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Scheitern wie ein Sir

9 Blickwinkel fürs gekonnte Scheitern von Start-ups

Wer als Gründer den Karren gegen die Wand gefahren hat, der sollte nicht über den wirtschaftlichen Totalschaden heulen, sondern herausfinden, warum er überhaupt von der Straße abgekommen ist. Hier einige Blickwinkel, aus denen ihr kaputtes Start-up wieder echt gut aussieht.

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Ein Cartoon in einem Mad-Heft: Ein Mann röstet sich seine Würstchen in der Asche seines soeben abgebrannten Hauses. Klar – er könnte heulen und auf alles in der Welt fluchen, doch das hilft ja eh nichts mehr! Doch so elegant wie der Herr mit seinen Würstchen geht es beim Scheitern eines Start-ups meist nicht zu: Da wird oft gestritten: Die Besserwisser meinen, man hätte schon vor Monaten damit aufhören sollen, die Dickköpfe wollen das Ding durchziehen, bis der letzte Cent ausgegeben ist, Streithähne werfenden anderen vor, nicht genug getan zu haben – mit anderen Worten – jeder wird emotional, brüllt sein Leid heraus oder frisst es in sich hinein. Selten kommt das Ende einer Gründung abrupt – oft ist es schon vorauszusehen oder zumindest zu ahnen. Doch wenn es einmal so weit ist und die Schokolade genascht ist, dann sollte man das Beste draus machen. Wie das geht? Hier einige Tipps!

1. Stecken Sie Ihr letztes Geld in einen Kasten Bier und feiern Sie Ihre Niederlage nach Strich und Faden! Gerade dann, wenn eine miese Stimmung droht, sollte man mental wieder Richtung Zukunft und frohem Mut schalten. Alkohol macht Mut und fördert Geselligkeit, zünden Sie zusätzlich einen Grill an und verheizen Sie Ihr Firmenschild. (Das ist ein wirklich ernst gemeinter Rat!)

2. Seien Sie stolz auf sich! Vielleicht haben Sie den Film Braveheart gesehen? - Alle waren für den schmutzigen unrasierten Verlierer – und niemand für den blasierten Gewinner King Eduard. Aber merken Sie sich, auch am Beispiel des Films, dass ein Verlierer nicht wie einer aussehen muss. Tragen Sie Ihren Kopf hoch, so dass es Ihnen in die Nase regnet!

3. Analysieren Sie in Ruhe! Welche Komponenten Ihres Konzepts haben nicht gestimmt? Welche Annahmen waren falsch und sind nicht von Ihnen überprüft worden? Welche Erfahrungen haben Sie mitgenommen, was haben Sie dabei gelernt?

4. Welche Werte haben Sie aus dem Start-up behalten? Haben Sie wertvollen Code entwickelt, den Sie weiterverkaufen können? Hatten Sie einen Konkurrenten, der sich für Ihre Kundenliste interessieren könnte? Welche wertvollen Kontakte und Netzwerke haben Sie aufgebaut? Können Sie durch Ihre Einsichten andere Start-ups in ähnlicher Situation beraten? Welche Prozesse haben Sie aufgebaut, die es wert sind, zu erhalten?

5. Wechseln Sie die Perspektive! In einem Bericht eines Heimwerkers in einem Make-Heft des O'Reilly-Verlages war ein hübsches Beispiel, wie man einen Schaden in einen Erfolg wandeln kann: Im falsch kalkulierten Säurebad bekam eine hübsch polierte Messingplatte hässliche Flecken – das Schild war verdorben! Doch der Handwerker machte kurzerhand ein neues Projekt daraus, bei dem er die Flecken als bewussten Vintage-Look einsetzte und so gewann er nicht nur Einsicht, sondern auch Freude. Ihr Projekt funktionierte nicht auf dem Markt? Vielleicht machen Sie es Open Source und gewinnen neue Kunden, die sich auf einmal dafür interessieren?

6. Schnell etwa neues anpacken! Gründer brauchen Projekte, an die sie ihr Herz verlieren können – es gibt Unmengen davon – finden Sie schnell etwas neues und trauern Sie dem alten nicht nach!

7. Messen Sie Ihren Misserfolg! Wie Kehlmans Roman „Die Vermessung der Welt“ beschrieben, haben wir weniger Angst, wenn wir das, was uns bedrückt messen. Wie hoch waren welche Kosten, welche Ausgaben hätten reduziert werden können? Welche Risiken waren falsch einkalkuliert? - Sie werden den Fehler finden! Oder wie es der Elektrotechnik-Guru Bob Pease ausdrückt: „If you notice anything funny, record the amount of funny!“

8. Recycling! Nehmen Sie den Schrott des an die Wand gefahrenen Start-ups, sortieren Sie die Teile aus, die man noch gebrauchen kann und bauen Sie etwas neues, etwas richtig gutes draus!

9. Die richtigen Fehler machen! Fehler sollten immer Fehler sein, aus denen man etwas lernt. Fehler, die zu Frustrationen führen, die Ihnen einen kleinen Teufel ins Ohr setzen, doch lieber angestellt zu sein und seinen regelmäßigen Sold am Monatsende zu beziehen – das sind die falschen Fehler. Und solche Fehler vermeiden wir, indem wir die ersten acht Ratschläge befolgen.

Ihnen fällt noch mehr ein? Raus damit! Nicht nur wir, sondern auch Ihre Gründer-Kollegen freuen sich über Ihre Erkenntnisse!

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