Lockdown als Chance nutzen und neue Geschäftsfelder erschließen

In einer globalen Krise gibt es für Geschäftsleute grundsätzlich zwei Möglichkeiten. Die erste ist, einfach in das Wolfsgeheul der anderen einzustimmen und sich gegenseitig vorzujammern, wie schrecklich alles ist. Das sorgt zwar für emotionale Erleichterung, bringt das eigene Unternehmen aber keinen Schritt vorwärts. Die andere Option ist es, die Krise als Chance zu betrachten. Findige Unternehmer nutzen deshalb den Lockdown dazu, sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten neu zu erfinden.

Kreativitätstechniken sind gefragt

So etwas wie ein landesweiter Lockdown war bis vor kurzer Zeit für die meisten von uns noch unmöglich vorstellbar. Wer als Unternehmer vor dem Ausbruch der Pandemie befragt wurde, was wohl das größte Risiko für sein Business in den nächsten Jahren sein werden, wird wohl kaum darauf geantwortet haben, dass es wohl ein weltweiter Virus-Ausbruch sein wird.

In Zeiten, in denen Denkunmögliches zur Realität geworden ist, ist vor allem Kreativität gefragt. Viele denken dabei nur an das allseits bekannte Brainstorming, doch die Möglichkeiten sind wesentlich vielfältiger. Um festgefahrene Strukturen zu lösen, eignet sich beispielsweise die Walt Disney Methode. Sie basiert auf dem Zusammenspiel von drei unterschiedlichen Charakteren:

  • Der Träumer: Er liefert als Visionär die Ideen
  • Der Realist: Er ist der Macher und plant die praktische Umsetzung der Idee
  • Der Kritiker: Er fungiert als Qualitätsmanager und sucht nach möglichen Verbesserungsvorschlägen und wiegt Chancen und Risken ab.

Für Ungeübte stellt sich diese Rollenverteilung mitunter schwierig dar. Doch es gibt auch noch andere kreative Ansätze wie etwa Design Thinking oder den Morphologischen Kasten.

In vielen Fällen liegt die Lösung auf der Hand

Nicht immer ist es jedoch erforderlich, eine besonders außergewöhnliche Idee zu verwirklichen. Denn vielen Unternehmern fehlte aufgrund des hektischen Arbeitsalltags bisher einfach nur die Zeit, um vorhandene Ideen und Möglichkeiten endlich in die Praxis umzusetzen.

Stephen R. Covey empfiehlt in seinem berühmten Buch „Die 7 Wege zur Effektivität“ als siebten und letzten Weg, die Säge zu schärfen. Dabei erzählt er eine Geschichte über einen Mann, der im Wald spazieren geht und einen Holzfäller dabei beobachtet, wie dieser unter größter Mühe versucht einen Baumstamm zu zersägen. Als der Mann ihn darauf aufmerksam macht, dass seine Säge stumpf ist und er sie doch schärfen solle, antwortet der Holzfäller, dass er dafür keine Zeit habe, weil er schließlich seine Arbeit hier erledigen müsse.

Der Lockdown stellt für viele Unternehmer eine einzigartige Möglichkeit dar, ihre Sägen zu schärfen. Wichtig ist nur zu wissen, wo diese Sägen zu finden sind. Wer beispielsweise seit Jahren als stationärer Händler damit konfrontiert ist, dass seine Kunden zu Mitbewerbern abwandern, die mittlerweile größtenteils im Internet zu finden sind, hat genau jetzt die Möglichkeit, selbst endlich seine Webseite zu erneuern und einen Online-Shop zu integrieren.

Wer bereits einen Online-Shop hat, jedoch mit den Umsätzen nicht zufrieden ist, kann sich überlegen, welche Vertriebswege im Internet eventuell zu mehr Erfolg verhelfen könnten. Eine mögliche Strategie wäre es beispielsweise, sich einer Plattform wie Amazon anzuschließen und seine Waren oder Dienstleistungen dort anzubieten. Der Vorteil dabei ist, dass hier – ähnlich wie in einem großen Einkaufszentrum – eine gute Besucherfrequenz bereits vorhanden ist und Interessenten so viel eher auf einen aufmerksam werden.

