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Interview mit Maximilian Kuss, eraffe.de

"Bei der Gründung ging es im ersten Schritt überhaupt nicht ums Geld"

eraffe.de ist der "hidden star" unter den Social Networks, aber bisher vor allem im Süden Deutschlands präsent. Im Interview mit förderland spricht Mitgründer Maximilian Kuss über die Anfangsphase von eraffe, die geplante Expansion und weitere Neuerungen. Der kryptische Name wird dagegen ein Geheimnis bleiben.

Maximilian Kuss, Mitgründer von eraffe.de Maximilian Kuss, Mitgründer von eraffe.de

förderland: Hallo Herr Kuss– bitte stellen Sie sich doch unseren Lesern kurz vor?

Maximilian Kuss: Mein Name ist Maximilian Kuss, ich bin 23 Jahre alt und Geschäftsführer der eraffe media GmbH & Co. KG. Heimisch bin ich im schönen Rosenheim, nicht weit von München, den Bergen und dem Chiemsee. Wobei für die Berge und den See neben der Arbeit leider kaum Zeit bleibt.

Im Jahr 2005 haben Sie zusammen mit Stefan Arends eraffe.de gegründet. Was genau ist eraffe.de? Wie erklärt sich der Name? Welches Geschäftskonzept steckt dahinter?

Kuss: eraffe.de ist ein soziales Netzwerk im Internet, das sich durch eine besondere Nähe zum realen Leben seiner Mitglieder auszeichnet. Dank unserem Portal verpassen die Nutzer nie wieder Neuigkeiten aus ihrem sozialen Umfeld. Sie werden kontinuierlich darüber informiert, was sich bei ihren Treffpunkten tut, ob die beste Freundin gerade Liebeskummer hat und welcher Stürmer beim Fußballspiel am nächsten Wochenende auf der Bank sitzt. eraffe.de ist ein Komplettpaket, das den Nutzern als Veranstaltungskalender, Nachrichtenplattform, Fotosharing-Dienst und Community dient.

Was hinter dem Namen "eraffe" steckt ist und bleibt ein Geheimnis. Nur so viel sei verraten: uns war es wichtig, dass der Name kurz und prägnant ist und sich die URL selbst mit einer Tasse Kaffee in der einen Hand mit der anderen schnell eintippen lässt.

Dem Geschäftskonzept liegen Kooperationen mit regionalen Verlags- und Medienhäusern zugrunde. Ihnen werden durch eine starke regionale Verankerung und das neuartige Treffpunktkonzept zielgenaue und effektive Werbemöglichkeiten geboten, die es erlauben, mit der jungen Zielgruppe der 16- bis 35-Jährigen in Kontakt zu treten, die durch Print-Medien nur noch unzureichend erreicht wird. Verlage und Medienhäuser profitieren vom Aufbau einer regionalen Community, die das Internet optimal mit der Realität verbindet.

Wie ist die Idee zu eraffe.de entstanden? Und mit welcher Intention haben Sie dann losgelegt? Ging es da gleich ums Geld verdienen?

Kuss: Bei der Gründung ging es im ersten Schritt überhaupt nicht ums Geld. Ich war zu dieser Zeit viel mit Freunden und Bekannten unterwegs. Wir haben Bilder von uns in allen Lebenslagen gemacht, die wir gerne untereinander austauschen wollten. Ein solches Portal gab es damals noch nicht, daher haben wir eraffe.de gegründet und die Fotosharing-Funktion noch um Kommunikationsmöglichkeiten der Leute untereinander ergänzt.

Sie haben Ihr Unternehmen bereits als Studenten gegründet und sich anfänglich vor allem auf die Programmierung und das Design konzentriert. Heute kooperieren Sie mit zahlreichen Medienhäusern, führen die Geschäfte und Mitarbeiter. Was mussten Sie lernen auf dem Weg Ihrem Weg zum Unternehmer? Welche Kompetenzen werden heute verlangt – im Gegensatz zur Anfangsphase?

