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Interview mit Christian Mager, UnitedCommerce GmbH

"Wenn TV und Internet tatsächlich fusioniert sind, das wird ein Mega-Vertriebskanal"

UnitedCommerce hat mit 12vinos.de das dritte Shopping-Angebot im dynamisch wachsenden e-Food Markt gestartet. Im Interview spricht Geschäftsführer Christian Mager über die besonderen Herausforderungen des Marktes, die UnitedCommerce-Strategie und zukünftige Trends im E-Commerce.

Christian Mager, Geschäftsführer der UnitedCommerce GmbH Christian Mager, Geschäftsführer der UnitedCommerce GmbH

förderland: Hallo Herr Mager, geben Sie uns doch bitte einen kurzen Einblick in Ihre Vita ...

Christian Mager: Die erste Berührung mit LEH und Versandhandel hatte ich durch eine kfm. Ausbildung bei Tchibo. Nach dem Studium habe ich bei Axel Springer das Mediengeschäft kennen und lieben gelernt. Zunächst als Assi vom Verlagsgeschäftsführer Hamburger Abendblatt und dann war da plötzlich das Internet. Ich übernahm dort im Bereich E-Commerce Verantwortlichkeit für neue Aktivitäten und bin dann von Holtzbrinck zum Aufbau einer E-Learning-Plattform abgeworben worden. Dann platzte die New Economy Blase und mich verschlug es zurück in die etablierte Wirtschaft. Vor meiner Selbständigkeit war ich mehrere Jahre Geschäftsführer von RPR1, dem größten privaten Radiosender im Südwesten und bigFM, dem größten Jugendsender in Deutschland, sowie einem großen regionalen Vermarkter. Die neue digitale Welt, die Erschließung neuer Geschäftsfelder und die Kapitalisierung von Marken und Reichweiten stand dabei immer in einem besonderen Fokus.

UnitedCommerce betreibt zur Zeit drei Portale im Online-Lebensmittelhandel. Wer kauft auf welchem Portal was ein? Und welche Strategie verfolgen Sie mit Ihren Angeboten?

Mager: UnitedCommerce setzt strategisch auf die Segmente mit dem größten Potential und das sind auch gem. Bitkom-Studie Gourmet-Delikatessen, Weine und Tiefkühlkost. Für besonders gut laufende Sortimentsbereiche sehen wir das Potential für eigene spitzen Webshop-Angebote. Kernzielgruppe sind E-Commerce-affine Besserverdiener ab 30 Jahre und zunehmend Firmenkunden. In 2012 werden wir aber auch Angebote im Non-Food-Bereich starten.

Der Online-Lebensmittelhandel bringt ja ganz spezielle Herausforderungen mit sich. Es ist etwas anderes, ob man CDs oder Lebensmittel versendet. Was sind diese speziellen Herausforderungen? Wie löst man die? Und verdient man bei diesem ganzen Aufwand Geld?

Mager: Wir versenden seit dem ersten Tag in drei Temperaturzonen: TK, Frische und Zimmertemperatur. Das ist eine große Herausforderung, die wir aber gut beherrschen. Andere Wettbewerber sind da zögerlicher und vermeiden die Komplexität. Zudem spielt die Zusammenstellung des Sortiments eine große Rolle. Klassische Supermarktartikel haben eine sehr geringe Marge, daher haben wir einen anderen Fokus. Dann verdient man auch Geld.

Wer sind Ihre Konkurrenten? Und was haben Sie denen voraus?

Mager: Wir sind ja in mehreren Marktsegmenten aktiv, daher ist die Konkurrenz vielseitig. Wenn man aber die Chancen und Potentiale betrachtet, ist der Wettbewerb noch gering, da wird es in den nächsten Jahren hohe Wachstumsquoten geben, die ihresgleichen suchen werden. Wir sind dabei sehr umsetzungsstark und haben eine besondere Can-do-Mentalität.

Kürzlich ist der Unternehmer Gerd Kaiser, ehemaliges Vorstandsmitglied bei REWE, als Investor eingestiegen. Ein Glücksfall?

Mager: Auf jeden Fall! Gerd Kaiser besitzt ja eine enorme Markt-Expertise, mit der er uns ein extrem wertvoller Sparringspartner ist und gerade bei den Schnittstellen zum etablierten stationären Handel Brücken schlagen kann. Zu dem Team gehören aber auch Sohn Jochen und Volker Treude, die ebenfalls engagiert sind.

Welche weiteren Angebote haben Sie für die Zukunft geplant?

Mager: Wir setzen weiter auf spitzen Angebote, die auf konkrete Bedürfnisse und Nachfrage stoßen. Das wird zunächst im Bereich Tiefkühlkost und Kosmetik sein.

Welche Trends werden in Zukunft den E-Commerce bestimmen?

Mager: Die Integration in Multichannel-Sales-Konzepte wird eine große Rolle spielen. Wie kann man Marken und Reichweiten alternativ, qualitativ und adäquat kapitalisieren. Der Online-Lebensmittelhandel wird sich anteilig in den nächsten drei Jahren locker verfünffachen. Gespannt bin ich auf das neue Kaufverhalten, wenn TV und Internet tatsächlich fusioniert sind, das wird ein Mega-Vertriebskanal.

Vielen Dank für das Interview!

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