Kommunikation und Fortbildung lassen sich digitalisieren

Auch, wer keine physischen Produkte verkauft, sondern sein Geld mit Dienstleistungen verdient, hat eine Säge, die sich schärfen lässt. Wer beispielsweise Beratung bisher nur vor Ort im 1:1-Gespräch mit seinen Klienten durchgeführt hat, wurde durch den Lockdown zumindest vorübergehend dazu gezwungen, diese Gespräche in die Online-Welt zu verlagern.

Statt dies nur als vorübergehendes Übel zu sehen und darauf zu hoffen, dass die Gespräche so bald wie möglich wieder von Angesicht zu Angesicht stattfinden, ist es zielführender, die Erfahrungen aus den digitalen Konferenzen zu nutzen und sein persönliches Angebot laufend zu verbessern. Etwa, indem geeignete Gespräche auch künftig professionell über Skype oder Zoom abgehalten werden.

Es gilt, nicht nur die alten Prozesse zu imitieren, sondern eine digitale DNA aufzubauen. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, die Mitarbeitenden laufend fortzubilden. Über Plattformen wie  CoachHub ist das digitale Lernen trotz Kontaktbeschränkungen problemlos möglich und bietet sogar zahlreiche Vorteile:

  • Regelmäßige Video Coaching Sessions können persönlich auf allen Endgeräten stattfinden. Für den Coachee ist es deshalb möglich, die Leistungen ortsunabhängig – beispielsweise im Homeoffice – in Anspruch zu nehmen.
  • Die Coachings können durch passende Micro-Learning Aktivitäten ergänzt werden, um die Sessions mit wertvollen Inhalten zu ergänzen und in weiterer Folge den Lerntransfer sicherzustellen.
  • Coaches sind für ihre Klienten im Bedarfsfall erreichbar, ohne dass diese auf die nächste Session warten müssen. Eine einfache Möglichkeit zur Kommunikation mit kurzen Fragen und Antworten bietet beispielsweise eine entsprechende Chat-Funktion.

Prozesse im Unternehmen verbessern

Die Säge schärfen heißt auch, alle Prozesse im Unternehmen zu durchleuchten und gegebenenfalls zu verbessern. Sehr gut gelingt das, indem sich Mitarbeiter im Rahmen einer sogenannten „Customer Journey“ die Kundenbrille aufsetzen und einmal selbst austesten, wie das Kauferlebnis im eigenen Unternehmen ist. So werden die Schwachstellen schnell sichtbar und die Gründe für Reibungspunkte können rasch identifiziert und behoben werden.

Auch der Lebenszyklus der angebotenen Produkte sollte regelmäßig durchleuchtet werden. Denn auch diese kommen in die Jahre und müssen deshalb erneuert werden.

Genau hier kommt der Lockdown als Chance und nicht als Krise ins Spiel. Denn jetzt ist die Zeit, sich all diesen Fragen ein wenig ausführlicher zu widmen, als es sonst möglich wäre, ohne zusätzliche Ressourcen dafür zu engagieren. Jetzt ist genau der richtige Zeitpunkt gekommen, um seine Sägen zu schärfen und voll durchzustarten, wenn sich die Verkaufsschleusen schon bald wieder öffnen.

All jene, die das gemacht haben, werden sowohl ihre Kunden als auch Ihre Mitarbeitenden mit einem Lächeln begrüßen. Die anderen werden weiter mit den Wölfen heulen und dabei nicht erkennen, dass sie eine wohl einmalige Gelegenheit verpasst haben, um ihr Business in aller Ruhe einen entscheidenden Schritt nach vorne zu bringen.

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