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Interview mit Quang Duy Pham, pleyone.com

"Auf pleyone dreht sich alles ums Gaming"

Wer hätte das gedacht? Online-Zocker hatten bis jetzt noch keine eigene Community-Plattform. Doch vor kurzem haben sich fünf Berliner Jungs zusammen getan, eine GmbH gegründet und nun genau solch eine Plattform auf den Markt geworfen. Prompt wurden sie auch zu Hauptpreisträgern des "Gründerwettbewerbs - Mit Multimedia erfolgreich starten" gekürt. Quang Duy Pham, zuständig für Business Development bei pleyone.de, erzählt uns unter anderem, was es mit pleyone als Social-Community auf sich hat.

Quang Duy Pham, Business Development bei pleyone.com Quang Duy Pham, Business Development bei pleyone.com

förderland: Guten Tag Herr Pham. Stellen Sie sich doch bitte unseren Lesern vor. Wer sind Sie und was machen Sie?

Quang Duy Pham: Mein Name ist Quang Duy Pham. Ich bin einer der vier Gründer der Community-Plattform pleyone und befinde mich gerade in den letzten Zügen meines Studiums des Wirtschaftsingenieurwesens an der TU Berlin. Zusammen mit meinem Kollegen Do Minh Hung Bui kümmere ich mich um die Aufgaben, die neben der eigentlichen Produktentwicklung anfallen. Darunter fallen im Moment vor allem die strategische Geschäftsentwicklung und Marketingaktivitäten. Die Programmierung übernehmen die beiden anderen Gründer – Duc Tung Vu und Trong Duy Nguyen. Überzeugt von unserer Geschäftsidee steht uns auch Prof. Dr. Volker Markl, Leiter des Fachgebiets Datenbanksysteme und Informationsmanagement (DIMA) an der TU Berlin, als Mentor und Partner zur Seite. Er unterstützt uns nicht nur bei technischen und betriebswirtschaftlichen Fragen – dank seiner mehrjährige Tätigkeit bei IBM im Silicon Valley profitieren wir auch von seinem weitreichenden Netzwerk.

Stellen Sie doch bitte Ihr Projekt pleyone.com vor. Was ist das genau?

Pham: pleyone ist eine neue Community-Plattform für Gamer. Kern unseres Konzeptes ist eine gemeinsame Wissensdatenbank – hier legen die Spieler eigene spielspezifische Inhalte, Empfehlungen und ihre Spielprofile an. Auf Basis eines spielspezifischen Profils lassen sich beispielsweise Gamer mit sich ergänzenden Fähigkeiten "matchen". User können sich auf pleyone auch zu Clans formieren, ebenbürtige Gegner finden, Events planen sowie Turniere veranstalten. Über die Geo-Tagging-Funktion finden sie passende Spielpartner, Spielveranstaltungen oder Händler in ihrer Nähe.

Und weshalb noch eine Social-Community? Was unterscheidet Ihre Plattform von studivz oder facebook?

Pham: Wie andere Social-Communities können Mitglieder individuelle Profile erstellen und sich miteinander vernetzen. Was uns unterscheidet: Auf pleyone dreht sich alles ums Gaming. Hier treffen sich Menschen, die die gleiche Leidenschaft teilen. Das können generische Communities nicht bieten. Deshalb haben wir alle Features der Community speziell auf die Spielergemeinde ausgerichtet. So können die Mitglieder über spielspezifische Suchfunktionen passende Spielpartner finden oder ebenbürtige Gegner herausfordern. Sie können sich zu Clans zusammenschließen und sich anhand von Highscores und Spielerprofilen messen, oder ihre neuesten Erfolge durch Screenshots und Videos mit der Community teilen. Mit Hilfe der Geo-Tagging-Funktion können sich die Gamer auch lokal organisieren. Unterm Strich wollen wir mit pleyone einen erheblichen Mehrwert für die Spieler schaffen. Ein Angebot in dieser Form finden Spieler einfach nicht auf allgemeinen Plattformen wie facebook oder studivz.

Vor kurzem haben Sie die Beta-Version von pleyone herausgebracht. Wie war der Weg bis dorthin?

