte Werbegeschenke. Allerdings hatten sie sich irgendwann überlebt: Zum einen waren Werbe-Kappen, vor allem sogenannte Trucker-Caps mit Netz-Rückteil, überall und zum anderen fuhr der Mode-Zug in eine andere Richtung. Jetzt allerdings bietet der Spezialist Maxilia auch Modelle, die auf den ersten Blick gar nicht mehr als günstige Werbe-Cap zu erkennen sind. Und damit wiederum kann ein Unternehmen, erst Recht wenn seine Haupt-Zielgruppe U40-jährige sind, viele Punkte machen und vielleicht sogar das „hohe Gut der Werbung“ erzielen: Dem Kunden ein Geschenk geben, das er vollkommen in seinen Alltag integriert. Schon deshalb, weil die heutige Mode vor Kappen wimmelt.

Flop: Funktionslose Schlüsselanhänger

Oft ist es fraglich, ob Firmenchefs beim Bestellen von Werbegeschenken weiter denken als „unser Logo muss drauf“. Eine verneinende Antwort würde erklären, warum es nach wie vor viele Schlüsselanhänger gibt, die nichts anderes tun, außer am Schlüsselbund zu baumeln. Sehr schlechte Geschenke, weil sie meist auf Nimmerwiedersehen in der „Krimskrams-Schublade“ landen. Wenn Schlüsselanhänger, dann solche, die helfen. Das kann ein Mini-Schraubenschlüssel sein, eine kleine Wasserwaage oder auch eine Kugel, die ein Notfall-Regencape enthält.

Top: Trinkflaschen

Es ist eine einfache Rechnung: 70 Prozent aller Deutschen treiben Sport. Und was braucht jeder, ob er nun Gewichte stemmt, Kilometer auf dem Rad abspult oder Skateboard fährt? Etwas zu trinken. Und hier kommt ein sehr sinniges Werbegeschenk ins Spiel, die Sport-Trinkflasche. In der richtigen Kapazität, also weder zu groß noch zu klein, hat auch sie das Talent, zum „Immer-dabei“ Stück zu werden. Wer auch noch die Gruppe derjenigen im Sinn hat, die neben dem Sport auch durch bewusstes Ernähren Nachhaltigkeit leben, nimmt solche Flaschen, die über Uhrzeit-Markierungen als Erinnerung zum Trinken verfügen.

Flop: Kaffeetassen

Tassen sind zwar dicht mit den Trinkflaschen verwandt, spielen aber in einer wesentlich schlechteren Nützlichkeits-Liga. Auch hier besteht das Problem in den schieren Tassen-Massen. Becher mit Werbeaufdruck stellen in so mancher Büroküche das einzige Geschirr dar – weil jeder, der welche besitzt, sie gerne von zuhause mitbringt und der Gemeinschaft zur Verfügung stellt. Die einzige kleine Daseinsberechtigung haben solche Tassen höchstens, wenn der Werbebotschaft zweitrangig ist und stattdessen „arbeitnehmertaugliche“, gern auch Zielgruppen-gerecht markig/lustige Sprüche aufgedruckt sind. Und: Vielleicht bietet sich ja auch eine Option, Deckeltassen als umweltfreundliche Alternative zum Müll-problematischen „To-go“Einwegbecher zu verschenken.

Top: Mini-Taschenmesser

Pakete öffnen, abstehende Fäden stutzen, Klebeband schneiden, eine Semmel halbieren. Selbst im Alltag eines wenig handwerklich affinen Büromenschen gibt es unzählige Gelegenheiten, in denen eine scharfe Klinge höchstwillkommen ist. Umso unverständlicher ist es eigentlich, dass Taschenmesser als Werbegeschenk praktisch ausschließlich im Handwerksbereich zu finden sind. Ideal sind Messer, die im zusammengeklappten Zustand maximal die Länge eines erwachsenen kleinen Fingers haben. Eine Klinge ist Mindestmaß, nützlicher ist die Kombination mit Nagelfeilen und Schraubenzieher. Zusammen mit einer Öse kann dieses Werbegeschenk dann sogar in die Kategorie der funktionellen Schlüsselanhänger fallen.

Flop: Plüschtiere

Aus Marketing-Sicht ist die Idee verständlich und eigentlich auch sehr gut: Nicht den Kunden beschenken, sondern seinen Kindern einen Spaß machen. Warum Plüschtiere dennoch keine gute Werbegeschenk-Idee sind, ist schnell erklärt: Zum einen befinden in einem durchschnittlichen Kinderzimmer ganze Plüsch-Zoos, zum anderen sind solche Werbebotschaften vergebene Liebesmüh – das Firmenlogo wird hauptsächlich von Personen gesehen, die noch nicht geschäftsfähig sind.

Top: Handy-Zubehör

Die Smartphone-Welt hat für das Marketing einige unbestreitbare Vorteile. Darunter auch bei den Werbegeschenken. Dem kommt vor allem zupass, dass die meisten Smartphones in vielen maßgeblichen Punkten beinahe gleich sind. Darunter der von der EU verfolgte Ansatz, sich auf Micro-USB als markenübergreifenden Stecker zu verständigen. Das bringt eine Fülle an Möglichkeiten, von denen lange Ladekabel (die beiliegenden Kabel werden gefühlt von Smartphonegeneration zu -generation kürzer) nur eine darstellen. Ebenfalls gut sind Halter, die das Handy mit der Steckdose verbinden. Dazu kleine Display-Reinigungswischer, Kreditkartenhalter für die Handy-Rückseite und wer für das Werbegeschenk etwas mehr ausgeben möchte, hat auch die Option, als Powerbank bezeichnete Stromspeicher zu verteilen.

Fazit: Bei Werbegeschenken muss der erste Gedanke sein „was nützt es dem Kunden?“ denn nur wenn wirklicher Nutzen garantiert ist, kann auch der Sinn der Werbebotschaft erfüllt werden. Der, dass der Beschenkte und im Idealfall ein größerer Personenkreis das Geschenk und den darauf befindlichen Firmennamen mit etwas Positivem, Alltagstauglichen verbinden und nicht nur mit einem nutzlosen Staubfänger.

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