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Interview mit Sven Engelmann, OMQ software endoscopy

"Jedes Unternehmen mit wiederkehrenden Support-Problemen profitiert von unseren Produkten"

Wenn zur falschen Zeit die Rechner haken, stürzen auch wohlgeordnete Büroabteilungen ins Betriebschaos. Das Berliner Unternehmen OMQ schafft Abhilfe. Es optimiert Softwaresupports und setzt damit langen Warteschlangen in Telefon-Hotlines ein Ende. Wie das funktioniert, erklärt uns Mitbegründer Sven Engelmann im Gespräch.

Sven Engelmann, OMQ software endoscopy Sven Engelmann, OMQ software endoscopy

förderland: Herr Engelmann, was steht hinter dem Unternehmen OMQ?

Sven Engelmann: OMQ ist ein Softwareunternehmen, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, den Softwaresupport mit Hilfe seiner entwickelten Produkte nachhaltig zu optimieren. Unsere Stärke liegt dabei in der Verbindung von zentralem Wissensmanagement und einem schnellen, praktikablen Tool zur Lösung von wiederkehrenden Supportproblemen. Umgesetzt wird das ganze von einem motivierten Team, das den Softwaresupport verbessern will.

Können Sie uns ein wenig zur Unternehmensgeschichte erzählen, wann wurde OMQ gegründet und wie hat sich die Zeit seitdem gestaltet?

Engelmann:
Sehr gern. Mein Partner Matthias Meisdrock und ich starteten das Projekt OMQ Mitte 2008 in Zusammenarbeit mit der Freien Universität Berlin. Der Idee, ein selbst lernendes Supporttool zu entwickeln, folgte nach einer Bedarfs- und Marktanalyse im Herbst, mit dem Einzug in die Gründerwerkstatt, eine erste Konzeption der Produkte.

Im darauf folgenden Jahr begannen wir aktiv mit der Produktentwicklung und hatten mit dem Exist Forschungstransfer die Möglichkeit, unser Zweimannteam um vier Entwickler zu vergrößern. Der Arbeit am Produkt mussten nun vor allem Gespräche mit Kunden folgen, parallel begleitet von der Organisation der Anschlussfinanzierung.

Anfang diesen Jahres war es soweit: Das erste Produkt war einsatzbereit. Und mit der Zusage der Investitionsbank Berlin als Investor, im Zuge des ProFIT-Programms, ist jetzt eine weitere Hürde erfolgreich genommen.

OMQ entwickelt Produkte, die den Support von Softwareherstellern automatisieren und effizienter gestalten. Wie ist die Idee zur Unternehmensgründung entstanden?

Engelmann: Die Idee kam Matthias, der, als er selbst in einem Softwareunternehmen arbeitete, feststellte, dass seine Kollegen am Telefon tagtäglich mit denselben Supportanfragen konfrontiert waren. Rasch entwickelte sich daraus die Überlegung, einen automatisierten Support zu entwickeln, indem ein System eingebunden ist, das wiederkehrende Supportfälle erkennt und mit jeder neuen Aufgabe automatisch lernt.

Wie genau wird der Support durch die OMQ-Software verbessert und welche Ergebnisse sind durch die Nutzung Ihrer Produkte zu erwarten?

Engelmann: Die Grundidee besteht darin, mit der Software von OMQ, ein Tool anzubieten, welches jeden Supportfall zentral speichert und bei der erneuten Aufnahme eines gleichen oder ähnlichen Problems, dieses automatisch erkennt und dementsprechende Lösungen vorschlägt.

Somit ermöglichen unsere Produkte eine Beschleunigung des Supportprozesses, eine Reduzierung manueller Tätigkeiten und damit gleichbedeutend eine Prozessoptimierung und Steigerung der Effizienz bis zu 20 Prozent.

