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Interview mit Robert Kabs von fashion.de

"Ich bin ein großer Freund davon, in Chancen zu denken und nehme dabei auch in Kauf, dass etwas nicht auf Anhieb funktioniert."

Robert Kabs hat seinen Platz in der Online-Welt gesucht und gefunden: Mit seinem Unternehmen, der portalis AG, realisiert er vertikale Suchmaschinen für Möbel, Mode und Sportartikel. Wie er sich als Unternehmer definiert, was ihn antreibt und wie eigentlich die von portalis entwickelte InVideo-Technologie funktioniert, erklärt er uns heute. Viel Vergnügen!

Robert Kabs, fashion.de Robert Kabs, fashion.de

Guten Tag Herr Kabs. Heute möchten wir uns über Ihr Unternehmen Portalis, speziell aber über Ihr Portal FASHION.DE unterhalten. Erzählen Sie uns doch zuerst etwas über Ihren persönlichen Werdegang! Welche Fähigkeiten und Erfahrungen haben Sie sich angeeignet? Was qualifiziert Sie für Ihren Posten?

Robert Kabs: Wenn ich meine Fähigkeiten selbst beurteilen soll, so würde ich behaupten, das ich sehr pragmatisch und lösungsorientiert veranlagt bin, gepaart mit einer "Hands-on"-Mentalität und einer guten Mischung aus Bauchgefühl und analytischer Vorgehensweise. Mir macht es Spaß, Visionen zu haben, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln und natürlich das Teamplay mit motivierten und guten Kollegen. Aber ob dem wirklich so ist und ob mich das befähigt für meinen Posten? Das fragen Sie besser meine Kollegen und Geschäftspartner.

Womit verdienen Sie heute genau Ihre Brötchen?

Kabs: Heute in erster Linie mit der Weiterleitung von qualifizierten, kaufinteressierten Besuchern auf unsere Partnershops.

Wie fing es mit der Portalis AG eigentlich an? Wann war die Initialzündung?

Kabs: Vor ca. drei Jahren haben mein Vorstandskollege Arne Stock und ich festgestellt, dass wir bis auf Autobörsen, Immobilienportale und Reisesuchmaschinen keine vertikalen Produktsuchen kennen, obwohl dies User-orientiert wäre. Beide kommen wir ursprünglich aus dem Themenbereich "Möbel" und hatten uns zudem bereits die Domain www.möbel.de gesichert. Schon hatten wir unsere Geschäftsidee!

Wie macht man aus einer Domain wie FASHION.DE ein funktionierendes Geschäft? Berichten Sie uns doch über die Schritte, die man gehen muss!

Kabs: Das sind so viele Einzelbausteine, die würden sicher den Bericht sprengen. Aber das Wichtigste für uns war von Anfang an, ein Erlösmodell zu haben und immer im Sinne unserer Kunden zu denken. Also sowohl im Sinne unserer User, als auch im Sinne unserer Shoppartner auf den Portalen.

Für FASHION.DE haben Sie ein neues E-Commerce-Tool entwickelt: das Invideo-Shopping. Wie funktioniert es?

Kabs: Portalis InVideo Commerce ist ein fantastisches Produkt. In der zurzeit verfügbaren Version können wir alle Produkte unserer Datenbank - und das sind derzeit über 500.000 (!) - mit einem Video verknüpfen - und das sowohl im Video-Bereich von FASHION.DE, als auch auf der Seite jedes beliebigen Partners mit Bewegtbild-Inhalten. So können dem User direkt passende Produkte zu der jeweiligen Sendung angezeigt werden. Und das Beste: alle Beteiligten profitieren von dieser Innovation. 1. Der User bekommt auf Wunsch inhaltlich relevante Produkte zu dem konsumierten Video angezeigt und kann diese ganz bequem shoppen. 2. Unser Shoppartner bekommt hochqualifizierte Besucher auf seine Shoppingseite geleitet, die eine überdurchschnittliche Conversion zeigen 3. Der Anbieter der Bewegbild-Inhalte oder der Websitebetreiber hat sofort ein zusätzliches Erlösmodell - was ihm sonst meist fehlte.

Wie wollen Sie weiter mit der Invideo-Shopping-Funktion verfahren? Sicher gibt es doch schon Interessenten dafür?

Kabs: Wir arbeiten bereits an einer Version 2.0, die einige neue Funktionalitäten enthält. Ebenso verhandeln wir mit zwei großen Videoportalbetreibern - leider haben wir allerdings so viele neue Ideen und Projekte auf dem Tisch, dass uns momentan die Zeit fehlt, das Thema mit noch mehr Energie nach vorne zu treiben - ein Luxusproblem, wie ich denke!

Portalis , das Dachunternehmen für Ihre Internetprojekte ist eine AG. Warum haben Sie sich ausgerechnet für diese Gesellschaftsform entschieden?

Kabs: Im internationalen Business ist die Außendarstellung einfach stärker und die Möglichkeiten der künftigen Kapitalbeschaffung vielseitiger.

Sie kommen doch beruflich aus einer ganz anderen Branche, nämlich dem Möbelhandel. Was mussten Sie alles dazulernen, als Sie ins Internetgeschäft wechselten? Mussten Sie gar Lehrgeld bezahlen?

Kabs: Ich bin ein großer Freund davon, in Chancen zu denken und nehme dabei auch in Kauf, dass etwas nicht auf Anhieb funktioniert. Wer logisch und lösungsorientiert denkt und dabei kein Roulette spielt, kann meiner Meinung nach in vielen Branchen erfolgreich sein. Und klar: das Fachwissen sollte man sich dann schnell aneignen.

Was treibt Sie als Unternehmer an? Ist es nur das Geld?

Kabs: Spaß an der Arbeit treibt mich an. Und nur wer Spaß an der Arbeit hat kann erfolgreich sein!

Wie geht es nun weiter mit Ihren vertikalen Portalen? Wo sehen Sie weiteren Handlungsbedarf? Wie genau wollen Sie den Ausbau und die Wirtschaftlichkeit ausbauen?

Kabs: Stillstand ist ein Rückschritt! Deshalb werden Sie Anfang 2011 das neue FASHION.DE erleben können, mit mehr Inhalten, viel mehr Bewegtbild und tollen neuen Funktionen - und wenn wir ein gutes Ergebnis abliefern, dann bin ich mir auch in der Zukunft sicher, ein wirtschaftliches Produkt für unsere Partner und für uns bieten zu können.

Haben Sie jetzt erst einmal genug vom Gründen oder liegen da noch ein paar Ideen in der Schublade?

Kabs: Ganz aktuell diskutieren wir gerade zwei interessante Ansätze, aber ich bitte um Verständnis das ich dazu noch nichts sagen kann - um die Frage jedoch kurz und knapp zu beantworten: Der Hunger ist groß und genug haben wir noch lange nicht!

Welche Tipps würden Sie einem Nachwuchsgründer mit auf den Weg geben?

Kabs: Geschwindigkeit schlägt Perfektion! Obwohl ich mich selbst als Perfektionisten bezeichnen würde, wiegt in der schnelllebigen Internetzeit Tempo mehr.

Ich bedanke mich für das Interview und wünsche Ihnen viel Erfolg!

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