Kuss: Wie Sie richtig sagen, haben wir das Portal gegründet, als wir noch Studenten waren. Daher stand der Spaß zu dieser Zeit im Vordergrund. Mit den Kooperationen ist eraffe.de zu einem ernstzunehmenden Unternehmen geworden, bei dem es fortan auch ums Geld verdienen ging und nicht mehr ausschließlich um unseren persönlichen Nutzen. Die Finanzen sind natürlich auch an eine größere Verantwortung geknüpft. Genau wie eraffe.de sind auch wir an den neuen Herausforderungen gewachsen.

Als "Chef" musste ich lernen, dass man nicht mit jedem "Gut-Freund" sein kann, sondern dass man im Sinne des Unternehmens handeln und dementsprechend Entscheidungen treffen muss, die möglicherweise nicht jedem gefallen. Generell habe ich aber auch heute noch Spaß an der Arbeit und versuche das auch den Mitarbeitern zu vermitteln. Nur wenn sie selbst von dem Produkt überzeugt sind und im Sinne des Unternehmens handeln, liefern sie auch Top-Leistungen.

Welche Hürden kamen dann mit dem Wachstum? Wie haben Sie die gemeistert?

Kuss: Obwohl das Gründungsjahr aufgrund begrenzter Mittel ziemlich hart war, kamen ernsthafte Komplikationen tatsächlich erst mit dem Wachstum. Es gab Performanceprobleme bei dem Wechsel auf die Version 3 und mit den zahlreichen neuen Mitgliedern aus dem Raum München. Bis dahin arbeiteten wir ausschließlich mit externen Programmierern zusammen, was die Koordination und Neugestaltung von eraffe.de verkompliziert hat. Wir haben uns dazu entschlossen, ein eigenes Entwicklerteam fest anzustellen und die Serverfarm zu erweitern.

Aus diesen Schwierigkeiten haben wir nicht nur viel gelernt, sondern wir durften auch feststellen, dass wir treue Mitglieder haben, die immer zu uns gehalten und aus uns ein noch stärkeres Team gemacht haben.

Community- und Nightlifeportale gibt es in fast jeder Stadt bzw. Region. Warum ist gerade eraffe.de so erfolgreich geworden?

Kuss: Weil eraffe.de eine große Nähe zur realen Welt seiner Mitglieder hat. Die Treffpunkte auf dem Portal, sind Treffpunkte aus dem realen/offline-Leben. Man könnte auch sagen, dass wir mit dem Portal eine Online-Verlängerung der Realität bieten. Zusätzlich werden unsere Mitglieder ganz aktuell über regionale sowie nationale Themen und Neuigkeiten informiert, so dass sie nicht das Portal verlassen müssen, um zum Beispiel zu erfahren wer die Bundestagswahl gewonnen hat.

Warum sollte beispielsweise jemand aus München, der bereits bei Facebook oder StudiVZ angemeldet ist, darüber hinaus bei eraffe.de Mitglied werden?

Kuss: Auf Facebook ist ausschließlich User-Generated-Content zu finden. Den bieten wir auch und erweitern das Ganze um Nachrichten aus der Region und Deutschland. Außerdem erhalten die User durch das Treffpunktkonzept, immer die aktuellsten News. So erfahren Münchener beispielsweise jederzeit, welche Aktionen das "Pascha" am Wochenende plant, wer von den eigenen Freunden zu einer Party kommt und wie die Party in der Vorwoche war. Parties bzw. Clubs sind da nur ein Bereich; weitere Kategorien der Treffpunkte sind: Bars, Bildung, Sport und Freizeit, Shops sowie Restaurants und Cafés.

Sie planen die Expansion in den Norden Deutschlands und die Ausweitung des Netzwerks nach Ungarn und Slowenien. Wie wollen Sie diese Pläne verwirklichen?

Kuss: Wir wollen unser Wachstum so fortsetzen, wie bisher. Dabei setzen wir im In- und Ausland auf die Zusammenarbeit mit Verlagen und Medienhäusern.

Was steht sonst in nächster Zeit auf Ihrer to-do-Liste?

Kuss: Wir arbeiten stetig an der Weiterentwicklung unserer Plattform. Die nächste Neuerung wird eine iPhone-App sein, mit der unsere Mitglieder von unterwegs jederzeit auf eraffe.de zugreifen können. Außerdem setzen wir im nächsten Jahr die Expansion in den Norden Deutschlands sowie in die Schweiz, nach Rumänien und Ungarn fort.

Vielen Dank für das Interview!

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