förderland: Hallo Herr Kröger und Herr Siller, bitte stellen Sie sich doch kurz unseren Lesern vor ...
Ulrich Siller: Das DLR-Spin-Off-Projekt AeroDesignWorks wird von meinem Kollegen Georg Kröger und mir seit Beginn vergangenen Jahres vorangetrieben. Wir sind beide Maschinenbauingenieure mit Schwerpunkt Luft- und Raumfahrt und seit mehr als fünf Jahren in der Forschung beim DLR beschäftigt.
Mit Ihrem Start-up AeroDesignWorks entwickeln Sie fortschrittliche Strömungsmaschinen wie Ventilatoren, Turbinen oder auch Rotoren für Windkraftanlagen. Was genau ist die Innovation? Was sind die Vorteile für Ihre Kunden?
Siller: Die Innovation besteht in der Art, wie bei AeroDesignWorks diese Maschinen für höchste Effizienz ausgelegt werden: nicht mehr wie bislang durch mühevolle Handarbeit des Ingenieurs, sondern in einem integralen Optimierungsprozess. Dieser Ansatz verbindet moderne Simulationstechniken und immer günstigere Rechnerkapazitäten mit der Erfahrung und dem Know-how aus Flugtriebwerk und Kraftwerks-Gasturbine. Die Kunden von AeroDesignWorks sind die Hersteller von Strömungsmaschinen. Sie erhalten durch uns effiziente und überlegene Produkte, durch die sie ihre Marktposition stärken können. Der Endkunde profitiert dabei vor allem von geringeren Energiekosten und Lärmemissionen.
Wie ist die Idee entstanden?
Georg Kröger: Der Anwendungsbereich für Lüfter, Ventilatoren und andere Strömungsmaschinen ist riesig. Allerdings wird das Know-how der Luftfahrt- und Energieerzeugungsbranche für den Massenmarkt noch wenig genutzt. Die Idee, mit einer eigenen Unternehmung den Technologietransfer auf den Massenmarkt der Lüfter und Ventilatoren zu realisieren, kam nach und nach und entwickelte sich Anfang 2010. Ausschlaggebend war einfach die Vielzahl von Anwendungen, bei der wir noch großes Verbesserungspotential sahen.
Wie weit haben Sie die Idee bereits entwickelt? Und: Gibt es schon erste Kunden?
Siller: Die Technologie ist für Lüfter und Ventilatoren weitestgehend einsatzbereit und bereits an einem Industrielüfter im numerischen Experiment überprüft. Allerdings müssen unsere Prozesse stetig weiter entwickelt und verfeinert werden, um auch spezielle Anforderungen weiterer Anwendungen wie beispielsweise Rotoren von Windkraftanlagen abdecken zu können. Wir haben bereits Gespräche mit gutem Feedback geführt, die Auftragsakquise werden wir ab Sommer starten.
Sie sind kürzlich in der zweiten Stufe des 14. NUK-Businessplan-Wettbewerbs neben zwei weiteren Start-up-Teams mit dem Hauptpreis ausgezeichnet worden. Wie, denken Sie, haben Sie die Juroren überzeugt?
Kröger: Die Auswahl der Prämierten deutet darauf hin, dass die Juroren Technologieunternehmensgründungen große Bedeutung zuweisen. Überzeugt haben wir die Juroren mit Sicherheit durch ein solides Geschäftsmodell mit Wachstumsmöglichkeiten in vielen Branchen. Der Bezug zu den sehr aktuellen Themen wie Energieeffizienz und Ressourcenschonung war sicher auch ein Faktor. Offensichtlich haben wir es geschafft, unser Geschäftsmodell transparent, verständlich und nachvollziehbar in einen Businessplan zu gießen.
Warum lohnt sich die Teilnahme am NUK-Businessplan-Wettbewerb?
Siller: Die NUK hat uns durch ihre stufenweise Strukturierung sehr geholfen, die Gründungsidee in ein Geschäftskonzept umzusetzen und neben den technischen Aspekten und Aktivitäten auch den Einstieg in die Gründungsvorbereitung zu schaffen. Die sehr qualifizierten Gutachten nach der zweiten Stufe waren außerdem eine große Hilfe und ein wertvolles Feedback!
Was haben Sie sich für die nächste Stufe vorgenommen?
Kröger: Wir wollen gewinnen und unser Netzwerk erweitern.
Warum wird AeroDesignWorks ein Erfolg?
Siller: Letztlich ist der Kunden- und Endkundennutzen unserer Dienstleistung für unseren Erfolg ausschlaggebend. Die in vielen technischen Bereichen eingesetzten Strömungsmaschinen können noch deutlich effizienter gemacht werden. Schließlich haben wir hierfür die passende Technologie und die Steigerungen bei den Energiepreisen unterstützen unser Geschäftsmodell. Außerdem leistet AeroDesignWorks einen Beitrag für ein wesentliches Zukunftsthema: die nachhaltige Nutzung der Energieressourcen.
Vielen Dank für das Interview!