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Start-ups international

Nachahmenswerte Start-up-Ideen aus den USA und Estland

Freitag ist immer die Zeit von Start-up-Vorreitern rund um den Globus zu lernen. Die heutigen Lektionen umfassen: Nischenfindung, Marktbündelung und das Aufzeihen eines lukrativen Minidienstes. Ach ja, und heute ist übrigens auch Ihre Kritik gefragt. Viel Vergnügen!

"Einführung in die digitale Marktwirtschaft"

MyUsedCollege.com – Dieses US-amerikanische Start-up macht uns heute vor, wie man sich eine ansehnliche Marktnische schafft. Denn on MyUsedCollege kann man, wie mancher schon am Namen erraten hat, all die Dinge loswerden, die man nach seinem Studium nicht mehr braucht. Bücher, Büromaterial, Einrichtung, Sportgeräte … und, und, und … werden auf der E-Commerce-Seite angeboten. Und mit ein wenig Glück kauft man die Dinge von einem Absolventen, der noch in der selben Stadt wohnt und im Vorsemester den Kurs absolviert hat. So spart man das Porto.
Potential: Die Idee vereint einige schöne Ansätze: Einerseits kauft ein Student wohl lieber bei einem anderen Studenten als bei einem Händler, andererseits sind die Ebay-Trefferlisten mittlerweile so von irrelevanten Angeboten und Neuware durchspammt, dass eine vertikale Verkaufsplattform eine echte Erholung darstellt. Zudem bietet eine solche Seite zahlreiche Möglichkeiten der Durchkommerzialisierung und Anbindung an Social Networks (Man stellle sich nur eine StudiVZ-App für Second-Hand-Lehrbücher vor). Und weil das noch nicht genug ist, stellen die Käufer und Verkäufer auf der Seite für viele Produkte auch eine recht homogene Zielgruppe dar, können also exzellent beworben werden. Und wenn die ganze Sache dann noch im mit einem gewissen, nicht zu professionell wirkenden Studi-Charme aufgezogen ist, bleibt das Image auch authentisch. Also, nicht warten – starten!

Ein Markt formiert sich

Ebyline.com – Schaut man sich die verschiedenen Möglichkeiten an, im Internet Geld zu verdienen, dann scheint eine Sache an Wichtigkeit alle anderen in die Tasche zu stecken: Content. Und das heißt konkret: Geschichten, Beschreibungen, Artikel, Einschätzungen, Anleitungen, Werbetexte und dergelichen. Ebenso: Diagramme, Grafiken, Fotos, Illustrationen und Collagen. Doch im Grunde ist der Markt für Content so zerfasert, dass man gar nicht über einen richtigen Markt sprechen kann. Ebyline möchte mit diesem Umstand aufräumen und einen Marktplatz für Content schaffen, mit Auftraggebern und Auftragnehmern. Allerdings steckt das Start-up noch tief in der Betaphase und bietet noch nicht viel, was zu berichten wäre.
Potential: Wer den Content-Markt , auch in Deutschland, aufräumt, dem wird sicherlich viel Ehre zu teil. Erstmals kommt eine Vielzahl von SEO-Text-Knechten endlich in den Genuss eines transparenten Markts und transparenten Preisen. Auch andere Content –Lieferanten können nun Löhne verlangen, die ihren Fähigkeiten entsprechen: Wer Artikel schreibt, die ziehen, ist halt nun einmal gefragter. Das Nachsehen werden wohl die haben, die bisher glaubten, einen Text von 800 Wörtern für ein dünn beschmiertes Butterbrot einkaufen zu können. Ein Beispiel, wie so etwas gelingen kann, zeigt das deutsche Start-up tvype, das mit seinem Angebot an Bürgerjournalisten einen Markt für aktuelle Nachrichten installierte. Generell lautet die Frage, die sich Gründer stellen müssen: Wo und wie könnte man stark zerfaserte Mini-Märkte zu einem größeren bündeln?

Dieser Artikel stinkt!

SayAt.me – Vom Westen recht unbeobachtet, hat sich im baltischen Estland eine rege Start-up Szene herausgebildet, die sich durch clevere Ideen und gut besuchte Gründer-Events auszeichtet. Eines dieser jungen Start-ups wollen wir heute vorstellen. Es heißt SayAt.me und dreht sich im großen und ganzen um Kommentare. Nun ist es aber so, dass viele Menschen mit ihrer Meinung hinter dem Berg halten, da sie befürchten, durch all zu ehrliches Feedback Nachteile in Kauf nehmen zu müssen. Hier hat SayAt.me angesetzt und eine Seite geschaffen, auf der anonym Antworten gegeben werden können. Beispielsweise würde man im Bundesbankvorstand fragen, wie denn die Meinung zur derzeitigen Integrationspolitik in der Bundesrepublik ist, könnte der ein oder andere Mitarbeiter ganz nach seinem Gewissen antworten, ohne gleich beim Bundespräsidenten verpetzt zu werden. Auch in Unternehmen kann man nun Belegschaften nach Ihrer ehrlichen Meinung fragen und sie auch bekommen. Zwar muss man sich auf SayAt.me registrieren, doch die E-Mailadresse bleibt unter dem Kommentator und SayAt.Me. Die Antworten sind übrigens nicht öffentlich und werden via E-Mail weitergegeben.
Potential: So winzig das Problem mit der ehrlichen Meinung erscheint, so groß ist die Nachfrage danach. Über 20.000 Unique-User werden so täglich auf das Angebot des estnischen Start-ups gelenkt. Das sind Zahlen, bei denen jeder Online-Marketer anfängt zu hecheln. Ganz nach dem Konzept von doodle, das mit einer winzigen Anwendung großen Erfolg verbuchen kann, wurde auch hier verfahren. Und da der Redakteur der Start-ups international auch gern ein ehrliches Feedback hätte, ohne gleich von höherer Stelle Repressionen befürchten zu müssen, dürfen Sie mir heute ausnahmsweise ein Feedback mit Anregungen und Kritik geben und zwar unter: sayat.me/startups

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