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04.01.08
Teil 6: Weniger ist oft mehr
Ob Autos, Bedienungsanleitungen, zwischenmenschliche Beziehungen, Kaufverträge, Gesundheitsversorgung, Behörden oder Unternehmen: Alles wird immer komplizierter. Es ist anscheinend viel schwerer, einfache Lösungen zu finden, als die Dinge kompliziert zu machen. Doch nach den Gesetzen der Ökonomie sollten Ziele mit einem möglichst geringen Aufwand an Zeit, Energie und Geld erreicht werden. Ein Motto für gute und erfolgreiche Existenzgründer ist deshalb: So einfach wie möglich und so komplex wie nötig!
Eine Balance zwischen Einfachheit und
Komplexität ist enorm wichtig. Da es in Unternehmen jedoch meistens zu
kompliziert zugeht und zu viel Zeit und Geld in internen
Arbeitsabläufen verloren geht, ist die Richtung der Bemühung für diese
Balance klar: Versuchen Sie zusammen mit Ihrem Team immer einen noch
einfacheren und schnelleren Weg zu finden, auf dem die
Unternehmensziele erreicht werden können. Nur Einfachheit ermöglicht,
dass sich Ihr Unternehmen mit einer noch größeren Geschwindigkeit in
die richtige(!) Richtung bewegt. Schnell zu sein allein reicht nicht
aus. Viel wichtiger ist es, schnell am richtigen Ort zu sein. Hierbei
hilft Ihnen Einfachheit, denn es befreit von Unwesentlichem und
Verschwendung.
Wie macht man ein Unternehmen einfach?
Einfachheit
ist eine Grundeinstellung, die es zu verinnerlichen gilt. Im
Unternehmen beginnt dies bereits mit dem Aufbau und der Organisation.
Malen Sie einmal Ihr Unternehmen, so wie Sie es Außenstehenden erklären
würden. In welche Bereiche unterteilt sich Ihr Unternehmen? Wenn Sie
mit dem Bild fertig sind, fragen Sie sich: Wo ist der Kunde? Für ein
Unternehmen ist es, enorm wichtig, zu sehen, wo sich der Kunde
befindet.
Genauso wichtig ist die Einbeziehung der eigenen Mitarbeiter.
Wer sein Unternehmen einfach gestalten will, muss den Mitarbeitern ein
Bild des ganzen Unternehmens präsentieren, um ein ganzheitliches
Bewusstsein zu bewirken. Einfachheit bedeutet, ein Bild des Ganzen zu
haben und danach zu handeln.
Verschaffen Sie sich Klarheit, indem Sie sich folgende Fragen stellen und beantworten:
- Was kann in unserem Unternehmen weggelassen werden?
- Was darf nicht weggelassen werden?
- Wie können wir Aufgaben leichter gestalten?
- Haben wir klare und einfache Arbeitsabläufe?
- Haben wir eine einfache und klare Strategie?
- Haben wir eine einfache Organisation?
- Was können wir in Zukunft einfacher machen
Einfachheit als Kunst
Einfachheit
ist eine Kunst. Auf den ersten Blick erscheint es professionell und
vielleicht sogar wissenschaftlich, Dinge komplizierter zu machen. Die
Aussage, die als Weltbild dahinter steht, ist, dass die Wirklichkeit
eben kompliziert sei und man schließlich alles differenziert betrachten
müsse. Der differenzierte Ansatz ist auch wichtig, da es genügend
Banalitäten und Simplifizierungen gibt, die der Realität nicht gerecht
werden und somit zu einem falschen Handeln führen. Mit Einfachheit ist
etwas anderes gemeint.
Es geht darum, den Blick für das Wirkliche, das
Echte und das Wesentliche zurück zu gewinnen, sowohl für das eigene
Leben, im Zusammenleben mit Menschen, als auch für das Unternehmen. Es
ist an der Zeit, dass diese Kunst gelehrt wird und Unternehmer
erkennen, dass sich Mitarbeiter viel motivierter und engagierter in
Unternehmen verhalten, deren Struktur, Ziele, Grundsätze und
Organisation auf einfachen Prinzipien basieren, die verstanden und vor
allem auch einfach umgesetzt werden können.
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