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Neue Interview-Serie zum Thema "Innovationen"

"Kreativität entsteht nicht auf Knopfdruck"

Innovationen bringen ein Unternehmen voran. In der neuen förderland-Interviewreihe erläutern erfolgreiche Unternehmer, was ein innovatives Unternehmen ausmacht. Den Anfang macht Ralf Lochmüller von der Lupus alpha Asset Management GmbH. Der Managing Partner und Sprecher der Partner des Frankfurter Finanzexperten gibt Tipps und Hinweise, wie man ein "Innovationsklima" im Unternehmen schaffen kann. In dieser Kategorie konnte Lupus alpha auch beim Wettbewerb TOP 100 die wissenschaftliche Leitung von sich überzeugen und erreichte eine Platzierung in den Top 10. Der Wettbewerb prämiert jedes Jahr die 100 innovativsten Unternehmen im Mittelstand.

Ralf Lochmüller ist Managing Partner und Sprecher der Partner bei der Lupus alpha Asset Management GmbH. Ralf Lochmüller ist Managing Partner und Sprecher der Partner bei der Lupus alpha Asset Management GmbH.

förderland: Wie wichtig ist ein gutes Innovationsklima in einem Unternehmen für den wirtschaftlichen Erfolg?

Ralf Lochmüller: Viele wirtschaftliche Faktoren, wie ein professionelles Management, rentable Kostenstrukturen, Fokussierung auf Kerngeschäftsfelder etc., spielen eine entscheidende Rolle für die Rentabilität eines Unternehmens und letztlich für seinen wirtschaftlichen Erfolg. Aber ohne Innovation wird es ein Unternehmen auf Dauer schwer haben, sich am Markt zu behaupten. Vor allem in Branchen, in denen Produkte allein aus Know-how bestehen, wie beispielsweise in der Finanzdienstleistungsbranche.

Mit Blick auf die Zukunft sollte sich ein Unternehmen zu jedem Zeitpunkt kritisch fragen, wie es um die eigene Marktstellung bestellt ist und wie es sich weiter entwickeln will und kann. Dazu gehört auch, Verbesserungspotenziale innerhalb des Unternehmens zu erkennen und in erster Linie Mitarbeiter zu motivieren, Ideen für Verbesserungen und Neuerungen zu entwickeln. Ein gutes Innovationsklima ist eine wichtige Basis, um bei jedem einzelnen Mitarbeiter eine große Aufgeschlossenheit gegenüber Innovationen und optimale Rahmenbedingungen für Innovationen zu schaffen.

förderland: Wie schafft man ein gutes Innovationsklima?

Lochmüller: Um Ideen zu entwickeln, benötigen Mitarbeiter Freiräume bzw. Ressourcen und diese sollten seitens des Unternehmens bereitgestellt werden. Innovation bedarf Kreativität und sollte nie als etwas Aufgesetztes oder Vorgeschriebenes empfunden werden. Vielmehr sollte es von allen Ebenen eines Unternehmens – das heißt vor allem auch von den Führungskräften - vorgelebt werden. Optimalerweise ist bereits in den Unternehmensleitlinien verankert, dass Mitarbeiter einen festen Bestandteil ihrer Arbeitszeit selbstständig für Ideen nutzen können.

Um eine echte Innovationskultur zu erreichen, ist eine Integration des Veränderungsmanagements (Change Management) in die Unternehmensprozesse erforderlich. Veränderungen werden nicht von jedem Mitarbeiter von Beginn an positiv empfunden. Vielmehr gilt es daher, Ängste vor Veränderung zu nehmen und den Mitarbeiter anzuregen, sich aktiv in den Veränderungsprozess einzubringen.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Transparenz des Innovationsprozesses gegenüber den Mitarbeitern. Innovation muss für jeden Mitarbeiter selbstverständlich sein. Hier ist es vor allem die Aufgabe des Managements, Innovation und Mitarbeiter gezielt zu fördern.

förderland: Durch welche Maßnahmen kann man die kreative Ader der eigenen Mitarbeiter fördern? Was macht einen innovativen Mitarbeiter aus?

Lochmüller: Kreative Leistungen von Mitarbeitern sind nicht immer selbstverständlich, ein Anreizsystem kann hier unterstützend positiv wirken. Grundsätzlich muss Mitarbeitern Zeit für Kreativität eingeräumt werden und es müssen Anreize geboten werden, um das eigene Vorgehen und die eigene Effektivität immer wieder zu hinterfragen. Darüber hinaus kann Innovation, das Entwickeln eigener Ideen oder von Verbesserungen, ein fester Bestandteil in jeder individuellen Zielvereinbarung sein. Dabei fängt Innovation bereits im Kleinen an.

Der innovative Mitarbeiter zeichnet sich durch eine "kreative Unruhe" aus. Diese zeigt sich in Projekten, die er bereits im Studium oder als Trainee selbst initiiert hat bzw. in einem besonderen Engagement innerhalb oder neben dem Beruf, beispielsweise in studentischen Initiativen (Börsenverein, erste Selbstständigkeit, selbst verwaltetes Wertpapierdepot, eigene Investmentstrategien). Dabei sehen wir ein Studium nicht als Voraussetzung für Innovation. Im persönlichen Interview bieten wir die Arbeit an Fallstudien aus unserer betrieblichen Praxis an. In der Herangehensweise und am erzielten Ergebnis erkennen wir die Innovationskompetenz des Bewerbers.

förderland: Wie hoch ist der Anteil an realisierten Projekten in Ihrem Unternehmen, die aus Vorschlägen der Mitarbeiter entstanden sind?

Lochmüller: Mehr als 95 Prozent der realisierten Projekte in unserem Unternehmen sind aus Mitarbeiterideen entstanden und das seit Unternehmensgründung vor acht Jahren. Bereits vor der Implementierung eines professionellen Innovationsprozesses haben unsere Mitarbeiter eigenständig und proaktiv an Verbesserungen gearbeitet und diese umgesetzt.

förderland: Welche drei Tipps können Sie Gründern und Jungunternehmern mit auf den Weg geben, um ein gutes Innovationsklima zu schaffen?

Lochmüller: Kreativität entsteht nicht auf Knopfdruck. Um innovativ zu sein, braucht der Mitarbeiter Freiräume, in denen er sich entfalten kann. Ohne ein echtes Innovationsklima, das Mitarbeitern die notwendigen Freiräume und Ressourcen bereitstellt, geht wenig.

Innovationspotenzial muss gefördert werden und daher ist Innovation eine Führungsaufgabe und muss vom Management vorgelebt werden. Innovationsmanagement ist bei Lupus alpha ein eigener Firmenbereich und direkt im Verantwortungsbereich der Geschäftsführung angesiedelt.

Damit Mitarbeiter Unternehmertum leben können, braucht eine Firma grundsätzlich hohe Freiheitsgrade, große Entscheidungsspielräume und flache Hierarchien, damit die Beschäftigten ihre Ideen und ihr Potenzial bestmöglich einbringen können.

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