Sind die Produkte von OMQ nicht vor allem für große Softwarehersteller gedacht, die einen ausufernden und unübersichtlichen Support haben, oder können auch kleinere Firmen davon profitieren

Engelmann: Jedes Unternehmen, das wiederkehrende Support-Probleme bearbeitet, profitiert von unseren Produkten. Der Ansatz greift ja bei der Optimierung des Support-Prozesses, im Großen wie im Kleinen. Im besten Fall wird das Problem sofort wiedererkannt und die Lösung von unserem Tool automatisch vorgeschlagen, ohne aufwendige Recherchearbeiten des Supportmitarbeiters.

Welche Produkte werden heute genau angeboten?

Engelmann: Im Moment bieten wir nur das Produkt OMQ diagnostic web an, das sich als Brücke zwischen dem Endanwender und dem Softwareunternehmen versteht. Da Supportprozesse sehr viele Arbeitsfelder begleiten, wird zukünftig aber auch die Verbindung von Support und Entwicklungsabteilung richtungweisend sein.

Die Geschichte des Unternehmens ist ja sehr erfolgreich verlaufen – im Jahr 2009 wurde es durch den Exist Forschungstransfer und in diesem Jahr durch das ProFIT-Programm gefördert. Wie ist es gelungen, so schnell erfolgreich auf sich aufmerksam zu machen?

Engelmann: Natürlich spielte für uns die positive Entwicklung des Marktes eine wesentliche Rolle. Schließlich hat nahezu jedes Unternehmen Supportprobleme bzw. -anfragen, wodurch sich für uns ein interessantes und ständig in Bewegung befindliches Geschäftsfeld ergibt. Allerdings gibt es derzeit nur wenig durchdachte Supportangebote. Genau an diesem Punkt setzt OMQ mit seinen neuen, innovativen SaaS-Produkten an und dementsprechend haben wir uns auch auf dem Markt positioniert.

Außerdem haben wir oft die richtigen Entscheidungen zum richtigen Zeitpunkt getroffen. Damit meine ich einerseits Personalentscheidungen, andererseits aber auch die Zusammenarbeit mit den richtigen externen Personen, wie unserem Berater Thomas Schröter.

Wie wurden und werden die erhaltenen Fördergelder genutzt?

Engelmann: Die gesamten Fördermittel sind in die Entwicklung unserer Produkte geflossen, da nur auf diese Weise eine ständige Weiterentwicklung und ein Voranbringen des Prozesses gewährleistet werden können. Daneben sollen in diesem Jahr verstärkt die Bereiche Vertrieb und Marketing vorangebracht werden. Eng verknüpft mit all diesen Investitionsfeldern ist natürlich auch immer die Schaffung von Arbeitsplätzen – oder besser gesagt, die Zusammenstellung eines gut funktionierenden Teams.

Also gibt es viel zu tun im Jahr 2010?

Engelmann: In diesem Jahr liegt unser Fokus vor allem auf der Gewinnung neuer Kunden und somit auch auf der ständigen Optimierung und Weiterentwicklung unserer Produkte sowie deren Anpassung an die Anforderungen des Marktes. Das heißt konkret, dass wir an der Erweiterung unseres Produktportfolios arbeiten sowie an der Ausweitung des Vertriebes und des Marketings für unser Produkt im deutschsprachigen Raum.

Neben diesen fortlaufenden Prozessen bedeutet aber auch die räumliche Veränderung durch den Umzug in ein größeres Büro für uns einen großen Schritt auf dem Unternehmensweg. In Anbetracht der Tatsache, dass OMQ ein Gründerprojekt ist, welches sicherlich nicht immer fehlerfrei durch die damit verbundenen Herausforderungen steuert, haben wir uns zudem zum Ziel gesetzt, einen Business Angel aus dem Softwarebereich zu finden, der uns mit seinem fachlichen Know-how unterstützt.

Für die Suche wünschen wir Ihnen alles Gute. Vielen Dank für das Gespräch!

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