Pham: Seit Anfang April läuft unsere Closed-Beta Version, zu der nur eine begrenzte Nutzerzahl zugelassen ist. So stellen wir einen direkten Kontakt zu unseren Usern her, um Feedback und Vorschläge möglichst zeitnah in den Entwicklungsprozess integrieren zu können. Die erste Ideenskizze zu pleyone entstand bereits vor etwa anderthalb Jahren. Damals waren wir alle noch mitten im Studium und mussten nebenbei, wie viele andere auch, jobben. Deshalb war es für uns eine große Herausforderung, das Projekt am Leben zu halten. Der feste Glaube an unsere Geschäftsidee und fokussiertes Arbeiten waren ausschlaggebend für alles, was wir bis jetzt erreicht haben und hoffentlich noch erreichen werden. Natürlich spielt der Spaßfaktor auch eine nicht unwichtige Rolle.

Und wie ist das Feedback bisher?

Pham: Zum Startschuss der Closed-Beta Version haben wir ein User-Treffen in Zusammenarbeit mit dem Marketing-Lehrstuhl der TU Berlin veranstaltet, zu dem wir zahlreiche Gamer eingeladen haben. Im Rahmen dieser Veranstaltung haben wir pleyone vorgestellt und uns die Meinung der Gäste eingeholt. Die Resonanz war sehr positiv und das konstruktive Feedback bestätigt das enorme Interesse der Community an pleyone. Wir arbeiten momentan mit Hochdruck daran, die Verbesserungsvorschläge der Community umzusetzen.

Was für eine Finanzierungsform haben Sie gewählt?

Pham: Im September 2009 bekamen wir das EXIST-Gründerstipendium des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie und können uns seitdem voll und ganz unserer Gründungsidee widmen. Mittelfristig brauchen wir aber einen starken Finanzpartner, um unsere ambitionierten Pläne mit pleyone zügig umsetzen zu können. Deshalb suchen wir nach einer strategischen Partnerschaft mit Unternehmen aus der Games-Branche und prüfen auch Möglichkeiten einer Beteiligung durch Venture Capital oder Business Angels.

Anfang März sind Sie und Ihre Mitstreiter mit dem Hauptpreis des "Gründerwettbewerbs – Mit Mutimedia erfolgreich starten" ausgezeichnet worden. Mit welchen Erwartungen sind Sie in den Wettbewerb gegangen? Wurden diese erfüllt?

Pham: Sicherlich haben wir uns Chancen ausgerechnet. Wir haben mit unseren Coaches viel Zeit und Arbeit in die Ausarbeitung eines qualifizierten Businessplans gesteckt. Der Hauptpreis hat jedoch auch uns sehr überrascht, denn mehr als 200 Teams aus ganz Deutschland haben ihre Gründungsideen eingereicht. Neben dem Hauptpreis erhielten wir darüber hinaus von der F&H Public Relations GmbH aus München, einer in Deutschland führenden PR-Agentur, den Coaching-Preis. F&H Public Relations wird uns ein Jahr lang intensiv bei Marketing- und PR-Aufgaben beraten und unterstützen.

Was haben Sie für die Zukunft geplant? Gibt es schon neue Projekte, die Sie in Angriff nehmen möchten, oder doch erstmal auf pleyone konzentrieren?

Pham: Momentan konzentrieren wir uns voll und ganz auf pleyone. Unser Ziel ist es, pleyone mittelfristig in Europa als führende Gaming-Community zu etablieren. Bis dahin ist es noch ein langer Weg. Aber mit einem klaren Ziel vor Augen, unserem großen Netzwerk und professionellen Partnern sind wir uns sicher, dass wir Erfolg haben werden.

Zum Abschluss: Was sollten junge Unternehmer, Ihrer Meinung nach, bei der Gründung unbedingt beachten?

Pham: Ich befinde mich ja auch erst in der Gründungsphase. Aber was ich aus meiner jetzigen Erfahrung sagen kann, ist, dass man sich neben der eigentlichen Idee auch noch um viele andere Dinge kümmern muss − von administrativen Aufgaben bis hin zu Personaleinstellungen. Als Gründer sollte man für diese vielfältigen Aufgaben vorbereitet sein. Man sollte darüber hinaus eine gehörige Portion Hartnäckigkeit und Geduld aufbringen, sich weder von zwischenzeitlichen Niederlagen, die sich zwangsläufig einstellen, entmutigen lassen − aber sich auch nicht auf kurzzeitigen Erfolgen ausruhen. Egal wie schwierig es teilweise sein kann, ich kann jedem nur empfehlen, etwas aus seiner Idee zu machen: Dran bleiben lohnt sich!

Vielen Dank für das Interview und weiterhin viel Erfolg!

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