<< Themensammlung Gründung

Start-ups international

Heute: busyflow.com (LT), flowdock.com (FIN), kiosked.com (FIN)

Auch diese Woche wieder erforschen wir die Konzepte, die Gründer aus aller Welt auf die Märkte werfen. Heute bleiben wir in Europa - besser gesagt an der Ostsee - und entdecken drei Start-ups, die sich den Themen Workflow und Content widmen. Sehr spannend!

Start-ups international Start-ups international

Über den Wolken ...

busyflow.com - Wir alle lieben Software-as-a-Service-Dienste in der Cloud: Googlemail, Mailchimp, Dropbox - all diese Werkzeuge, die obendrein auch noch in gewissem Umfang gratis zu nutzen sind, machen uns das Gründerleben einfacher und erlauben es uns, mit einem verteilten Team an einem gemeinsamen Projekt zu arbeiten. Doch stehen wir immerwieder vor zwei Problemen - Erstens die Frage: "Welche Software ist wofür gut?" und zweitens: "Warum arbeiten die Dienste nicht gescheit zusammen?". Zum Glück hat sich ein lettisches Gründerteam dazu bereit erklärt, auch Antworten auf diese Fragen zu liefern. Der Service heißt busyflow und soll zwei wesentliche Merkmale aufweisen. Zum Einen soll er eine Oberfläche bieten, auf der man mehrer Dienste auf einmal nutzen kann, ohne ständig hin und her zu schalten und die weierhin für einen kohärenten Workflow sorgt, indem sie die entstehenden Daten synchronisiert und managt. Und da eine Anbindung an alle möglichen Cloud-Dienste bestehen muss, haben sie die Gründer dazu entschieden, eine Art App-Store für diese Angebote einzurichten. So kann man ganz einfach die Dropbox, Redmine oder den Google Kalender - wie Apps - zu seiner busyflow-Oberfläche hinzubuchen.

Potential: busyflow ist noch in der geschlossenen Betaphase - doch sollte das Tool so funktionieren, wie von den Gründern angekündigt und noch dazu eine Oberfläche haben, die das Umschalten zwischen den Cloud-Diensten tatsächlich erleichtert, wäre das schon ein ziemlicher Knüller. Allein schon die Idee, einen App-Store für Cloud-Dienste anzubieten, birgt extrem viel Kraft. Nach Informationen der Gründer sind sie bereits im Gespräch mit Investoren im Silicon Valley - drücken wir die Daumen, dass es zu einem vielversprechenden Deal kommt. Geld wollen die Littauer übrigens mit Nutzungsgebühren, ab einer bestimmten Teamgröße, einnehmen. Weiterhin möchten sie eine Provision für Anmeldungen im Cloud-App-Store abzwacken.

Entwicklungshilfe aus Finnland

flowdock.com - Ebenfalls aus der Ostsee-Ecke und ebenfalls mit einer Workflow-Software trumpfen die finnischen Gründer von flowdock auf. Wie jeder weiß, ist Software-Entwicklung ein komplexes Thema, was ganz spezielle Anforderungen an die Kommunikation der Team-Mitglieder untereinander hat. flowdock integriert nun eine ganze Reihe von Software-Tools, mit denen Entwickler so arbeiten zu einer Art Timeline, die allen Team-Mitgliedern den aktuellen Stand der Dinge mitteilt. Welches Ticket wurde gerade bearbeitet? Was sagt der Kunde zum Feature? Gab es einen neuen Commit auf github? - Während nun diese Dinge für alle auf der linken Bildschirmseite gut sichtbar sind und kommentiert werden können, findet auf der rechten Seite ein Chat unter den Team-Mitgliedern statt. Ergänzt wird das Ganze durch einen Twitter-Reiter, der dazu dient, schnelle Support-Anfragen an Entwickler-Kollegen zu senden.

Potential:
Ähnlich wie beim obigen Dienst busyflow werden hier die wichtigsten Tools für einen bestimmten Workflow zusammengeführt und durch sinnvolle Nebenanwendungen ergänzt. Hierzu werden die offenen Schnittstellen der Cloud-Dienste benutzt. Der Dienst selbst schafft seinen Mehrwert allein durch die Kombination von vorhandenem Material von bekannten Diensten. Das ist in mehrerlei Hinsicht clever. Nicht nur spart man sich Entwicklungsarbeit für eigene Dienste, auch kann man auf der Bekanntheit der Dienste aufsetzen und findet unter deren Usern willige Kunden.

Eine Hand wäscht die andere

kiosked.com - Wer im Online-Journalismus oder als einfacher Blogger unterwegs ist, der weiß, dass es oft Schwierigkeiten macht, geeignete Bilder und Videos für seine Beiträge zu finden. Ein finnisches Start stellt nun hochwertigen Content - und das ist gute Nachricht - gratis zur Verfügung. Gratis? Naja, wir wissen nun, das nichts wirklich gratis im Web ist und so ist es auch hier. Zur Finanzierung der ganzen Sache werden die Bilder mit entsprechenden Schlagworten getagged, die die SEO-Kunden bei kiosked - so heißt das Start-up - einkaufen. Das Ganze sieht dann so aus: Ein Globetrotterblog bindet ein Bild des Londoner Towers in seinen Beitrag über die Stadt ein. Das Bild wird aber automatisch mit den Tags eines Kunden, der Outdoor-Ausrüstung verkauft, versehen. Die Folge: Der Outdoor-Shop bekommt Content-relevante Stichworte, die ihm bei den Suchmaschinen einen Vorteil vor der Konkurrenz verschaffen.

Potential: Das ist Suchmaschinen-Optimierung, die ein ganz wesentliches Problem der Branche löst - nämlich das der Minderwertigkeit der SEO-Inhalte. Wir kennen sie alle, diese von Keywords durchsetzten Texte mit null Informationswert, die die vorderen Plätze bei Google okkupieren und jegliche Suchanfrage zu einem Glücksspiel verkommen lassen. Hier wurde nicht mit der Brechsstange, sondern mit einem Ansatz von Gegenseitigkeit gedacht und auch noch vorbildlich umgesetzt. Und Ihnen, liebe Gründer? Was fällt Ihnen zu dem Thema ein? Welchen Content könnte man noch auf diese Weise monetarisieren? E-Books? Studien? Diagramme? Grafiken? - Machen Sie etwas daraus!

Frau überlegt beim Schreiben
Diese Regeln und Formulierungen helfen

Weiterlesen

Roter Hintergrund Mann mit Smarthone in der Hand
So geht's

Weiterlesen

Sie wollen ein Angebot oder die gratis Teststellung für die Unterweisung?

88 E-Learnings zu den Herausforderungen der aktuellen Arbeitswelt